Antisemitismus für Anfänger mit Übungen

Antisemitismus für Anfänger mit Übungen


Antisemitismus ist Hass auf Juden, der seit mindestens 2.500 Jahren ohne Unterbrechung besteht. Da es heute Antisemitismus ohne Juden und auch ohne Antisemiten (s.u.) gibt, darf davon ausgegangen werden, dass der Antisemitismus bereits vor den Juden bestanden hat.

Antisemitismus für Anfänger mit Übungen

von Dr. Nathan Warszawski

Den Begriff „Antisemitismus“ gibt es erst seit 200 Jahren. Ab dem 19. Jahrhundert wird in gebildeten Kreisen von „Antisemitismus“ statt „Judenhass“ gesprochen, da sich letzteres nicht geziemt.

Vom Aufstieg des Christentums bis zur Einführung des „Antisemitismus“ sprechen Wissenschaftler vom „christlichen Antijudaismus“ oder nur „ Antijudaismus“, wenn der Judenhass nicht nur von Christen, sondern von Muslimen kommt. Vor der Zeit des Christentums heißt der Judenhass zuweilen „Antike Judenfeindschaft“.

Der Begriff „Antisemitismus“ ist ungenau. Zunächst sind nicht alle Juden Semiten, dann sind die meisten Semiten Araber. Da „Antisemitismus“ sich international eingebürgert hat, soll dieser Begriff beibehalten werden.

Nun wird es klar, warum es einen „semitischen“ – arabischen oder muslimischen – Antisemitismus gibt, was nur ein verbaler, also ein scheinbarer Widerspruch ist. Es gibt auch einen jüdischen Antisemitismus, der auch jüdischer Selbsthass genannt wird, und nicht selten ist. Davon ist der Antisemitismus von Kostümjuden streng zu unterscheiden. Kostümjuden sind Nichtjuden, meist Christen, die sich als Juden verkleiden und als solche ausgeben. Meist handelt es sich um Männer, die sich Schläfenlocken vor den Ohren oder seitlich am Hut ankleben. Einige Kostümjuden sind in der Eifel beheimatet.

Kostümjuden gehören in den Bereich der Psychopathologie, während die übrigen Antisemiten inkl. der selbsthassenden Juden, meist Imstande sind, ein unauffälliges und normales Leben zu führen. Antisemitismus ist keine Krankheit. Die Ursache für Antisemitismus wird zwar erforscht, bleibt jedoch unbekannt.

Antisemitismus richtet sich nicht gegen einen bestimmten Juden, sondern gegen den Juden als solchen, also gegen alle Juden. Es gibt nicht wenige Antisemiten, die ihren „Lieblingsjuden“ haben, den sie als „Ausnahmejuden“ ansehen. So lässt sich erklären, dass selbsthassende Juden von vielen Antisemiten toleriert werden. Die selbsthassenden Juden dienen den Antisemiten als Beweis, dass sie, die Antisemiten, keine Antisemiten sind.

Antisemitismus richtet sich gegen Juden als Gruppe, als Organisation, als Staat. Der Antisemit ist gegen die Existenz eines Jüdischen Staates, da dieser den Juden Schutz bietet, wo sie sich selber verteidigen dürfen. Die jüdische Chuzpe (Frechheit), sich selber zu verteidigen, ist für jeden Antisemiten intolerabel, (siehe Schwedens Außenministerin).

Die Art des Antisemitismus, der sich scheinbar nicht gegen Juden wendet, sondern nur gegen den Judenstaat Israel, heißt „Antizionismus“. Besonders in Deutschland wird der „Antizionismus“ gerne genommen, da seit der bedingungslosen Kapitulation nach dem Holocaust-Krieg jeglicher Judenhass, also Antisemitismus, tabuisiert ist. Hätte Nazi-Deutschland den Zweiten Weltkrieg nicht verloren, so würden sich die heutigen Antizionisten weiterhin Antisemiten nennen. Als Anhalt mag das Verhalten der Türken gegenüber den Armeniern dienen. Die Türken glauben nämlich den Ersten Weltkrieg, an dem sie den Völkermord an die Armenier verübt haben, nicht verloren zu haben.

Der Begriff „Antizionismus“ erinnert wegen des Wortes „Zion“, einem für fromme Juden relativ heiligen Berg, der allzu sehr an Juden erinnert, weshalb der Antizionist es vorzieht, „Israelkritiker“ genannt zu werden. Israelkritik ist nicht die Kritik an einem bestimmten Politiker Israels oder einer bestimmten Gasse im Jüdischen Viertel von Jerusalem, sondern die Kritik am Judenstaat selbst. Um den Begriff „Israelkritik“ zu verstehen, betrachten wir das Wort „Deutschlandkritik“, welches in keiner Sprache vorkommt und auch keinen Sinn macht. Eine unorganisierte Handvoll anarchistischer jüdischer Satiriker nennt sich „Antideutsche“. Ihre Deutschlandkritik besteht in der Forderung, dass Polen und Frankreich eine gemeinsame Grenze zusteht, was nur möglich ist, wenn Deutschland vom Antlitz der Erde verschwindet.

Der Israelkritiker ist folglich ein Antisemit, der wie der Hitlerfreund und Jerusalemer Obermufti alle Juden ausrotten möchte.

Sind alle Judenhasser Rechtsextreme oder alle Rechtsextreme Judenhasser?

