Schrecklicher Verdacht: Hat der Original Oberukrainer mit Kryptowährungen die ganze schöne Hilfskohle verzockt?

Schrecklicher Verdacht: Hat der Original Oberukrainer mit Kryptowährungen die ganze schöne Hilfskohle verzockt?


„Sag mir, wo die Kohle ist, wo ist sie geblieben?“, sang einst Marlene Dietrich im Jahre 1962. Moment. Blumen. Bei der Dietrich ging es um Blumen. Beim Original Oberurkainer geht’s um die Kohle. Jetzt stimmt’s aber. Also – wo ist sie?

 Schrecklicher Verdacht: Hat der Original Oberukrainer mit Kryptowährungen die ganze schöne Hilfskohle verzockt?

Von Max Erdinger

von Max Erdinger

Da hat der kollektive Westen dem lieben Wolodymyr einen Haufen frisch gedrucktes Geld in die Ukraine geschickt und ihn ermahnt, alles schön für Schießgewehre, Humanitäres und Raketen auszugeben. Keine Süßigkeiten. Und was ist passiert? – Das will der kollektive Westen lieber nicht wissen. Geschrieben hat es trotzdem schon öfter mal jemand. Ganze Waggonladungen voll mit Hilfsgütern sind abhanden gekommen. Der Inhalt der Waggons tauchte dann in irgendwelchen Geschäften auf, wo er zu horrenden Preisen angeboten wurde. Mit Kriegswaffen das gleiche. Im Darknet kann man „Javelins“ kaufen, Flugabwehrraketen und weiß-der-Geier-was-noch-alles. Viel von dem Zeug taucht auf dem internationalen Waffenschwarzmarkt auf, gerät in die Hände von Terroristen – und man müsste sich nicht wundern, wenn irgendein fanatisierter Verrückter demnächst ein Flugzeug nach dem Start in Frankfurt mit einer „FIM-92 Stinger“ zurück auf den Boden der Tatsachen holt. Das geht schnell – und zwar mit gut doppelter Schallgeschwindigkeit.

Jetzt kam „express.at“ mit einer heißen Story ums Eck. Schlagzeile: „Kritik an Selenskyj: Hilfsgelder bei Bankrott der Krypto-Börse FTX vernichtet.“ Im Teaser dann: „Stolz präsentierte noch im März die ukrainische Regierung unter Wolodymyr Selenskyj die neue Art der Spendenvermehrung: Die Krypto Börse FTX sollte aus 100 Millionen mehr machen – jetzt ist FTX bankrott. Der Verdacht: Unsummen an Hilfsgeldern sind weg.“ – Na sowas. Das ist schon arg traurig. Hoffentlich sind beim Bankrott von FTX wenigstens noch ein paar Leute rechtzeitig reich geworden.

„express.at“: „Ein schwerer Vorwurf wird in der “Hal Turner Radio Show” online in den Raum gestellt: Die Ukraine soll nicht nur ‚kurzfristig‘ immer wieder an der Krypto-Börse FTX mit den Hilfsgeldern spekuliert haben, sondern auch ‚langfristig Milliarden‘ in FTX investiert haben – darunter angeblich gewaltige Beträge aus der US-Militärhilfe. Der aktuelle Verdacht, der nun auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj belasten könnte: Die Ukraine soll also mit Hilfsgeldern, die für den Krieg gegen Russland gedacht waren, an der Krypto-Börse FTX spekuliert haben – und nun sei alles verloren. Übrigens: FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (30) war 2021–2022 mit Gesamtspenden in Höhe von 39,8 Millionen US-Dollar der zweitgrößte Einzelspender für die Demokraten.“ – Tja. Es ist die Rede davon, FTX sei einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Kunden hätten massenhaft ihre Gelder abgezogen. Das klingt sehr amerikanisch. Es geht ja auch das hartnäckige Gerücht um, Hacker hätten bei den Midterms den Republikanern Stimmen abgezogen – und nicht zum ersten Mal.

Das „Manager-Magazin“ weiß Genaueres: „Nach Angaben von Insidern soll bei FTX mindestens eine Milliarde Dollar an Kundengeldern verschwunden sein. Bankman-Fried habe heimlich zehn Milliarden Dollar an Kundengeldern von FTX zu seinem eigenen Handelsunternehmen Alameda Research transferiert, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Teil dieser Summe sei verschwunden. Die Insider, die bis vor Kurzem leitende Positionen bei FTX innehatten, schätzten, dass sich der fehlende Betrag auf ein bis zwei Milliarden Dollar belaufe. Die Finanzlücke sei aus Unterlagen hervorgegangen, die Bankman-Fried am vergangenen Sonntag anderen FTX-Managern zur Verfügung gestellt habe.

Ist es nicht herrlich, wie formidabel das alles zusammenpast? Der Plan des Oberukrainers war ja, mit FTX aus farbenfrohem Fiat-Geld – also aus ungedeckten Zahlungsversprechen – per ungedeckter Kryptospekulation noch mehr ungedeckte Zahlungsversprechen zu machen, die dann in farbenfrohes Fiat-Geld zurückzuverwandeln – und bei der ukrainischen Nationalbank einzuzahlen. Weil sich von viel ungedecktem Geld viel mehr Waffen und Hilfsgüter beschaffen lassen, als von wenig ungedecktem Geld. Das war schon pfiffig gedacht. Und jetzt hat das nicht geklappt. Dabei hätten sich bei mehr Waffen auch mehr auf dem Schwarzmarkt verticken lassen, gegen Werthaltiges wie Gold zum Beispiel.

Es hat eben noch nie funktioniert, Luft in Wohlstand zu verwandeln. Aber es bleibt spannend. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis die allgemeine Einsicht wächst, daß sich ein Komödiant oder ein Dementer auch nicht so einfach in einen Präsidenten verwandeln lassen? Wenn sich dann noch die Einsicht einstellt, daß es die „Westlichen Werte“ ebenfalls nicht mehr gibt, die der Original Oberukrainer hätte verteidigen sollen, wird es brenzlig. Mir fällt gerade ein: Lagert nicht eigentlich der deutsche Goldvorrat ebenfalls in den USA? Zu unserer „Sicherheit“? – Ich glaube schon. Das ist auch gut so. Weil die USA wahrscheinlich kein atomares Höllenfeuer zu fürchten haben – und hierzulande würde es in einem solchen Fall ohnehin bloß schmelzen und in den Gulli laufen. Besser, es bleibt schön fest. Und wenn es recht fest in Amerika bleibt.


Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: President.gov.ua, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons


Montag, 14 November 2022

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