Wenn Journalismus zum Hass wird

Wenn Journalismus zum Hass wird


Ein Tweet von Martin Gak zeigt, wie schnell moralische Sprache zur Delegitimierung Israels wird – und warum das gefährlich ist.

Wenn Journalismus zum Hass wird

Ein Satz, sieben Sekunden Lesezeit – und doch ein politisches Erdbeben. Der Berliner Journalist Martin Gak, früher für die Deutsche Welle tätig, hat auf der Plattform X geschrieben:
Israel ist ein krimineller Staat und hat als Völkermordstaat kein Existenzrecht. Dies ist kein jüdischer Staat.
Diese Worte stehen unverändert öffentlich auf seinem Profil. Es ist ein Satz, der kein politisches Argument enthält, sondern eine totale moralische Verwerfung. Kein Aufruf zum Frieden, keine Differenzierung, keine Kritik an einer Regierung – sondern die vollständige Delegitimierung eines Staates, der Heimat und Zufluchtsort des jüdischen Volkes ist.

Die rote Linie zwischen Kritik und Delegitimierung

Kritik an israelischer Politik ist legitim, notwendig, ja Ausdruck demokratischer Reife. Doch was Martin Gak formuliert, sprengt diesen Rahmen. Wer einem Staat sein Existenzrecht abspricht, bewegt sich nicht mehr im Raum der politischen Kritik, sondern im der Feindseligkeit.
Nach der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) gilt es als antisemitisch, Israel das Recht auf Existenz als jüdischer Staat abzusprechen. Genau das tut dieser Satz. Es ist kein Streit über Gaza, kein Streit über Regierungspolitik, sondern eine moralische Auslöschung – ein Satz, der den jüdischen Staat selbst für illegitim erklärt.

Dass ein Journalist, der einst für ein deutsches Auslandsmedium gearbeitet hat, eine solche Formulierung wählt, macht die Angelegenheit noch schwerer. Denn wer professionell mit Sprache arbeitet, weiß, was Worte auslösen. Sie erzeugen Wirklichkeit, sie strukturieren das Denken. Wenn Israel „kein jüdischer Staat“ mehr genannt wird, sondern ein „krimineller Völkermordstaat“, wird damit das Fundament jüdischer Selbstbestimmung in Frage gestellt – und zugleich das historische Trauma der Vernichtung ins Gegenteil verkehrt.

Die Verantwortung öffentlicher Stimmen

In Deutschland, wo Antisemitismus nie nur ein Problem der Ränder war, tragen Medienschaffende besondere Verantwortung. Wer journalistische Autorität beansprucht, steht in der Pflicht, präzise und verantwortungsvoll zu formulieren. Wer dagegen Sprache nutzt, um den Staat der Überlebenden moralisch zu vernichten, überschreitet die Grenze des Sagbaren.
Das ist kein Angriff auf Meinungsfreiheit, sondern ihre Verteidigung: Meinungsfreiheit endet dort, wo sie sich gegen die Existenz eines Volkes richtet.

Israel ist nicht perfekt. Es kämpft, ringt, verteidigt sich, manchmal auch zu hart. Aber es bleibt eine Demokratie, in der arabische Richter urteilen, muslimische Ärzte operieren und jüdische Soldaten ihr Leben riskieren, um diese Freiheit zu schützen.
Einen solchen Staat als „kriminell“ und „ohne Existenzrecht“ zu bezeichnen, ist nicht journalistische Kritik – es ist moralische Entwaffnung.

Ein Staat wird nicht durch Tweets ausgelöscht

Die Geschichte Israels hat gezeigt, dass kein Hass, keine Lüge und keine Schmähung das Überleben des jüdischen Volkes beenden kann. Wer heute im Namen der Moral das Existenzrecht Israels bestreitet, stellt sich in eine Linie mit jenen, die jüdisches Leben schon einmal vernichten wollten. Das ist nicht Haltung, sondern moralische Entgleisung.

Worte wie diese zeigen, warum Israel sich selbst verteidigen muss – nicht nur militärisch, sondern auch moralisch. Denn der Krieg gegen den jüdischen Staat wird längst nicht mehr nur mit Raketen geführt, sondern mit Begriffen, mit Sprache, mit Verdrehungen. Und genau hier beginnt Verantwortung: bei jedem, der Öffentlichkeit schafft.

Ein Journalist, der Israel sein Existenzrecht abspricht, führt keinen Diskurs – er zerstört ihn. Und das ist der Punkt, an dem nicht mehr geschwiegen werden darf.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Donnerstag, 30 Oktober 2025

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