Irlands antiisraelische Einseitigkeit

Irlands antiisraelische Einseitigkeit


Irlands antiisraelische Einseitigkeit

Joseph Puder, FrontPageMag.com, 18. Dezember 2012

Irland war einer der EU-Staaten, die am 29. November 2012 mit „Ja“ stimmten, um den palästinensischen Nichtmitglieds-Beobachterstatus bei der UN zu unterstützen. Der irische Außenminister Eamon Gilmore erklärte: „Irland ist schon lange für die Sache der palästinensischen Eigenstaatlichkeit eingetreten, ebenso für die lebenswichtige Bedeutung einer umfassenden Friedensregelung für die gesamte Region des Nahen Ostens auf Grundlage von zwei Staaten, Israel und Palästina, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben.“ Er fügte hinzu, dass die Abstimmung „einen wichtigen Schritt für das palästinensische Volk auf seinem Weg zu voller Eigenstaatlichkeit darstellt, außerdem auch für alle diejenigen, die sich auf den Tag freuen, an dem Palästina rechtmäßig seinen Platz als volles Mitglied der Vereinten Nationen einnehmen kann“.

Anfang November hatte Außenminister Gilmore angekündigt, dass Irland einen Boykott in jüdischen Gemeinden in Judäa und Samaria hergestellter israelischer Produkte initiieren würde. Dieser Schritt kam im Vorgriff auf die irische EU-Präsidentschaft im Januar 2013. Irland ist in den letzten Jahren zu einem der antiisraelischsten Länder in Europa geworden, mit regelmäßigen Boykott-Initiativen und harschen Worten antiisraelischer Gefühle in der Presse, Regierung usw., die an Antisemitismus grenzen.

In seinem Buch Ireland and the Palestine Question (Irland und die Palästinafrage, 2005) legt Rory Miller unbeirrbar antiisraelische Positionen vor. Zu Beispielen davon gehören die Verurteilung der Bombardierung des irakischen Atomanlage bei Bagdad 1981 durch die irische Regierung. Und 2003 sprach sich Irland heftig dagegen aus, dass Israel den Sicherheitszaun baute oder, wie Rory Miller ihn nennt, die israelische Leben rettende Mauer.

Nach Angaben von Miller waren die von der Partei Fianna Fail (FF) populistischen Regierungen die 1980-er Jahre propalästinensisch und sind es seitdem geblieben. Die Mitte-Rechts-Regierungen der Fine Gael (FG) waren in Sachen Umgang mit Israel etwas besser, während die Mittelinks-Arbeitspartei viel schlimmer gewesen ist.

Miller macht geltend, dass der irische Steuerzahler seit 1959 gezwungen worden ist Geld über die UNO an die Palästinenser zu schicken, seit den 1980-ern direkt; und dieser Unterstützung wird bis heute fortgesetzt. Er erklärt, dass einiges des den Palästinensern gegebene Geld zur Bezahlung hasserfüllter Schulbücher ausgegeben wurde, die Jihad und islamischen Terror werben.

Irland was der letzte EU-Staat, der (1993) eine israelische Botschaft gestattete. Und während Irland den terroristischen PLO-Diktaturführer Yassir Arafat 1993 zu einem offiziellen Besuch des Landes einlud, gab es für den demokratisch gewählten israelischen Ministerpräsidenten erst 1996 eine Einladung. Irland bildete unter der von Premierminister Jack Lynch von der FF geführten Regierung 1978 heimlich ägyptische Piloten aus, ein schändlicher Bruch der irischen Neutralität. Außenminister Brian Lenihan von derselben FF-Partei, behauptete e1980, die PLO sei keine Terrororganisation mehr und beschrieb Arafat als „moderat“.

In einem Artikel der Irish Times (vom 15. August 2006) mit der Überschrift Arab Crimes Against Palestinians Overlooked (Arabische Verbrechen gegen Palästinenser übersehen) stellten Rory Miller und Alan Shatter heraus, dass zwar die irische Kritik und Demonstrationen gegen Israel endlos sind, es aber ein Schweigen zu einer weit größeren Realität nicht israelischer Mörder von Palästinensern gibt. Wir sehen nicht nur in der irischen Regierung eine propalästinensische Einseitigkeit, sondern ein von den irischen Medien geübte, harsch antiisraelische Haltung.

Für den Irish Independent fragte Eilis O’Hanlon in einem Artikel mit dem Titel Israeli Voices Unheard in Irish Media (Israelische Stimmen in irishen Medien nicht zu hören, 30. September 2001), warum der propalästinensische Nahost-Kommentator Robert Fisk „selten fragt, warum Bombenanschläge stattfinden und die meisten seiner veröffentlichten Begegnungen mit Israelis diese als in einem weniger als schmeichelhaften Licht dargestellt werden. So der gütige Rabbiner, der plötzlich Palästinenser mit ‚Ungeziefer‘ vergleicht und der junge israelische Soldat, der beim Schießen auf Palästinenser eine Pause macht um zu verraten, dass er aus Brooklyn ins Heilige Land kam, weil es dort mehr ‚Spaß‘ gibt.“

