Ungarn kauft mehr russisches Gas - Deutschland verwaltet lieber den MangelUngarn kauft mehr russisches Gas - Deutschland verwaltet lieber den Mangel
Robert Habeck kündigte heute das nächste „Energiesparpaket“ mit zusätzlichen Einschränkungen und Rationierungsvorgaben für die Deutschen an. Es sind Maßnahmen, wie man sie bis vor kurzem nur aus Venezuela oder Nordkorea kannte.
Voon Daniel Matisse, Ansage.org
Zur gleichen Zeit teilt die ungarische Regierung mit, man werde vorsorglich 700 Millionen zusätzliche Kubikmeter Gas von Russland kaufen – um die Versorgungssicherheit der eigene Bevölkerung und Infrastruktur nicht zu gefährden. Schon zuvor hatte die Fidesz-Partei dafür gesorgt, dass Ungarn keine Gasexporte tätigt, solange die Versorgungskrise im eigene Land anhält. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wo Verantwortungs- und nicht Gesinnungspolitik vorherrschen.
Zwei Meldungen zu ein und demselben Thema also – und zwei völlig unterschiedliche politische Herangehensweisen. In Ungarn fühlen sich die gewählten Politiker dem eigenen Volk verpflichtet. Ihr Verständnis des gemeinsamen Europas entspricht dem Geist der Römischen Verträge, der die Gründerväter der Wirtschaftsgemeinschaft vor sieben Jahrzehnten einte : Eine Partnerschaft souveräner Nationen, die trotzdem selbstbestimmt ihre Interessen wahrnehmen. So etwas, wie überhaupt das Eintreten von Regierungen für das eigene Volk, gilt den globalistischen und zentralistischen Eliten in Brüssel und den Berliner Statisten heute als rechtsextrem.
Zweites Venezuela
In Deutschland akzeleriert man lieber die Knappheit, verwaltet den Mangel, bereitet die Menschen auf immer noch Schlimmeres vor, stellt die Frage, was „wirklich nötig“ und „durchaus zumutbar“ ist – statt das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Grünen sind in ihrem Element und tun das, wovon sie seit 40 Jahren träumen : „Limitierte” Ressourcen planwirtschaftlich verteilen und die Deutschen zum Verzicht nötigen. So unqualifiziert und dilettantisch ihr politisches Personal durch die Bank auch sein mag : Intuitiv, das muss man ihnen lassen, verfolgen sie mit hinterlistigem Geschick und niederen bolschewistischen Instinkten zielsicher ihre Agenda, aus Deutschland ein zweites Castro-Kuba oder Chavez-Venezuela zu machen.
Jetzt lenken sie die Öffentlichkeit mit Verteilungsdebatten und Gerechtigkeitsdiskussionen von den wahren Ursachen der Krise ab und lassen in ihren gebührenfinanzierten Leitmedien, in Talkshows und Kommentaren darüber streiten, wer den Gürtel am engsten schnallen soll; ob die Industrie oder vielleicht doch lieber zuerst die Privathaushalte dran glauben sollen, wenn bald die Lichter ausgehen und kein Gas mehr da ist. Diese Masche ist uralt, und sie ist clever : Die Fixierung darauf, wer als erstes oder erst als zweites frieren muss, lenkt effektiv von der Frage ab, wer uns eigentlich die ganze Suppe eingebrockt hat; ob wir uns sinnfreie und kontraproduktive Sanktionen gegen Russland und eine doppelmoralische Heuchelei überhaupt leisten können und wollen. Und wer eigentlich darüber entschieden hat, dass uns die „Solidarität” mit der Ukraine den Preis unsere eigenen Energie- und Versorgungssicherheit wert zu sein hat. Wenn sich alle um die Rettungsboote prügeln, interessiert es keinen mehr, wer den Kahn eigentlich hat absaufen lassen.
Nur Deutschland hat einen echten Energienotstand
Dass all dies hätte gar nicht sein müssen, eine andere, neutralere, diplomatischere und besonnenere Politik vorausgesetzt, wird schon überhaupt nicht mehr gesehen. Tatsächlich jedoch hat es seinen Grund, warum Deutschland das einzige europäische Land ist, das einen „Gasnotstand” ausrufen musste, also bereits die zweite Stufe des europäischen Warnsystems – einen konkreten Alarm – in Gang setzte, während in vielen anderen EU-Staaten überhaupt keine – oder nur die unterste Stufe – aktiviert wurde (bei der es sich jedoch um eine bloße Vorsichtsmaßnahme zur gesteigerten Wachsamkeit handelt). Was die EU gestern gemeinschaftsweit ausrief, war ebenfalls diese niedrige Stufe – und bei dieser dürfte es selbst im worst case in allen anderen Ländern als Deutschland bleiben – weil dort die Energieversorgung, weitsichtig und ideologiefrei, rechtzeitig diversifiziert worden ist. Oder weil jene Staaten, die ebenfalls stark von russischem Gas und Öl abhängig sind (wie eben Ungarn), den Ast nicht zu zersägen bereit sind, auf dem sie sitzen.
In jedem anderen Land dieser Welt gibt die eigene Regierung im Zweifelsfall den elementarsten Interessen des eigenen Volkes, wie auch den existenziellen Bedürfnissen er eigenen Wirtschaft, den Vorrang vor wolkigem Wunschdenken – außer in Deutschland Wenn es ernst wird, besinnen sich anderswo die verantwortlichen Politiker und tun das, wozu sie ihr Amtseid verpflichtet. Bei uns wird dieser kalt lächelnd gebrochen – von just den Figuren, die in Umfragen weiterhin als die „beliebtesten Politiker” gelistet werden. Das, worauf wir zusteuern, ist also kein Karma. Es ist eine gewollte Havarie.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Elekes Andor, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Freitag, 22 Juli 2022