Europäisches Spionagenetzwerk des iranischen Ex-Botschaftsrats in Wien

Europäisches Spionagenetzwerk des iranischen Ex-Botschaftsrats in Wien


Bei dem iranischen Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter, der wegen eines versuchten Terroranschlags verurteilt worden ist, wurde ein Notizbuch gefunden, in dem das gesamte Ausmaß seines europäischen Netzwerks detailliert beschrieben ist.

Europäisches Spionagenetzwerk des iranischen Ex-Botschaftsrats in Wien

Als Assadollah Assadis in Deutschland verhaftet wurde, wurde auch ein grünes Notizbuch in seinem Auto gefunden. Darin sind 289 Orte in 11 europäischen Ländern akribisch aufgeführt, an denen er vermutlich Kontakt mit Agenten des Regimes hatte. Assadi – der am Donnerstag zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt wurde – war als Diplomat in Wien tätig, von wo er 2018 persönlich 500g TATP-Sprengstoff für einen geplanten Anschlag transportierte.

Mit dem auch als „Mutter des Satans“ bekannten Sprengstoff sollte eine politische Kundgebung in Paris angegriffen werden, die von der oppositionellen Gruppe Nationaler Widerstandsrat des Iran (NCRI) veranstaltet wurde.

In seiner Tätigkeit als Diplomat war er zugleich auch der Europabüro-Leiter des iranischen Ministeriums für Geheimdienst und Sicherheit. (MOIS) (…) Das bei Assadi gefundene grüne Notizbuch zeigt das wahre Ausmaß seiner europäischen Verbindungen.

Von den 289 akribisch aufgelisteten Orten befanden sich 86 im Freien an verschiedenen Touristenorten, 53 waren Geschäfte, 45 Restaurants und 23 Hotels. Obwohl er als Diplomat in der iranischen Botschaft in Wien tätig war, lagen nur 38 davon in Österreich, was gerade einmal 13 Prozent ausmacht. Deutschland mit 114 Orten, gefolgt von Frankreich mit 42 sind am häufigsten vertreten. Weitere Länder, die Assadi aufsuchte, waren Italien, Ungarn, die Tschechische Republik, Belgien, die Niederlande, Schweden, die Schweiz und Luxemburg.

Während Assadi in Untersuchungshaft saß, wurde er von Reza Lotfi besucht, einem hochrangigen iranischen Beamten im Iran, der als Verbindungsmann zwischen dem MOIS und dem iranischen Außenministerium fungiert. Zu seinen Aufgaben gehört es, den Betrieb der MOIS-Stationen in den iranischen Botschaften zu überwachen und Bericht an MOIS-Minister Mahmoud Alavi und Außenminister Javad Zarif zu erstatten.

(Aus dem Artikel „Iranian spy chief behind bomb plot in Paris ‚had contacts all over Europe‘“, der im Express erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber von Mena-Watch)


Autor: Mena-Watch
Bild Quelle: Screenshot


Samstag, 06 Februar 2021

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