Islamischer Anschlag in Straßburg: Niemand ist mehr `Je suis´!Islamischer Anschlag in Straßburg: Niemand ist mehr `Je suis´!
Drei Jahre nach `Charlie Hebdo´ hat sich West-Europa an den Terror gewöhnt
Von Alexander Will
Erinnert sich noch jemand? Es gab einmal „Je suis Charlie!“. Es gab „Je suis Nice“, „Je suis Paris“ und „Je suis Bruxelles“. In den Sozialen Medien waren diese Sätze als Hashtags allgegenwärtig. Millionen ersetzen in den Jahren 2016 und auch noch 2017 ihre Profilbilder durch Grafiken mit diesen Sätzen. Das waren Solidaritätsbekundungen mit den Opfern islamischen Terrors – und es war ein Weg, mit dem eigenen Schrecken umzugehen. 2018 aber ist niemand „Straßburg“.
Europa nahm den Anschlag des Terroristen Chérif Chekatt auf den Weihnachtsmarkt mit fünf Toten fast emotionslos hin. Man hat sich offenbar an den Terror, das Morden auf offener Straße gewöhnt. Das trifft auch auf die Weihnachtsmarkt-Festungen in deutschen Innenstädten zu. Glühwein hinter Zäunen und Barrikaden – eine deutsche, eine europäische Normalität. Wer erinnert sich noch an Zeiten ohne solche Sicherheitstrakte?
Autor: Jüdische Rundschau
Bild Quelle: Screenshot
Mittwoch, 23 Januar 2019