Nein. Die meisten Rechtsextreme sind Judenhasser. Es gibt jedoch Ausnahmen, so wenn Rechtsextreme von Juden abstammen oder selber Juden sind. Es gibt jüdische Nazis, die keine selbsthassende Juden sind. Judenhasser kommen in allen politischen Lagern vor. Es ist ein gefährlicher Irrtum davon auszugehen, dass Liberale, Demokraten oder Sozialisten keine Antisemiten sind. Diesen Irrtum haben viele Juden mit ihrem Leben bezahlt.

Ist Antisemitismus rassistisch?

Nein. Juden sind keine Rasse. Der Rassist hält Menschen anderer Rassen für minderwertig. Der Antisemit erkennt im Juden keinen Menschen. Der Jude ist nicht einmal ein Untermensch.

Gibt es eine AG (Arbeitsgemeinschaft) katholischer Antisemiten?

Ja!

Übung 1

Ist die von der EU verlangten Sondermarkierung jüdischer Produkte aus Israel jenseits der Grünen Linie von 1949 antisemitisch?

Für die EU hört Israel an der Grünen Linie auf. Die Grüne Linie entspricht den Waffenstillstandlinien von 1949 und wird so genannt, weil „grün“ besser als „Waffe“ klingt. Waffenstillstandlinien sind keine natürlichen, sondern zufällige Grenzen. Waffenstillstandlinien sind keine dauerhaften Staatsgrenzen.

Die Grüne Linie ist das Produkt des ersten Krieges, zu dem Israel von sechs arabischen Nachbarn gezwungen worden ist. Israel war da gerade mehrere Stunden alt. Da die Araber stolz und nachtragend sind, haben danach noch weitere Kriege stattgefunden, die die Araber alle verloren haben. Es gibt noch weitere Waffenstillstandlinien, doch die von 1949 sind die Lieblingswaffenstillstandlinien der EU und vieler anderer Staaten, die von Pazifismus strotzen.

Wenn Israel einen einzigen Krieg verloren hätte, hätten die siegreichen Araber alle Juden geschlachtet, was aus ihrem Schlachtruf „Ittbah al Yahud!“ (Schlachtet die Juden!) herauszuhören ist, den man zuweilen auch auf Deutschlands Straßen vernimmt, wenn die Polizei arabische Friedensdemonstranten vor kriegswütigen Juden schützt, die es wagen, in der Öffentlichkeit eine Kippa oder einen Davidstern zu tragen. So kommt es, dass sich Israel nach den vielen gewonnen aufgezwungenen Kriegen außerhalb der kaum zu verteidigenden EU-Lieblingswaffenstillstandlinien von 1949 ausgebreitet hat, was die EU den Juden nicht verzeihen kann. Die EU betrachtet die unter israelischer Kontrolle stehenden Gebiete außerhalb der Grünen Linie als besetzte Gebiete, die nicht zu Israel gehören. Warum gerade die Waffenstillstandlinien von 1949 Israels Grenzen sein sollen, ist ein Mysterium. Viele Judenhasser gönnen den Juden nicht einmal diese Grenzen.

Die EU interessiert sich nicht sonderlich dafür, ob irgendwelche Staaten fremde Territorien erobern und was sie anschließend mit der überlebenden Bevölkerung tun. Schon beim türkischen Genozid an den Armeniern haben nicht nur Deutsche, sondern fastalle Europäer weggeblickt, und zwar bis heute. Der militärische Einfall der Türkei in den Norden Zyperns und dessen Besetzung, die Eroberung der Westsahara durch Marokko nach dessen Unabhängigkeit und die menschenverachtende Unterjochung Tibets durch Zentralchina sind den Europäern kein Gähnen wert. Es gelten nur wirtschaftliche Vorteile der EU-Führungsstaaten. Schließlich besetzt die Türkei mit dem Norden Zyperns risikolos ein Mitglied der EU!

Nur bei zwei Staaten missfällt den EU-Staaten die Verschiebung von Grenzen. Es sind Russland und Israel. Was haben beide Staaten gegenüber der EU oder besser gegenüber Deutschland, welches den Ton in der EU vorgibt, gemein?

Sowohl die Russen, als auch die Juden sind natürliche Feinde der Deutschen gewesen, als sie noch stolz darauf gewesen sind, Nazis zu sein. Die Russen haben gesiegt, die Juden überlebt. Beides ist unverzeihlich.

Kommen wir zu der zuvor gestellten Frage zurück:

Ist die von der EU verlangten Sondermarkierung jüdischer Produkte aus Israel jenseits der Grünen Linie von 1949 antisemitisch?

Wer die richtige Antwort nicht spontan kennt, muss den Artikel erneut lesen!

Übung 2

Beim letzten großen Anschlag im Januar 2015, den Muslime in Paris verübt haben, wird neben Charlie Hebdo ein jüdischer Supermarkt überfallen. Welches Etablissement, welches diesmal von Muslimen in Paris überfallen worden ist, hat zwei Juden gehört? Es gibt ältere YouTube-Aufnahmen, die zeigen, dass Palästinenser damit drohen, dort erneut zu erscheinen. Warum wird verschwiegen, dass die IS-Sympathisanten sich ein Gebäude ausgesucht haben, von dem sie annehmen, dass es Juden gehört?

Versuchen Sie zu erklären, warum dieses Vorgehen nicht antisemitisch ist und was der wahre Grund ist, warum das wichtige Fußballspiel zwischen Frankreich und Deutschland im nahen Stadium nicht unterbrochen wird!

Übung 3

Warum können sich Anschläge wie in Paris nicht in Hannover wiederholen?

 

 

Numeri 24 : 9


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Freitag, 11 Dezember 2015