Im Rückspiegel der Geschichte

Im Rückspiegel der Geschichte


Nachdem das Vereinigte Königreichs nun aus der EU ausgeschieden ist, stellt sich die Frage, ob das irreführend benannte `Projekt Europa´ einen langsamen oder schnellen politischen Tod sterben möchte

Im Rückspiegel der Geschichte

Von Ramiro Fulano

Doch zunächst zu etwas ganz anderem: Am vergangenen Mittwoch stürzte in Washington DC endlich das von Nancy „Pantsy“ Pelosi und Michael „pencil neck man“ Schiff errichtete Kartenhaus zusammen, das unter dem Namen Amtsenthebungsverfahren seit Donald J. Trumps Amtseinführung durch die feuchten Träume linksdeutscher Idiotinnen und Idioten jederlei Geschlecht spukte. Im Wesentlichen aus einem absoluten Mangel an Beweisen. Vulgo: Weil der Don nichts ausgefressen hat. Nicht, dass man das der offiziellen Berichterstattung von Deutschlands reichweitenstärkster Lügen-Sau (aka WDR) und anderen linken Staatsfunkfilialen in den folgenden Tagen entnehmen konnte. TuS Fake News hielt die rhetorischen Reihen dicht geschlossen und ließ kein Fitzelchen Wahrheit zwischen sich und seinen inneren Monolog. Orange man baaad, orange man baaaad. Wahrscheinlich ist es billiger, solche Leute in der Medienbranche zu beschäftigen als sie in die nächste Klapsmühle zu sperren, wo sie bestimmt besser aufgehoben wären.

Einen Tag zuvor, am Dienstag letzter Woche, hielt Boris „Brexit Man“ Johnson in seiner Funktion als britischer Premierminister seiner erste, programmatische post-Brexit Rede unter dem ebenso programmatischen Deckengemälde „Der Triumph der protestantischen Thronfolge“, der in Mr. Johnsons Deutung zum Sieg der Freiheit über die Tyrannei mutierte, im (Old) Royal Naval College in Greenwich. Es war kein Zufall, dass Mr. Johnson ein Decken-Fresco von 1707 zum Überbau seiner Kundgebung machte. 1707 ist bekanntlich das Geburtsjahr des Vereinigten Königreichs in seiner modernen Verfassung (Journalistinnen und Journalisten, die ihren Beruf ernst nehmen, lesen hierzu bitte über den „Act of Union“ nach). Anschließend hätte Mr. Johnson nicht mehr viel sagen müssen, denn damit war die britische Sicht der Dinge klar: HMQ Government wird das Vereinigte Königreich als globale Freihandelsnation positionieren. Also klassisch-wirtschaftsliberal in der Tradition von Adam Smith und William Ricardo. Natürlich entstehen symptomatische Konsequenzen für die EU: Sie wird dadurch für Großbritannien überflüssig. Mit dem GATT (General Agreement on Tarifs and Trade) der WTO (World Trade Organisation) steht ein für den Moment völlig ausreichender Handelsvertrag zur Verfügung. Völlig unabhängig davon, was der Brüsseler Beamtendiktatur unter deutscher Führung in den Sinn kommt.

Auch erste praktische Konsequenzen des Zerwürfnisses zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU blieben nicht aus: Der Euro fiel auf seinen tiefsten Wert seit drei Jahren und der deutsche Außenhandel auf die Insel brach um ca. 10% ein – mit den entsprechenden Verlusten bei der Beschäftigung. Gibt das den politisch Verantwortlichen zu denken? Beileibe nicht! Das sind selbstverständlich Kinkerlitzchen, wenn es um EU-ropa unter deutscher Führung (und anschließend die Weltmacht?) geht. Nicht wahr, Frau Dr. Marxel? Dass die von einem größenwahnsinnigen Zollverein ausgegebene gemeinsame Währung sich nun dem Wert des Zimbabwe Dollars annähert, ist weder der Stimmung an den Märkten noch anderen Pseudo-Verschwörungen geschuldet. Sondern einzig und allein dem Umstand, dass die sogenannte freie Wirtschaft die letzte verbliebene Oase der Rationalität in einer Wüste des Gefühlswahnsinns ist. Eine Kulturkatastrophe, die maßgeblich jenes linkalsternative Milieu zu verantworten hat, dass sich vor zwei Generationen – ungefragt und ungebeten – zur Klasse des Bewusstseins hochgebumst hat.

