Aserbaidschan: Warum die Türkei Russland in den Kaukasus zurückbringen möchte

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Während der Besatzung durch die Nazis halfen Muslime bei den Bemühungen die Herkunft der lokalen Juden zu verbergen, was die Ausrottung einer Gemeinschaft verhinderte.
Im Juli 1942 begann die deutsche Wehrmacht Gebiete im nördlichen Kaukasus zu besetzen. Auch wenn diese Besatzung nur ein paar Monate andauerte, hatte das starke Auswirkungen auf die jüdischen Gemeinden des Gebiets. In Dörfern wie Bogdanowka und Menschinsky, in denen es Kolchosenkollektive von Kaukasus-Juden (oder „Bergjuden“) sowie aschkenasische Juden gab, wurden von Erschießungskommandos groß angelegte Massaker verübt.
Anfangs behandelten die Nazis die lokale jüdische Bevölkerung nicht anders. Sie glaubten, ihr Schicksal solle dem der europäischen Juden ähneln. Der Begriff „Bergjuden“, von den Russen allgemein verwendet, gab die Herkunft der Gemeinschaften preis. Aber als deutsche Streitkräfte die Stadt Naltschik eroberten, gab es Leute, die in einem verzweifelten Versuch sie zu retten die jüdische Identität infrage stellten.
Damals gab es in der Stadt tausende Juden. Während des heftigen Beschusses befahlen die Nazis den Juden sich bei der SS-Einheit zu registrieren, die das deutsche Militär begleitete. Die angesehenen Familien Efraimow und Schaulow waren die ersten, die hingerichtet wurden. Eine Gruppe lokaler jüdischer Leiter, angeführt von Markl Schaulow, versuchte die Gemeinde vor der drohenden Ausrottung zu retten, indem sie probierten die Nazis davon zu überzeugen, dass die Bergjuden in Wirklichkeit kein Teil der jüdischen Rasse waren. Sie behaupteten stattdessen zum Volk der Tat zu gehören, einer der vielen im Kaukasus lebenden ethnischen Gruppen.
Als Teil dieses Einsatzes für wohlwollende Täuschung nutzten die jüdischen Leiter ihre ausgezeichneten Beziehungen zur lokalen muslimischen Gemeinschaft. Der Leiter des Kabardino-Balkarischen Nationalrats appellierte an die Nazi-Kommandeure und forderte, dass sie die Bergjuden als eine der ethnischen Gemeinschaften des Kaukasus behandeln.
Aus politischen und militärischen Gründen ging die deutsche Armee gegenüber der örtlichen muslimischen Bevölkerung vorsichtiger vor und verschob die Anweisung zur Hinrichtung der Juden der Stadt um zwei Monate. In dieser Zeit studierten deutsche Forschungsinstitute unter Leitung des Reichsahnenamts den Fall. Es wurden Fragen zu gemeinsamen Herkunft mit europäischen Juden aufgeworfen, während religiöse Symbole, Literatur, traditionelle Kleidung, Bräuche und die gesprochene Sprache ebenfalls untersucht wurden. Die gesamte jüdische Gemeinschaft versuchte jeden Hinweis auf ihre wahre Identität zu verschleiern. Viele Juden versteckten sich und vergruben Bücher und heilige Objekte in den Höfen ihrer Häuser.
Während dieser Zeit ereignete sich ein berühmter Vorfall, der in mehreren autobiografischen Berichten der Zeit erwähnt wird. Diese Berichte behandeln einen Versuch Thora-Rollen heimlich aus der örtlichen Synagoge zu entfernen. Eine Gruppe Männer, angeführt von Nachmiel Amirow, dem Oberrabbiner der Stadt, veranstaltete eine Beerdigung, um die Thora-Rollen zu verstecken und sie, eingewickelt in Beerdigungstücher, zu vergraben. Der fingierte Beerdigungszug bewegte ich auf einen Friedhof zu, der nahe des deutschen Hauptquartiers lag. Um die Nazi-SS-Offiziere fernzuhalten überzeugten die Organisatoren der Beerdigung sie, dass die Toten einer Typhus-Epidemie zum Opfer gefallen seien, die im Zweiten Weltkrieg tatsächlich weit verbreitet war. Diese Seuchengerüchte sorgten dafür, dass die SS-Soldaten auf Abstand blieben und die Thora-Rollen wurden erfolgreich beerdigt.
Die Anstrengungen zur Lösung der Frage, ob die Gemeinschaft jüdisch ist, retteten schließlich die meisten Juden der Stadt. Es dauerte nicht lange, bis die deutsche Armee sich nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad aus dem Kaukasus zurückziehen musste. Während dieser kurzen Besatzungszeit waren die Nazis allerdings in der Lage zu plündern, Juden zu drangsalieren und viele in die Zwangsarbeit zu schicken.
übersetzt von heplev
Autor: heplev
Bild Quelle: Von Bundesarchiv, Bild 101I-031-2417-09 / Poetsch / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5475757
Sonntag, 14 Februar 2021
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