Antisemitische Vorfälle – Januar bis Juni 2022

Antisemitische Vorfälle – Januar bis Juni 2022


Von 1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 wurden der Antisemitismusmeldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien insgesamt 381 antisemitische Vorfälle gemeldet .

Antisemitische Vorfälle – Januar bis Juni 2022

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (562) ist das ein Rückgang um 32 Prozent. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht ist dieser Rückgang vor allem auf den Rückgang antisemitischer Vorfälle im Zusammenhang mit Corona zurückzuführen. Von einer höheren Dunkelziffer ist auszugehen.

Mit 219 Meldungen betraf die Mehrzahl der Vorfälle „Schädliches Verhalten“, gefolgt von 82 Massensendungen, 61 Meldungen wegen Sachbeschädigung, 12 Drohungen und sieben Übergriffen. Die meisten Vorfälle wurden im Januar gemeldet (91), danach sank die Zahl auf 50 bis 60 Meldungen pro Monat. Im Mai stieg die Zahl erneut auf (72), was dem Bericht zufolge auf den palästinensisch-israelischen Konflikt zurückzuführen war. In diesem Zusammenhang müsse noch mehr Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Juden nicht für die politischen Maßnahmen einer israelischen Regierung verantwortlich zu machen seien, kommentierte SPÖ-Nationalrätin Petra Bayr. „Wenn vermeintliche Clanhaftung zu Anfeindungen, verbalen Angriffen und sogar körperlichen Übergriffen führt, dann haben wir es mit handfestem Antisemitismus zu tun – das müssen wir immer wieder deutlich machen!“

Von den 381 gemeldeten Vorfällen standen 66 im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. 96 bezogen sich auf den Shoah-Relativismus, 123 auf Israel-bezogenen Antisemitismus. Antisemitische Verschwörungsmythen waren 56 Mal Anlass für eine Meldung an die IKG.

Dem Bericht zufolge konnten 316 Fälle ideologisch eindeutig zugeordnet werden. Mehr als die Hälfte (201) der Vorfälle kam von der politischen Rechten, 81 von der „Linken“ und 34 von „Muslimen“. Insbesondere bei Angriffen und Drohungen überwiegen muslimisch motivierte Täter, bei Sachbeschädigungen und verletzendem Verhalten Diskriminierungen von rechts.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Montag, 14 November 2022

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