Erdogans Türkei teilt iranische Sicht auf Israel

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Was ein Jahresrückblick über im vergangenen Jahr verstorbene „Prominente und Stars“ über die Nahostberichterstattung des ORF aussagt.
Rund um Silvester ist es üblich, dass Medien zurückblicken auf das zu Ende gehende Jahr und diverse, oft thematisch geordnete, Rückblicke veröffentlichen, um ihren Konsumenten die wichtigsten Ereignisse noch einmal in Erinnerung zu rufen. So auch der Österreichische Rundfunk ORF, der am 30. Dezember auf seiner Website „Abschied“ nimmt von den 2020 verstorbenen „Prominenten und Stars“.
Und wer findet sich dort wohl neben dem Monty-Python-Komiker Terry Jones, dem Schauspieler und Oscar-Preisträger Kirk Douglas, dem ehemaligen UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar, dem Asterix-Erfinder Albert Uderzo, der Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Olivia de Havilland, dem Filmmusik-Komponisten Ennio Morricone, der französischen Chanson-Sängerin Juliette Greco, dem Rock-Gitarristen Eddie Van Halen, dem James-Bond-Darsteller Sean Connery oder dem weltbekannten Fußballer Diego Maradona und vielen anderen?
Seinem Todesdatum geschuldet an zweiter Stelle geführt wird einer, den man in einer Liste von „Prominenten und Stars“ so wohl erst einmal nicht erwartet hätte: der Chef der Auslandseinheit der Iranischen Revolutionsgarden Qassem Soleimani, der am 3. Januar 2020 von den USA mit einer Rakete im Irak gezielt getötet wurde.
Die schlagartig einsetzende Verwunderung wird etwas gebremst durch die Tatsache, dass sich mit der Richterin am US-Höchstgericht Ruth Bader Ginsburg, dem von US-Polizisten getöteten George Floyd, dem autoritären kenianischen Staatschef Daniel arap Moi oder dem ehemaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak auch noch weitere Personen des öffentlichen Lebens, Politiker und sogar Diktatoren auf der Liste befinden, die man normalerweise nicht unbedingt als das kennt, was man so als ‚bekannt aus Funk und Fernsehen‘ zu bezeichnen pflegt.
Handlungsreisender in Sachen Terror?
Interessant ist aber, wie der Österreichische Rundfunk jenen Teheraner Spitzenfunktionär vorstellt, der mittels der von ihm kommandierten – und nach Jerusalem, das zu erobern wohl Soleimanis größter Traum war, benannten – Quds-Force den iranischen Terror über den gesamten Nahen zu verbreiten half.
Qassem Soleimani, so liest man auf der ORF-Website war „der General und der Leiter der vor allem im Ausland tätigen iranischen Al-Kuds-Brigaden“, so als wäre er eine Art Geschäftsreisender gewesen und nicht jener Mann, der die Koordination der iranischen Unterstützung für Terrororganisationen innehatte wie:
Weiter liest man beim ORF, dass Soleimani „als einer der Topstrategen im Kampf gegen den IS“ galt, so als ob er nicht selbst Kopf einer Terrororganisation der Islamischen Republik Iran gewesen wäre, die – gemeinsam mit ihr untergebenen Milizen – gegen die konkurrierende Terrororganisation des Islamischen Staates im Irak und in Syrien kämpfte, um diese zurückzudrängen, während sie mit Al-Qaida immer wieder gemeinsame Sache gegen die USA und Saudi-Arabien machte.
Zu guter Letzt, so schließt der ORF sein Kurzporträt Soleimanis, habe er auch „als Architekt des iranischen Engagements in Syrien“ gegolten. Dass dieses Engagement darin bestand, dem syrischen Diktator Assad behilflich zu sein, die 2011 gegen ihn losgebrochenen Proteste und Aufstände gewaltsam niederzuschlagen erfahren die ORF-Leser genauso wenig wie die Tatsache, dass es Qassem Soleimani war, der 2015 im Auftrag des obersten iranischen Führers Khamenei den russichen Präsidenten Putin davon überzeugte, ebenfalls militärisch in Syrien zu intervenieren.
Soleimani war es auch, der Syrien in ein Aufmarschgebiet des Iran in seinem Kampf gegen Israel verwandelte und die Errichtung vom Raketen- und Waffenfabriken in dem Land koordinierte.
Kein Wunder also, dass der Anführer der ebenfalls in Syrien kämpfenden libanesischen Terrororganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah, unlängst erklärte, dass er seinen Freund und Kampfgenossen Soleimani sehr vermisse und sich immer so gefühlt habe, als ob „Hadschi Qassem und ich eine einzige Person waren.“
Aussagekräftige Selektivität
Dass die nur äußerst selektiv zu nennende Darstellung Soleimanis durch den ORF kein Zufall oder einmaliger Missgriff war, wird deutlich, wenn man sich den zweiten Iraner ansieht, der auf der Liste der 2020 verstorbenen „Stars und Prominenten“ vertreten ist: Der „iranische Atomphysiker und Raketenspezialist“ Mohsen Fakhrizadeh wird dort als „Schlüsselfigur beim Atomprogramm seines Landes“ vorgestellt – und nicht als der Leiter des Atomwaffenprogramms, der er war.
Während die ORF-Website dann auch noch die zweifelhaften Seiten des ebenfalls 2020 verstorbenen PLO-Generalsekretärs und „Chefunterhändlers bei von den USA vermittelten Friedensgesprächen mit Israel“ Saeb Erekat – als da wären: seine Hetze gegen Israel und seine Terrorverherrlichung – für keine Silbe wert befindet, so ist bezeichnend, was ihr zu einem der israelischen „Stars und Prominenten“ einfällt, den sie mit einem Eintrag ehrt.
Beim im Juni verschiedenen „israelischen Historiker, Friedensaktivisten und Holocaust-Überlebenden“ Zeev Sternhell wird nicht etwa sein wegweisendes Buch „Faschistische Ideologie“ hervorgehoben, sondern die Tatsache, dass er, was sonst könnte wohl in dem Zusammenhang wichtig sein, „immer wieder Position gegen die israelische Siedlungspolitik“ bezogen habe.
Israelkritik scheint dem ORF allemal wichtiger an einem israelischen Historiker zu sein als das Werk, mit dem er berühmt wurde – genau wie ihm die israelischen Reaktionen stets wichtiger sind als der Hamas-Terror, der diesen Reaktionen vorausging und sie überhaupt erst verursacht.
Mag 2020 also so einige Neuerungen und Überraschungen gebracht haben, mit denen man beim letzten Jahreswechsel nicht gerechnet hat, so kann man zugleich feststellen, dass dies nicht für den ORF und seine Nahostberichterstattung gilt: die sind sich in fast beängstigender Weise treu geblieben.
Autor: MENA Watch
Bild Quelle: Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres, CC BY 2.0
Donnerstag, 31 Dezember 2020
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