Mittelmeer: Kein Grund zur Erleichterung?

Mittelmeer:

Kein Grund zur Erleichterung?


Endlich gibt es gute Nachrichten aus dem Mittelmeer vor der lybischen Küste: Seit 20 Tagen ist dort kein einziger Mensch mehr ertrunken.

Kein Grund zur Erleichterung?

von Ramiro Fulano

 

Doch halt, werden Sie sich jetzt fragen, liebe Leserinnen und Leser: Davon haben wir ja noch gar nichts gehört! Was ist denn dort vor knapp drei Wochen geschehen? Haben die Ärzte ohne moralische Grenzen und die „Retter“-Jugend noch mehr Boote an die „Flüchtlings“-Front geschickt?

 

Nein, ganz im Gegenteil: Vor knapp drei Wochen haben sich die lieben „Nichtregierungs“-Organisationen eine nach der anderen aus dem von ihnen produzierten Krisengebiet vor der lybischen Küste zurückgezogen, weil die lybische Küstenwache nun ihren Küstenabschnitt selbst patrouilliert und den Menschenschmugglern demzufolge das Leben schwermacht (und den Drogen- und Waffenschmugglern selbstverständlich auch).

 

Ja, richtig, liebe Leserinnen und Leser: Was die EU und die CDU, was Stasi-Angie und ihre „Was-soll-man-denn-machen“-Brigade bei Staatsfunk und Qualitätsmedien seit Jahr und Tag als Ding der Unmöglichkeit hinstellen, hat das vom Schicksal schwer gebeutelte Libyen im Handumdrehen geschafft. Nicht schlecht für einen „failed state“ – nicht wahr, liebe Linke?

 

Aber so geht Regieren wahrscheinlich, wenn man sich nicht erst mit 27 anderen Kongressteilnehmern in aller zu Gebote stehenden Ausführlichkeit über die Frage einigen muss, welchen Wein und welchen Cognac man zum Abendessen serviert. Nicht wahr, Jean-Clown „Für mich einen Doppelten“ Juncker?

 

Doch was macht die deutsche „Willkommenskultur“ jetzt, wo seit 20 Tagen keine Migranten mehr im Mittelmeer mehr ertrinken? Freut sie sich? Macht sie ein Tänzchen? Findet sie es wenigstens ein ganz klein wenig dufte, dass kein „Refugee“ mehr elend ersäuft?

 

Mitnichten: Die Damen und Herren vom „Rettungs“-Dienst beschweren sich auf Twitter darüber, dass ihnen jemand einen Strich durch ihre wohlfeile Rechnung gemacht hat und jammern rum, weil sie um eine für sie persönlich offenbar wesentliche Möglichkeit gebracht wurden, ihr Gewissen auf Kosten der Allgemeinheit zu entlasten – und ihre überteuerten Eigentumswohnungen in den derzeit angesagten Szenevierteln mit dem Leid und Elend anderer Leute abzubezahlen.

 

Und es fällt diesen moralisch ach so hochwertigen Geschöpfen nicht einmal im Nebensatz ein, dass sie selbst die Anreize dafür geschaffen haben, dass arme und verzweifelte Menschen sich in Lebensgefahr gebracht haben.

Menschen, von denen in den letzten zwei Jahren nach offiziellen Zahlen ca. 6.000 unter den erbärmlichsten Umständen ertrunken sind.

 

Diese offiziellen Zahlen basieren auf geborgenen Leichen. Und nicht alle können geborgen werden. Die inoffiziellen Todeszahlen werden also höher sein, vielleicht um das Doppelte oder Dreifache. Aber selbstverständlich ist bereits ein Menschleben zu teuer, um für die Sucht nach tugendhafter Scheinheiligkeit und intellektuell minderbemittelter Selbstinszenierung zu bezahlen, wie sie zum linkalsternativen Milieu in Germany dazu gehört, wie Kotz zur Tüte.

 

Alle, die auch nur einen einzigen Eurocent für diesen symptomatisch verlogenen und selbstverliebten Schwachsinn ausgegeben haben, sind direkt mitschuldig am Tod jedes einzelnen „Refugees“, der vor der libyschen Küste ertrunken ist.

 

Aber um sich und Dritten zu beweisen, was für moralisch überlegene und politisch bewusste Zeitgenossen sie sind, sind die Deutschen ja schon immer über Leichenberge marschiert. Und offensichtlich gilt Massenmord für die vermeintlich gute Sache hierzulande noch immer als ein gutes Werk.

 

Doch nicht nur bei der Taxiflotte im westlichen Mittelmeer, die hunderttausenden den ursächlichen Anreiz lieferte, sich gezielt in Seenot zu begeben um sich dann „retten“ zu lassen – auch bei Parteien und Verbänden, Kirchen und anderen Seelsorgern fehlt jede Spur von Scham angesichts des von ihnen zu verantwortenden Massensterbens. Sie alle haben sich ebenfalls mitschuldig gemacht ohne es jetzt zu bereuen. Und sie können sich nicht einmal darüber freuen, dass inzwischen keine Migranten mehr vor der lybischen Küste ertrinken.

 

Denn auch hier hat der Wahnsinn Methode: Genau, wie sich kein Ökopath jederlei Geschlechts darüber freute, dass Europa in diesem Jahr den kältesten August seit 60 Jahren erlebte (von wegen „climate change“) und genau, wie sich keine FeministIn jederlei Geschlechts darüber freute, dass in Köln in der letzten Silvesternacht nicht noch mal Tausend Frauen vergewaltig wurden, freut man sich auch bei der Taxiflotte nicht darüber, dass die von ihr heraufbeschworene Krise gelöst werden konnte, ohne noch mehr Schaden an Leib und Leben zu produzieren.

 

Der Grund für diesen Mangel an Freude ist ausschließlich darin zu sehen, dass die eigene wirtschaftliche Existenz ganz maßgeblich davon abhängt, dass man am Leiden und Sterben unschuldiger Menschen verdient. Und das sagt einem alles, was man über das linksalternative Kleinbürgertum deutscher Provenienz wissen muss: Der Schaden an Leib und Leben Dritter wird billigend und willentlich in Kauf genommen, um sich ein kleines bisschen besser zu fühlen: als ach so überlegener Moralweltmeister. Und dieses Volk schämt sich nicht einmal dafür.

 

Die deutschen „Refugee“-Fans haben, genau wie die deutsche Bundeskanzlerin, in selbstverliebter und menschenverachtenden Arroganz genau jene Krise konstruiert, die sie gerne „lösen“ würden. Nun müssen sie auch mit den Konsequenzen leben.

 

Zur Meldung http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/seit-20tagen-keine-todesopfer-auf-mittelmeerroute-262577/

 

 

Foto zur Illustration: Übung der italienischen Mariene (Foto: By Petty Officer 3rd Class Jarrod Schwartz (https://www.dvidshub.net/image/1147190) [Public domain], via Wikimedia Commons


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Freitag, 01 September 2017