Wie wird es nun weitergehen mit dem Projekt Europa, das sich als moralisch höherwertige Alternative zur einzigen legitimen Weltmacht der Erde, namentlich den USA, versteht? Natürlich ist es möglich, dass der Brüsseler Ein-Euro-Kommunismus über Nacht in sich zusammenstürzt. Wie einst sein freiwillig-unfreiwilliges historisches Vorbild, die UdSSR. Oder Pantsy Pelosis Amtsenthebungsverfahren. Ich halte das für unwahrscheinlich, denn dazu war die wirtschaftliche Gleichschaltung des Vereinigten Königreichs mit der EU noch nicht weit genug fortgeschritten. Den Wegfall seiner Unruheprovinz Groß Britannien wird das eurokommunistische Protoimperium EU gerade noch verschmerzen können. Wahrscheinlich muss dem Sozialismus (egal ob in Brüssel, Paris oder Berlin) erst wieder das Geld anderer Leute ausgehen, bevor die Rationalität auf den Kontinent zurückkehren kann. Und wieder wird es niemand gewesen sein wollen. Stattdessen wird man hinterher behaupten, dass es „kein echter Sozialismus“ gewesen wäre, was die Verantwortlichen jahrzehntelang gegen den Willen der Mehrheit durchzusetzen versucht haben.

Deshalb halte ich ein allmähliches Versinken der EU in der Bedeutungslosigkeit für die bessere Alternative. Es ist nicht einzusehen, dass die unschuldige Zivilbevölkerung von einer wahnhaften und verblendeten politischen Kaste noch weiter in Mitleidenschaft gezogen wird. Zunächst mal ist offensichtlich, dass die Visegrád Gruppe nur wegen des Geldes in der EU ist. Wer ihnen einen besseren Deal macht als die EU, kann seine ökonomische und politische Position in Ungarn, Polen etc. schrittweise aufbauen, ohne von diesen Partner-Nationen die Unterwerfung unter ein gescheitertes, linksalternatives Gesellschaftsideal zu verlangen. Ferner ist ungewiss, wie lange sich Italien als deutsche Kolonie jenseits der Alpen von Berlin aus regieren lässt. Auch hier gilt: Wer Rom einen besseren Deal als Berlin macht, könnte (vielleicht zu sehr günstigen Konditionen) den „weichen Unterbauch Europas“ (Churchill) für sich gewinnen.

Frankreich befindet sich seit der Präsidentschaft von Monsieur Macron in einer schwelenden Revolution, die nur durch brutale Polizeigewalt und die freiwillige Selbstkontrolle der Fake News unter Kontrolle gehalten wird. Ja, sie gehen über Leichen in Paris und anderswo, während auch Monsieur Macrons ancien régime auf seinen „Sollen-sie-doch-Kuchen-essen“-Moment und darauf, dass die Guillotine abgestaubt wird, wartet (nur die rhetorische). Wenn etwas ähnliches irgendwo anders geschähe, wäre die linksdeutsche Lügenpresse (zu Recht) völlig außer sich vor Zorn über dieses Verbrechen an der Menschheit. Aber zugunsten des kurzfristigen Machterhalts des „Motors der EU“ wird Macrons Knüppelorgie vom linksverseuchten deutschen Kommentariat wohlwollend ignoriert oder sogar billigend zur Kenntnis genommen. Spanien erarbeitet sich derweil unter einer wirtschafts- und tourismusfeinblichen sozialistischen Regierung seinen nächsten sozialen Abstieg, während Griechenland ein Dilemma im Dauerzustand bleibt (also genau das, was es praktisch die letzten zweitausend Jahre lang war).

Es ist, wie man nicht oft genug erwähnen kann, all dies nicht gegen Europa gemünzt, diesen Kontinent voller liebenswerter und denkwürdiger Macken und Marotten. Schon gar nicht gegen die Insassen der EU, jene politischen Geiseln, die die EU genommen hat, und die sie nun mit dem allmählichen Untergang bedroht. Sondern gegen jenen größenwahnsinnigen Zollverein unter deutscher Führung, der all diese Eigenheiten und Eigentümlichkeiten im tristen Einheitsgrau seiner realsozialistischen Bananen- und Glühbirnenverordnungen ersticken will. Aufschlussreich daran ist, dass die EU sich hierzu, zumindest in der deutschen Lügenpresse, erfolgreich auf „europäische Werte“ berufen kann. Und aus diesem ist die EU eben kein Teil eines politischen Emanzipationsprojektes, liebe Linke.


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: Screenshot


Samstag, 08 Februar 2020