Europas mentaler Lockdown

Europas mentaler Lockdown


Zahlreiche NGOs und Think Tanks haben die systematische Hetze gegen Israel und die Verherrlichung des Jihadismus aufgezeigt, denen palästinensische Kinder durch die offiziellen Lehrplänen für Schulen ausgesetzt sind.

Europas mentaler Lockdown

Vob Melody Sucharewicz, Times of Israel

Dazu gehören die 711 von der UNRWA betriebenen Schulen, die zu einem Großteil von der EU finanziert werden.

Ein Jahrzehnt Berichte und Proteste durch diese Institutionen zu Europas bedingungslosem Geldfluss hatten Folgen. Im letzten Mai verabschiedete das Europaparlament eine Resolution, die die Verwendung von EU-Geldern für die Lehre von Antisemitismus und Aufstachelung zu Gewalt in palästinensischen Schulbüchern verurteilte. Sieht man sich Europas (mit der Ausnahme Belgiens) notorisches bisheriges Schweigen an, dann erscheint diese Resolution wie ein Durchbruch. Realitäts-Check: Die Hetze in den Schulbüchern geht weiter. Genauso wie die Finanzierung durch die EU.

Durch die israelischen Medien ging heute eine kurze Schlagzeile, die den Kontext dieser trostlosen, von den Palästinensern institutionalisierten Atmosphäre herstellt: „VAE beginnen in den Klassen 1 bis 12 Normalisierung mit Israel zu lehren“ (Jerusalem Post) und „VAE-Schulbücher loben Friedensdeal mit Israel“ (Times of Israel).

So wird zu einer Friedenskultur erzogen. So sieht authentischer und proaktiver Frieden aus. Mit einem bemerkenswerten philosophischen Impuls: Kinder, die das Glück haben in einem Klassenraum in Abu Dhabi statt in Ramallah zu sitzen, werden in einer Wertewelt sozialisiert, die aus einer Friedenskultur, Koexistenz und Zusammenarbeit (auf Englisch „3C“ abgekürzt) zusammengesetzt ist. Das löst in dieser Region die Art von Hoffnung aus, die ihr chronisch entzogen wurde. Die VAE, Bahrain, Israel und hoffentlich folgende Weitere sind jetzt Teil des „3C-Clubs“ – ein Neuer Naher Osten, wie ihn sich Israels verstorbener Präsident Shimon Peres ausmalte. Angetrieben von gemeinsamen strategischen Interessen und einem Durst nach Kooperation an allen Fronten. Von Covid bis zu Kultur, von Landwirtschaftstechnik bis zu künstlicher Intelligenz, von einem Volk zum anderen; mit Religion als Brücke (schlagen sie „Haus der Abraham-Familie“ in Abu Dhabi nach), statt als Instrument der Aufwiegelung.

Die instinktive Verurteilung der Friedensvereinbarung durch die PA ist die tragische Fortsetzung eines Jahrzehnte alten Musters: der pathologischen Verweigerung jeglicher Chancen auf Frieden und Hoffnung für ihr Volk. Eine genauso zerstörerische Lektion für palästinensische Kinder wie die in Schulbüchern gelehrte Feindseligkeit. Mit der Werbung für diesen unvermeidbaren Paradigmenwechsel sind die VAE der PA einen Schritt voraus – aber auch Europa. Weg von einer Besessenheit mit dem palästinensisch-israelischen Konflikt und seiner aktuell unrealistischen Lösung als sine qua non für Normalisierung mit moderaten arabischen Staaten. Hin zu der Erkenntnis, dass Normalisierung mit Israel ein nationales strategisches Interesse ist, das von der Bedrohung durch den Iran und Israels Entwicklung in ein technologisches und militärisches Machtzentrum angetrieben wird. Und dass es keine Belastung für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern ist – ganz im Gegenteil, wie der Außenminister Bahrains es bei seiner Rede während der Feier zur Unterzeichnung der Friedensvereinbarung heute klar sagte.

Und die EU? Nehmen wir als Beispiel Deutschland, Israels wichtigsten strategischen Partner außerhalb der USA. Bei einem Telefonat zwischen Bundeskanzlerin Merkel und Premier Netanyahu am 4. September „begrüßte“ erstere die Gespräche über Normalisierung zwischen Israel und den VAE (Merkel ist nicht dafür bekannt Superlative zu kommunizieren, aber selbst zurückhaltende Begeisterung kling anders) und bestand im selben Satz auf der „Unterstreichung der Notwendigkeit der Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen den Israelis und den Palästinensern mit dem Ziel eine Zweistaatenlösung zu erreichen“. Nicht die Hoffnung, dass diese Gespräche ein historisches Friedensabkommen führen. Nicht ihr Bestreben trilaterale Kooperation oder eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung der atomaren Bedrohung und regionalen Aggression durch den Iran voranzubringen.

Diese Besessenheit mit der Palästinenserfrage aufgrund eines breiteren, rationalen und weniger naiven strategischen Verständnisses des Nahen Ostens wird von Google weiter demaskiert: Eine Suche auf Deutsch nach „Israel und Frieden mit den Emiraten“ bringt 140.000 Treffer. Eine Suche nach „Israel und Annexion“ bringt 1.140.000 Treffer. Eine Million mehr. Das Absurde: Israels Pläne Teile von Judäa und Samaria zu annektieren sind nie verwirklicht worden: Schon die Aussicht darauf löste einen Tsunami an Medienberichten und politischer Verdammung aus, darunter einen Beschluss des Bundestags in den Wochen vor dem Stichtag 1. Juli. Diese Friedensvereinbarung fand jedoch dank Präsident Trump und seiner Administration statt. Ein historischer Moment für Israel, die VAE, Bahrain und die gesamte Region, der Hoffnung und die ersehnte Veränderung für Millionen Menschen bringt.

Israelische Fernseh-Berichterstattung zur Unterzeichnungsfeier wurde von aktuellen Kurznachrichten-Bannern zu Raketen unterbrochen, die auf Israels Süden abgefeuert wurden, die zwei Zivilisten verletzten. Begleitet war das von einem Bericht über PA-Präsident Abu Mazens Erklärung, dass er keine Hamas-Terroristen mehr verhaften wird, was eine erneute Wiederannäherung der Gruppen signalisiert. Vergleichen Sie diese beiden Arten von „Verträgen“. Der nach rückwärts gekehrt, legitimiert Terror, verewigt die Opferrolle, raubt der jungen Generation Hoffnung; und die positive, kreative und aufgeklärte, wie sie von der historischen Unterzeichnungsfeier zwischen Israel und zwei Golfstaaten symbolisiert wird, die die Welt heute erlebt. Die EU befindet sich an einem Scheideweg: Wird sie den mentalen Lockdown verlassen und anfangen eigene strategische Interessen im Nahen Osten zu vertreten oder wird sie an dem anachronistischen Ansatz festhalten, der nur die palästinensischen Interessen vertritt und zusehen, wie weitere arabische Staaten sie links überholen?

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Fars News Agency / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0)


Freitag, 18 September 2020