Bundesregierung zum Glück machtlos: Deutschland und Katar werden die türkische Währung nicht retten können

Bundesregierung zum Glück machtlos:

Deutschland und Katar werden die türkische Währung nicht retten können


Infolge der katarischen Verpflichtungserklärung stieg der Wert der türkischen Lira nach einer der schlimmsten je von der türkischen Wirtschaft erlittenen Währungskrisen wieder etwas an.

Deutschland und Katar werden die türkische Währung nicht retten können

Von Cengiz Candar, Al Monitor

 

Dass Erdogan sich in Katars Konflikt mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten prompt an die Seite Katars stellte, hat sich offenbar ausgezahlt. Seit der Golfkrise letztes Jahr haben die beiden Länder ihre Zusammenarbeit stetig intensiviert.

 

Nachdem die Spannungen zwischen Ankara und Washington zur dramatischen Verschärfung der finanziellen Nöte in der Türkei geführt haben, sucht Erdogan in seiner Auseinandersetzung mit Präsident Donald Trump nach Unterstützung, wo er nur kann. Doch gehen viele Experten davon aus, dass die momentane Währungskrise hausgemacht und in erster Linie auf Erdogan selbst und seine sprunghafte Wirtschaftspolitik zurückzuführen ist. (…)

 

Merkel erklärte Anfang der Woche in Berlin, Deutschland leiste zwar keine Unterstützung, doch könne ‚niemand ein Interesse an einer wirtschaftlichen Destabilisierung der Türkei haben‘. Erdogan wird am 28. September zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet, der als Geste der Solidarität seitens der Deutschen bewertet wird.

Die Unterstützung Deutschlands und Katars mag Hoffnung auf eine kurzfristige Besserung der türkischen Wirtschaft nähren, sie mag sich aber als nicht ausreichend erweisen, um eine umfassendere Erholung zu ermöglichen.

 

‚Der Umfang der Beihilfen aus Katar, vorausgesetzt, sie treffen tatsächlich in voller Größe und pünktlich ein, scheint im Verhältnis zum türkischen Bedarf an auswärtigen Mitteln gering. Die Zusage erfolgt zudem ohne das Gütesiegel des Internationalen Währungsfonds (IMF), das Investoren beruhigen könnte. Wie diese Mittel in die Wirtschaft gelangen sollen, um in höchstmöglichem Maße zur Stabilisierung der Währung beizutragen, ist zudem alles andere als klar‘, schrieb der angesehene internationale Finanzexperte und ehemalige stellvertretende Direktor des IMF Mohamed El Erian jüngst in einer Analyse.

 

 

Übersetzt von MENA Watch - Foto: Merkel und Erdogan (Foto: Getty Images AsiaPac)


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Donnerstag, 23 August 2018