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„Schämt euch!“ Europaparlament lehnt Diskussion über Christenverfolgung ab

„Schämt euch!“ Europaparlament lehnt Diskussion über Christenverfolgung ab


Einmal mehr hat ein großes Regierungsgremium sich als moralisch bankrott, wenn nicht gar komplett der Legitimität verlustig offenbart. Am 18. Mai 2022 lehnte das Europa-Parlament, eines der Legislativgremien der Europäischen Union, den Vorschlag ab über den Elefanten im Raum zu diskutieren: die ungezügelte Verfolgung von Christen weltweit.

„Schämt euch!“ Europaparlament lehnt Diskussion über Christenverfolgung ab

Von Raymund Ibrahim

Der Vorschlag kam in Reaktion auf die Steinigung und Verbrennung von Deborah Samuel Jacob (Yakubu), einer christlichen Schülerin in Nigeria, die von Muslimen ermordet wurde, weil sie Jesus für ihre Leistung in einem Test dankte und daher die Anschuldigung herbeiführte, sie habe irgendwie Blasphemie gegen Mohammed begangen. Ihre Mörder filmten das auch noch, lachten und spotteten angesichts ihrer brennenden Leiche. Mit diesem tragischen Vorfall als Auslöser beantragte Jean-Paul Garraud, Mitglied des Europa-Parlaments (MdEP), eine Debatte zur Verfolgung von Christen und Christianophobie.

Mit 244 Gegenstimmen bei 231 dafür und 19 Enthaltungen wurde der Antrag abgelehnt. Während die EU behauptet Menschenrechte und Religionsfreiheit zu verteidigen, waren etliche dieser MdEPs, die für den Antrag gestimmt hatten, zu hören, wie sie buhten und „Schande über euch!“ durch den Plenarsaal riefen (Video).

Zu den MdEP-Gruppen, die gegen den Antrag stimmten, gehörte die überwiegende Mehrheit der EU-Linken, der Grünen, der Sozialdemokraten und der Gruppe Erneuert Europa – mit einem Wort, um amerikanischen Jargon zu nutzen: die „Linken“.

Jean-Paul Garraud, der MdEP, der den Antrag stellte, beklagte in Reaktion ihre Scheinheiligkeit und zweierlei Maß, dass die Europäische Kommission „keinen Verantwortlichen für den Kampf gegen Christianophobie benennen will, obwohl ein Verantwortlicher dieser Art für Antisemitismus und Islamophobie geschaffen wurde“.

Andere MdEPs waren empört wegen dem, was sie als „schändliches“ und „beschämendes“ Verhalten der Linken beschrieben. Margarita de la Pisa Carrión von der spanischen Vox und seit 2019 MdEP twitterte: „Was für eine Schande! Das Europa-Parlament will keine Stellung zum Mord an der jungen Nigerianerin beziehen, die ermordet wurde, weil sie Christin war. Sie wollen die Verfolgung von leidenden Christen nicht verurteilen. Das ist unentschuldbar!“ [spanisches Original].

Ähnlich twitterte Peter van Dalen, ein niederländischer MdEP: „Es ist eine extrem große Schmach, dass die Mehrheit des Europa-Parlaments es ablehnte über den Steinigungs-Mord an der nigerianischen christlichen Schülerin Yakubu zu debattieren, die fälschlich der Blasphemie beschuldigt wurde.“

„Europa sollte Deborah Samuel Yakubus Namen kennen“, stellte Jean Paul Van de Walle von der ADF International (Alliance Defending Freedom – Allianz zu Verteidigung der Freiheit) in Brüssel fest. „Diese Gelegenheit sich gegen einen brutalen und ungerechten Mord an einer unschuldigen Teenagerin – auch noch aufgrund einer falschen „Blasphemie“-Anschuldigung – auszusprechen ist ein nicht verzeihbarer Verlust. Niemand sollte wegen seines Glaubens verfolgt werden, aber es scheint, dass die EU davor die Augen verschließt.“

Die Ironie bei all dem ist, dass der grausame Mord an Deborah, der von einigen als Anomalie hingestellt wird, nur die Spitze des Eisbergs der muslimischen Christenverfolgung ist. Ein paar Wochen vor ihrer Ermordung schlachtete in Ägypten ein muslimischer Mann am hellichten Tag einen christlichen Priester ab. Ein paar Tage darauf tötete ein weiterer Muslim einen weiteren Christen in Ägypten; hinterher machte er, genau wie die Mörder von Deborah, ein Video, mit dem er von seinem Tun prahlte; er fügte hinzu, dass er es aus „Loyalität zu Allah“ machte.

