Die vergessenen Christen des Jemen

Die vergessenen Christen des Jemen


Die vergessenen Christen des Jemen

Raymond Ibrahim, Gatestone Institute, 29. Januar 2013

Wenn man an den Jemen denkt – das verarmte arabische Land, das Osama bin Laden zeugte und zwischen Saudi-Arabien und Somalia eingepolstert, die zwei der radikalsten muslimischen Staaten gehören – denkt man selten an Christen, vorwiegend, weil sie in einer solch ungastlichen Umwelt praktisch nicht existieren. Fakt ist, dass die meisten Zählungen legen nahe, dass die gesamte nichtmuslimische Bevölkerung weniger als ein Prozent beträgt.

Allerdings diskutiert ein neuer arabischer Bericht die Existenz von Christen im Jemen und ihr Leid – eine bedrängte Lage, die inzwischen gewohnt sein sollte, wo immer christliche Minderheiten unter muslimischen Mehrheiten leben.

Inoffizielle Statistiken legen nahe, dass es rund 2.500 indigene Christen im Land gibt, die ihren Glauben im Untergrund praktizieren, während feindliche Stämme sie umgeben. Nach Angaben des Menschenrechtsaktivisten Abdul Razzaq al-Azazi „können Christen im Jemen weder ihre Religion leben, noch können sie frei die Kirche besuchen. Die Gesellschaft würde sie bearbeiten, damit sie zum Islam übertreten.“

Er fügte hinzu, dass die Regierung, wie in den meisten muslimischen Ländern, „den Bau von Gebäuden oder Gebetsorten ohne vorherige Genehmigung nicht erlaubt“; er hebt hervor, dass z.B. Offizielle der römisch-katholischen Kirche derzeit auf die Entscheidung der Regierung warten, ob ihnen gestattet wird ein Gebäude zu errichten und offiziell von der Regierung in Sana anerkannt zu werden.

Ein Konvertit zum christlichen Glauben – ein vom Islam Abgefallener, dessen Leben verwirkt ist und der natürlich anonym bleiben möchte, der sich das Pseudonym „Ibn Yemen“ (Sohn des Jemen) zugelegt hat – drückte seine Angst vor zunehmendem Druck auf Christen aus, besonders da die „Islamisten jetzt nach dem Arabischen Frühling und den Protesten, die den Sturz des Präsidenten Ali Abdullah Saleh herbeiführten, die dominante politische Kraft stellen“. Er fügte an: Obwohl das alte Regime „nicht islamistisch war, waren die Christen dennoch Verfolgung und Kontrollen durch den Polizeiapparat unter diesem Regime ausgesetzt waren. Die Behörden erlaubten uns nicht unsere Religion offen auszuüben oder eine private Kirche zu bauen, alles nur wegen des Apostasie-Gesetzes des Islam. Wie, glauben Sie, wird es jetzt werden, da die Islamisten an der Macht sind?“

Folglich – und wie ein weiterer interviewte Christ im Jemen andeutete – beten Christen im Untergrund wechselnd in den Häusern der Mitglieder – nicht viel anders als in den Tagen der römischen Christenverfolgung, als diese in den Katakomben im Untergrund beteten. Zusammen mit den indigenen Christen des Jemen leben also rund 15.000 bis 25.000 nicht einheimische Christen im Jemen, zumeist Flüchtlinge aus Somalia, Eritrea und Äthiopien, wie die Christenverfolgung oft noch schlimmer ist als im Jemen, besonders in Somalia, wo die Al-Shabaab („die Jugend“) muslimische Apostaten, die zum Christentum übertraten, regelmäßig enthaupten. Solche christlichen Flüchtlinge ändern oft ihren Namen zu muslimischen Namen, um in der jemenitischen Gesellschaft Belästigungen zu vermeiden.

Es gibt einige christliche Organisationen und Institutionen, zumeist aus dem Ausland, darunter die American Baptist Mission, die das Jibla-Krankenhaus und die Kirche betreibt, die den Armen, Waisen und inhaftierten Frauen dient. Diese arbeiten in erster Linie, um der Allgemeinheit zu dienen, nicht christliche Gottesdienste zu fördern. Ähnlich bestätigte eine weitere Studie die frühere Existenz von fünf Kirchen in der Stadt Aden im Süden, von denen drei römisch-katholisch waren, eine anglikanisch und die fünfte, deren Zugehörigkeit nicht bekannt ist. Drei dieser fünf Kirchen wurden während der britischen Besatzung des Südjemen gebaut, wurden vernachlässigt und verfielen; die vierte wurde Eigentum der Regierung; und aus der fünften wurde in eine Gesundheitseinrichtung gemacht.

Die Geschichte der Christen des Jemen ist ein Mikrokosmus der Geschichte der Christen des Islam, da sie komplett dem gegenwärtigen Muster der Unterdrückung von Christen unter dem Islam entspricht: Die Dinge standen – bezüglich der Religionsfreiheit im Allgemeinen – in früheren Zeitaltern, unter westlichem Einfluss besser; da die muslimische Welt, die eine Zeit lang westlich aussah – weiterhin zum Islam zurückkehrt, kehren die Dinge des Islam, seine „Art und Weise“ oder die Scharia – in diesem Fall die Feindseligkeit gegenüber nicht muslimischem Gebet und Abgefallenen – zurück; und, wie der „Arabische Frühling es auch andernorts tat, beherrschen Islamisten jetzt die jemenitische Politik, was die treffende Frage des Apostaten Ibn Yemen in Erinnerung bringt: „Wie, glauben Sie, wird es jetzt [für die Christen]werden, da die Islamisten an der Macht sind?“

 

Übersetzung: Heplev - Foto: Islamisten-Demonstration in London

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Samstag, 02 Februar 2013

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