Europa ignoriert seine eigene Geschichte

Europa ignoriert seine eigene Geschichte


Europas Haltung zu Deutschlands militärischer Aufrüstung nach dem Ersten Weltkrieg ist gespenstisch ähnlich der Art des Umgangs mit dem Iran. Werden sie es je lernen?

Europa ignoriert seine eigene Geschichte

Als der Erste Weltkrieg endete, waren die Weltführer entschlossen, dieses Horror-Ereignis, das zahllose Familien traumatisiert zurückließ, dürfe sich nie wiederholen. Der Versailler Vertrag sollte bekräftigen, dass dieser zerstörerische Krieg der Krieg wär, der alle Kriege beendete.

Entsprechend wurde Deutschland im Mai 1920 gezwungen nicht nur seine Luftwaffe aufzulösen, sondern ihm wurde streng verboten überhaupt eine Luftwaffe zu haben. Deutschlands Unterschrift wurde von Inspektionen unterfüttert, die von der IACC (Inter-Allied Control Commission) ausgeführt wurden. Trotz all dieser „Garantien“, Deutschland würden dem nachkommen, unternahm es sofort einen Prozess der List und Täuschung. Segelflug- und Fliegervereine schossen aus dem Boden und bildeten, zumeist heimlich, Piloten aus.

Der niederländische Flugzeugbauer Anthony Fokker umging die Sanktionen und die Bedingungen des Versailler Einschränkungen, indem er Flugzeuge in Scheunen überall in auf dem flachen Land in Deutschland verbarg. Deutschland setzte Forschung und Entwicklung von Fokker-Flugzeugen fort, die gemäß dem Versailler Vertrag hätten beendet/zerstört werden sollen. Diese Inspektoren verfolgten zumeist überzählige Vorkriegseinrichtungen und unbegründete Gerüchte. Mit anderen Worten: Die IACC-„Inspektionen“ waren täuschend beruhigend, aber praktisch bedeutungslos. Deutschland betrog schlicht und einfach.

Großbritannien wurde trotzdem wegen der offensichtlichen deutschen Wiederbewaffnung besorgt und terminierte für den März 1935 ein Treffen mit Deutschland. Trotz dieser Sorgen versicherte Premierminister Stanley Baldwin den Briten, sie seien sicher. Das Treffen fand nie statt, da Hitler sagte, er könne wegen einer Grippe nicht daran teilnehmen.

Kurz darauf verkündete Deutschland, es habe sein Heer und seine Luftwaffe wiederaufgebaut und prahlte, beide seien denen Großbritanniens überlegen. Deutschland besetzte illegal das Rheinland und testete seine neue Luftwaffe im April 1937 mit der Bombardierung von Guernica in Spanien.

Während dieser Jahre sollte der angehende Wissenschaftler Wernher von Braun auftreten, der später der SS beitrat und die Entwicklung der V-2-Rakete beaufsichtigte, die so entwickelt wurde, dass sie London treffen konnte und rund 5.000 Zivilisten tötete. Er nutzte tausende Sklavenarbeiter, von denen etwa 20.000 unter furchtbaren Umständen starben. Von Braun war sowohl Wissenschaftler als auch SS-Offizier, von Hitler und Himmler bewundert. Wissenschaft war das Mittel, das mit einem üblen Zweck verbunden war.

Wie die frühere IACC in Deutschland sollte der JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action) 2015 die Entschlossenheit des Iran zur Entwicklung von Atomwaffen einschränken. Seine ernsthaften Mängel wurden von den Unterzeichnern (zu denen der Iran ironischerweise nicht gehört) beschönigt und wie Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm der Iran einen Verschleierungs- und Täuschungsprozess, indem er darauf bestand, dass seine Forschung und Entwicklung friedlichen Zwecken wie medizinischen Isotopen gelte.

Inspektoren wurden der Zugang zu den Anreicherungsanlagen untersagt, die die Iraner für außerhalb des zulässigen Bereichs hielten. Forschungsanlagen wurden trotz ihrer angeblich „friedlichen Absichten“ versteckt und tief unter der Erde geschützt. Der Iran hat zudem offen die Menge an niedrig angereichertem Uran sowie dessen Reinheitsgehalt überschritten, die ihm gemäß dem JCPOA erlaubt sind.

Nicht unähnlich der Lethargie angesichts der krassen Verletzungen der Versailler Wiederbewaffnungs-Einschränkungen durch Deutschland scheint Europa heute mehr durch die Aussicht auf lukrative Handelsabkommen mit dem Iran motiviert zu sein als durch die Machenschaften und die Absichten dieses Schurkenstaates. Es schaut bei den offensichtlich böswilligen Absichten des Iran weg, der nicht nur entschlossen ist eine Atombombe zu bekommen, sondern auch aggressiv in den Terrorismus in verschiedenen Teilen der Welt verwickelt ist, einschließlich in Europa.

Während von Braun 1937 im Alter von 25 Jahren der Nazi-Partei beitrat – sieben Monate nachdem Deutschland Guernica bombardierte – und drei Jahre später SS-Offizier wurde, trat Irans führender Atomwissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh dem Korps der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) im Alter von 21 Jahren bei. Im Zentrum seiner Karriere in den IRGC, die als Terrororganisation gekennzeichnet wurde, war General Fakhrizadeh eng verbunden mit der Aufsicht der Entwicklung einer Atomwaffe und wurde 2013 als Beobachter zum nordkoreanischen Atombombentest eingeladen.

Fakhrizaden war ein Militär, der Atomphysik einzige für einen üblen Zweck betrieb.

Dass er jetzt getötet wurde, löste unangebrachte, scheinheilige Empörung seitens EU-Außenpolitik-Chef Josep Borrell aus, der „vergaß“, dass der Iranier in erster Linie IRGC-Brigadegeneral war und nicht nur ein „iranischer Regierungsvertreter“, wie Borrell behauptete.

Der britische Außenminister Raabverurteilte die Tötung so: „Wir halten an der Regel des humanitären Völkerrechts fest, das sehr klar dagegen ist auf Zivilisten zu schießen.“ Ein Brigadegeneral ist kein Zivilist und das Ziel dieses Brigadegenerals war die Vernichtung Israels und die Bedrohung Europas, des Nahen Ostens und Südamerikas mit seinem Terrornetzwerk. Für ihn und seine IRGC war es wenig anders.

Borrells und Raabs fehlgeleitete Verurteilung der Tötung erschien lautstarker als Reaktionen auf Irans Täuschung und offen provokativen Verletzungen der Bedingungen des JCPOA, ganz zu schweigen von seinen Terror-Stellvertretern rund um die Welt.

Raab ist ein Brexiteer und argumentierte, dass es in der EU zu viel Korruption gibt. Trotzdem deutet er mit der Bezugnahme auf Brigadegeneral Fakhrizadeh als Zivilist an, dass er Teil des Problems Europas ist.

Borrell aus Spanien und Raab aus Großbritannien täten gut daran ihre eigene nationale und europäische Geschichte nachzulesen und einige offensichtliche Schlüsse zu ziehen.

Ron Jontof-Hutter, Israel National News, 3. Dezember 2020


Autor: Heplev
Bild Quelle: Pixabay


Donnerstag, 10 Dezember 2020

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