Die Liste lässt sich immer weiterführen. Was die Christin Deborah erlitt – wegen „Blasphemie“ beschuldigt und getötet zu werden – ist in der gesamten, ultra-dünnhäutigen muslimischen Welt sehr üblich. Es scheint ein in Pakistan wöchentliches Vorkommnis zu sein, wo nicht wenige Christen, darunter mehrere geistig eingeschränkte, aufgrund dieses Vorwurfs inhaftiert, getötet oder bei lebendigem Leib verbrannt wurden.

Kurz gesagt: Christen werden überall auf der Welt grausam verfolgt, bekanntermaßen geschieht das in muslimischen Staaten. Laut einer großen, Anfang 2022 veröffentlichten Studie, „leiden mehr als 360 Millionen Christen wegen ihres Glaubens unter einem hohem Niveau an Verfolgung und Diskriminierung – ein Anstieg um 20 Millionen gegenüber dem letzten Jahr“. Fast 5.898 Christen wurde aufgrund ihrer religiösen Identität ermordet und 5.110 Kirchen und andere christliche Gebäude (Klöster, Schulen usw.) wurden angegriffen und entweiht. Im Durchschnitt wurden also weltweit an jedem einzelnen Tag 16 Christen wegen ihres Glaubens ermordet und 14 Kirchen wurden zerstört oder geschändet.

Genauso aufschlussreich ist, dass 39 der 50 schlimmsten in dieser Studie eingeordneten Staaten mehrheitlich muslimisch sind oder beträchtliche muslimische Bevölkerungen haben.

Was Nigeria angeht, wo Deborah Samuel ermordet wurde, wird laut mehrerer internationaler Beobachter ein „lupeneiner Völkermord“ an Christen verübt. Seitdem im Juli 2009 ein islamischer Aufstand ernsthaft begann – zuerst durch die Boko Haram, eine professionell islamistische Terrorgruppe, später dann auch durch die Fulani, muslimische Hirten, die ebenfalls von jihadistischer Ideologie radikalisiert und motiviert sind – wurden mehr als 60.000 Christen entweder abgeschlachtet oder bei Überfällen entführt, die nie zurückkehren sollten und von denen ihre Lieben annehmen, dass sie tot sind. Außerdem sind im selben Zeitraum rund 20.000 Kirchen und christliche Schulen von „Allahu Akbar“ brüllenden Terroristen niedergebrannt und zerstört worden

Wie hat die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf diesen totalen Jihad gegen Christen weltweit ausgesehen – einschließlich und zunehmend in Europa, wo mehrere Kirchen tagtäglich geschändet wurden? Wie vor kurzem vom Europa-Parlament zeigt wurde, verschließen nicht nur große Regierungsgremien davor die Augen; sie setzen ihre gewaltigen Ressourcen ein, um die Täter als Opfer und die Opfer als Verfolger darzustellen, wie von der aktuellen UNO-Initiative „Combat Islamophobia“ [Islamophobie bekämpfen] betont wird.

Während sie behaupten Menschenrechte zu verteidigen, lehnen es Linke – und praktisch alle 244 MdEPs, die gegen den erwähnten Vorschlag stimmten, sind Linke – es gewohnheitsmäßig ab eine der drängendsten Menschenrechtskrisen unserer Zeit zuzugeben, geschwiege denn zu thematisieren: die Verfolgung von Christen durch Muslime; und das tun sie – wenn wir mal einen Moment lang brutal offen sind – aus dem einfachen und zunehmend offensichtlichen Grund, dass sie das Christentum hassen.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Dominique Hommel, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons


Samstag, 28 Mai 2022

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