O’Hanlon fährt fort: „Der Streit um Fisks Allgegenwart ist jedoch letztlich kein Streit mit ihm. Es geht in dem Streit um die irischen Medien. Wenn er, wie sogar Emily O’Reilly in der The Sunday Show zugab, an der Sache der Palästinenser ‚emotional beteiligt‘ ist, dann muss denen Zeit gegeben werden, die gleichermaßen an der Sache Israels ‚emotional beteiligt‘ sind.“

Declan McCormack veröffentlichte im Independent unter der Überschrift How Truth is the Second Casualty of War („Wie die Wahrheit zum zweiten Kriegsopfer wird, 7. April 2002); darin argumentiert er, dass die Berichterstattung der irischen Medien zum israleisch-arabischen (palästinensischen) Konflikt „das Gespenst antiisraelischer Gefühle geweckt hat“. Er fährt fort: „Man mag Ihnen vergeben, wenn Sie glauben, dass jede palästinensische Frau entweder tot war oder als tot zurückgelassen wurde, während hartherzige israelische Soldaten Krankenwagen des Roten Halbmonds blockierten. Sie werden auch von der Information überrascht sein, dass Aisha (eine Palästinenserin) ihre Niere von einem israelischen Juden, dem verstorbenen Zeev Vidor, erhielt. Und Sie werden wohl betroffen sein, wenn Sie entdecken, dass Zeev Vidor eines von 26 jüdischen Opfern des Passah-Massakers in Netanya war – dem Selbtmord-Bombenanschlag, der verübt worden war, um Israel zu maximaler Vergeltung zu provozieren.“

Zu den antiisraelischen Institutionen gehören damit die Regierung, die Medien und – um niemanden zu vergessen – auch die akademische Welt. Am 16 September 2006 unterschrieben 61 irische Akademiker eine Petition einer breit gefächerten Anzahl an Disziplinen; sie wurde in der Irish Times veröffentlicht und forderte einen Stopp der Unterstützung israelischer akademischer Institutionen durch die EU, bis Israel UNO-Resolutionen befolgt und die Besatzung palästinensischer Gebiete beendet. Die Petition endet mit einer Forderung nach einem Stopp jeglicher weiterer Unterstützung israelischer akademischer Institutionen sowohl national als auch europaweit. „Wir drängen unsere akademischen Kollegen diesen Stopp zu unterstützen, indem sie wo immer möglich von weiterer Zusammenarbeit mit israelischen akademischen Institutionen verzichten. Ein solcher Stopp sollte fortgesetzt werden, bis Israel sich an UNO-Resolutionen hält und die Besatzung palästinensischer Gebiete beendet.“

Nicky Larkin, ein irischer Künstler, der einen Film über den israelisch-palästinensischen Konflikt machte, schrieb am 11. März 2012 im Independent: „Von einem irischen Künstler wird erwartet, dass er Boykotte unterschreibt, eine PLO-Schal trägt und lauthals gegen Die Besatzung protestiert. Doch sind es nicht nur Künstler, von denen erwartet wird Israel zu hassen. Antiisraelisch zu sein soll Teil unserer irischen Identität sein, genauso wie wir den Engländern grollen sollen.“

Eine vor eineinhalb Jahren veröffentlichte Studie des irischen Priesters Michael McGreal stellt fest, dass ungefähr ein Fünftel der irischen Bevölkerung dagegen wäre, dass Israelis irische Staatsbürger werden. Elf Prozent würden dagegen Einspruch erheben, dass überhaupt Juden, nicht nur Israelis, die irische Staatsbürgerschaft bekommen. 46 Prozent der jungen Leute von 18 bis 25 Jahren sagten, sie würden keinen Juden als Mitglied in ihrer Familie haben wollen; und 40 Prozent der Gesamtbevölkerung würde es vorziehen keinen Juden als Familienmitglied zu haben.

In der Vergangenheit teilten die Iren mit Israelis/Juden einen gemeinsamen Kampf um Unabhängigkeit von Britannien. In den letzten 25 Jahren ist die irische Öffentlichkeit allerdings zunehmen feindlicher gegenüber Israel geworden. Nach Ansicht der irischen Öffentlichkeit muss gefragt werden, warum, wenn Katholiken und Protestanten in Nordirland in der Lage waren eine Regelung zu erreichen, die unmöglich erschien, Israelis und Palästinenser nicht dasselbe tun. Die irischen Medien haben durchweg Israel vorgeworfen, es unternehme nicht genügend eine Vereinbarung zu erreichen und darüber hinaus, Israel sei ein Hindernis für das Erzielen einer Einigung gewesen.

Während des Zweiten Weltkriegs lehnte Irland es ab seine Pforten für jüdische Flüchtlinge zu öffnen; heute hat sich die antiisraelische Einseitigkeit in einen wachsenden Antisemitismus verwandelt, besonders in der jüngeren Generation. Die einzige Schlussfolgerung, die man ziehen kann, ist die, dass die Iren sich entschieden haben und dass sie es ablehnen sich von Fakten und der Wahrheit über den triumphalistischen und mörderischen Charakter der palästinensischen Seite belasten zu lassen.

 

Übersetzung: Heplev

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Samstag, 05 Januar 2013

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