Unter Drohungen und Boykott: Israels Athleten kämpfen heute nicht nur um Medaillen – sondern um Würde

Unter Drohungen und Boykott: Israels Athleten kämpfen heute nicht nur um Medaillen – sondern um Würde


Seit dem 7. Oktober 2023 stehen Israels Sportler unter massivem Druck. Von Hassbotschaften, Boykotten und Morddrohungen begleitet, treten sie bei internationalen Wettkämpfen unter schwerer Bewachung an. Ihr Mut ist längst mehr als sportliche Leistung – er ist ein Zeichen des Widerstands gegen die Entmenschlichung Israels.

Unter Drohungen und Boykott: Israels Athleten kämpfen heute nicht nur um Medaillen – sondern um Würde

Sport soll verbinden, Brücken bauen, Menschlichkeit feiern. Doch für Israels Athleten ist der Sport seit dem 7. Oktober 2023 zur Frontlinie geworden – eine Bühne, auf der sie nicht nur um Punkte, sondern um das Recht auf Teilhabe kämpfen. Der Bericht der Jerusalem Report zeichnet ein bedrückendes Bild: Judo-Star Peter Paltchik, zweifacher Olympiamedaillengewinner, erhielt monatelang Morddrohungen. Israels Delegation bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 stand unter schwerem bewaffnetem Schutz, und die Erinnerung an das Münchner Massaker von 1972 war greifbar.

Paltchik, der Israels Fahne bei der Eröffnungszeremonie auf der Seine trug, schildert die Angst jener Stunden. „Ich wusste, dass wir erstmals außerhalb eines geschlossenen Stadions auftreten. Ich hatte das Gefühl, etwas könnte passieren“, sagt er. „Aber ich musste diese Fahne hochhalten – für mein Land, für alle, die uns sehen.“

Er spricht von „ununterbrochenem Hass“ in sozialen Netzwerken, von Boykottaufrufen und Petitionen, die seine Teilnahme an Olympia verhindern wollten. Und doch trat er an – mit Stolz, Disziplin und dem Bewusstsein, dass seine bloße Präsenz schon eine Form des Widerstands war.

Die israelische Olympia-Delegation zählte 90 Athleten, begleitet von Sicherheitskräften, die sie 24 Stunden am Tag bewachten. Niemand durfte das Olympische Dorf ohne Eskorte verlassen. Israels Sportminister Miki Zohar sagte, das Sicherheitsbudget für Paris sei doppelt so hoch gewesen wie bei früheren Spielen. „Es war notwendig – jeder wusste, dass der Hass längst über Worte hinausgewachsen ist.“

Die Bedrohungen gegen israelische Sportler sind Teil eines größeren Phänomens. Schon vor dem Gaza-Krieg hatten sich Boykotte und symbolische Ausgrenzungen gehäuft: Algerische, iranische und indonesische Athleten verweigerten Händedrucke oder zogen sich zurück, um nicht gegen Israelis anzutreten. Nach dem 7. Oktober erreichte diese Welle neue Dimensionen.

In Großbritannien wurde israelischen Fußballfans der Zutritt zu einem Europa-League-Spiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Aston Villa untersagt – angeblich aus Sicherheitsgründen. In Indonesien verweigerte die Regierung israelischen Turnern, darunter Olympiasieger Artem Dolgopyat, die Einreise. Offiziell aus Solidarität mit den Palästinensern. In Wahrheit war es politischer Aktivismus auf dem Rücken von Sportlern.

Der Internationale Olympische Ausschuss (IOC) reagierte ungewöhnlich scharf: Er nannte den Bann „inakzeptabel“ und sprach von einem klaren Bruch olympischer Prinzipien. Die IOC-Führung setzte die Zusammenarbeit mit Indonesien aus – ein seltenes Signal der Konsequenz. Yael Arad, Präsidentin des israelischen Olympischen Komitees, lobte die Entscheidung: „Es ist eine klare Botschaft gegen Schande und Diskriminierung.“

Doch die Realität bleibt bitter. Wie David Wiseman, Gründer der Plattform Follow Team Israel, berichtet, sind die Boykottaufrufe gegen israelische Sportler seit zwei Jahren „so intensiv wie nie zuvor“. Er sieht in ihnen keinen Protest gegen Politik, sondern blanken Antisemitismus: „Das ist kein Kampf um Menschenrechte, sondern um die Dämonisierung Israels. Es geht nicht um Gaza – es geht um das Existenzrecht unseres Landes.“

Auf den Straßen Spaniens wurde kürzlich ein Radrennen der „Vuelta a España“ unterbrochen, als pro-palästinensische Aktivisten auf die Strecke stürmten, um israelische Fahrer zu blockieren. In Frankreich und Deutschland müssen israelische Teams heute unter Polizeischutz antreten. Und überall im Hintergrund: Morddrohungen, digitale Hetze, gezielte Falschmeldungen.

„Sport ist die letzte Arena, in der Menschlichkeit ungeteilt sein sollte“, sagt Paltchik. „Aber für uns ist er zum Test geworden – ob die Welt Israel noch als Teil der Menschheit sieht.“

Und doch gibt es Hoffnung. Paltchik erinnert sich an das Jahr 2018, als er in Abu Dhabi Gold gewann. „Zum ersten Mal wurde in einem arabischen Land unsere Hymne gespielt. Ich sah Menschen stehen und sie respektvoll hören – das war ein Moment, der zeigte, was möglich ist.“

Heute, sagt er, träume er davon, dass dieser Geist zurückkehrt. „Nicht jeder, der gegen uns kämpft, hasst uns. Viele wissen einfach nicht, was Israel ist. Deshalb müssen wir zeigen, wer wir sind – durch Leistung, Haltung, Würde.“

Israels Athleten sind längst zu Botschaftern wider Willen geworden – gezwungen, das zu verkörpern, was andere zerstören wollen: Stolz ohne Überheblichkeit, Stärke ohne Hass. In einer Welt, die sich immer lauter gegen Israel erhebt, ist ihr Schweigen nach einem Sieg, ihre Haltung auf dem Podest, ihre Hymne auf fremdem Boden – die leise, unerschütterliche Antwort.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Chabe01 - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151127263


Samstag, 08 November 2025

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