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Verdacht auf IS-Propaganda: Polizei durchsucht Wohnung eines Jugendlichen in Nottuln

Verdacht auf IS-Propaganda: Polizei durchsucht Wohnung eines Jugendlichen in Nottuln


Nach Hinweisen auf islamistische Inhalte in sozialen Netzwerken hat die Polizei im Münsterland die Wohnung eines 16-Jährigen durchsucht. Der Staatsschutz ermittelt wegen mutmaßlicher Propaganda und möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz.

Verdacht auf IS-Propaganda: Polizei durchsucht Wohnung eines Jugendlichen in Nottuln

Am Freitagabend gegen 21 Uhr rückte die Polizei in Nottuln zu einem Einsatz aus, der vom Staatsschutz in Münster koordiniert wurde. Zuvor hatte ein Zeuge Hinweise gegeben, dass ein Jugendlicher im Internet Inhalte veröffentlicht haben soll, die in Verbindung zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ stehen. Auf den entsprechenden Bildern waren auch Waffen zu sehen.

Durchsuchung mit Spezialkräften

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Verdächtige Zugriff auf Waffen hat, wurde der Einsatz durch Spezialkräfte abgesichert. Die Beamten führten einen richterlich angeordneten Durchsuchungsbeschluss aus und fanden mehrere Gegenstände, die nun kriminaltechnisch untersucht werden. Um welche Beweismittel es sich genau handelt, teilte die Polizei bisher nicht mit.

Der 16-Jährige wurde im Umfeld des Mehrfamilienhauses angetroffen und von den Einsatzkräften befragt. Nach der Vernehmung wurde er wieder entlassen. Da er minderjährig ist und keine unmittelbare Gefahr festgestellt wurde, sah die Polizei von einer weiteren Inhaftierung ab.

Ermittlungen wegen extremistischer Online-Aktivitäten

Gegen den Jugendlichen wird nun wegen des Verdachts der Verbreitung extremistischer Inhalte und eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Die Behörden prüfen zudem, in welchen digitalen Netzwerken sich der Verdächtige bewegt und ob Kontakte zu extremistischen Gruppen bestehen.

Der Staatsschutz arbeitet dabei eng mit der Staatsanwaltschaft Münster zusammen. Ziel der Ermittlungen ist es, herauszufinden, ob der Jugendliche die Inhalte aus eigenem Antrieb verbreitet hat oder ob er Teil eines größeren Netzwerks war.

Prävention und Aufklärung im Fokus

Die Polizei betonte, dass in Fällen jugendlicher Verdächtiger der Schutz des Minderjährigen und die Prävention im Vordergrund stehen. Neben der strafrechtlichen Prüfung sollen mögliche Radikalisierungstendenzen erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Nach Angaben aus Polizeikreisen steht der Fall exemplarisch für die zunehmende Verlagerung extremistischer Aktivitäten in soziale Medien. Behörden bundesweit berichten von einer wachsenden Zahl minderjähriger Nutzer, die durch Propaganda-Videos oder Chatgruppen beeinflusst werden.

Die Ermittlungen in Nottuln dauern an. Die Auswertung der beschlagnahmten Datenträger und Gegenstände wird voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Samstag, 08 November 2025

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