Europa zeigt sein wahres Gesicht

Europa zeigt sein wahres Gesicht


Die Europäer sind nicht wirklich besorgt wegen Irans Aufruf nach Israels Vernichtung oder dem Wunsch der Palästinenser den jüdischen Staat auszulöschen. Sie können damit leben. Wir nicht.

Europa zeigt sein wahres Gesicht

Von Eldad Beck, Israel haYom

Der berühmte Physiker Albert Einstein sagte einmal: „Jeder Idiot kann wissen, worauf es ankommt ist zu verstehen.“

Jeder Idiot kann verstehen, dass der Iran nicht vorhat seine Bemühungen zum Erwerb von Atomwaffen einzustellen.

Aber die Europäische Union und ihre führenden Repräsentanten – Deutschland, Frankreich, Großbritannien – lehnen es ab zu verstehen. Nachdem der Iran ankündigte, dass er den Atomdeal von 2015 eklatant verletzte, waren die Europäer mit lächerlichen Verurteilungen und dem Ausdruck „großer Sorge“ zufrieden. Sie „warten auf Berichte der Internationalen Atomenergiebehörde“, sagten sie, während der Iran aufgefordert wurde die Vereinbarung einzuhalten, als wäre das Regime in Teheran vergleichbar mit irgendeinem schelmischen Kind, das ein rügender Elternteil einfach durch Drohen mit dem Finger auf den Weg der Tugend zurückführen kann.

Angesichts eines hoch entwickelten Iran erscheinen die Europäer als schwach und prinzipienlos. Es liegt enormer Symbolismus in der Ernennung des spanischen Außenministers Josep Borrell in die Rolle des nächsten außenpolitischen Leiters der EU. Das ist derselbe Borrell, der schamlos erklärte: „Der Iran will Israel auslöschen? Das ist nichts Neues. Damit müssen wir leben.“

Aus Borrells Perspektive, das heißt aus europäischer Perspektive, ist der Wunsch Israel auszulöschen akzeptabel.

Kurz und bündig ist das Europas Diplomatie gegenüber dem Iran: Kapitulation, um Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern.

All das Gerede der Europäer von der Notwendigkeit internationale Vereinbarungen zu respektieren, ist nur leere Worte. Von Anfang an war den Europäern klar, wie es auch dem Weißen Haus unter US-Präsident Barack Obama klar war, dass der Atomdeal dem Plan des Iran sich atomar zu bewaffnen kein absolutes Ende setzen, sondern die Umsetzung des Plans nur hinauszögern würde.

Die EU hat einen Mechanismus aufgebaut, um die US-Sanktionen zu umgehen, im Wissen, dass dies eine zahnlose Übung einer Umleitung ist, die die Iraner nicht zufriedenstellen würde. Angesichts des iranischen Ultimatums hatten die Europäer eine Gelegenheit Entschlossenheit zu zeigen und auf der Seite der USA zu stehen, indem sie unmissverständlich erklären: Eine Verletzung des Iran-Atomabkommens würde, dem Wortlaut der Vereinbarung entsprechend, die Wiedereinsetzung der internationaler Sanktionen gegen den Iran mit sich bringen.

Aber selbst nachdem Teheran offiziell ankündigte die Vereinbarung verletzt zu haben, stotterten die Europäer weiter und suchten nach einem Fluchtweg, der es ihnen erlauben würde selbst nicht handeln zu müssen: Der französische Präsident Macron könnte bald nach Teheran aufbrechen, um zu versuchen die Iraner zu überzeugen ihre Vertragsbrüche einzustellen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas war bereits vor zwei Wochen zu diesem Zweck im Iran, ohne Erfolg. Ersatzweise haben die Europäer gesagt, sie wollten den gemeinsamen Inspektionsmechanismus aktivieren, den sie mit dem Iran haben; damit treten sie noch mehr auf der Stelle, etwas das die Europäer hervorragend machen.

Das gescheiterte Atomabkommen wird als Krönung europäischer diplomatischer Aktivität betrachtet, die größte Leistung des EU-Außendienstes. Seine Auflösung dank Trumps Entschlossenheit sollte uns das eine oder andere über die Bedeutung der europäischen Haltung in Weltdingen lehren.

Das wird besonders wahr sein, wenn sie wieder darauf verfallen Israel unter Druck zu setzen, es solle die Zweistaatenlösung akzeptieren. So wie die Europäer nicht wirklich an den Aufrufen des Iran zur Vernichtung Israels interessiert sind, kümmert es sie nicht, ob die Palästinenser den jüdischen Staat auslöschen wollen. Sie können damit leben. Wir nicht.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: U.S. Department of State [Public domain]


Mittwoch, 10 Juli 2019