EU-Korruptionsskandal: Katar droht indirekt mit Gas-Stop

EU-Korruptionsskandal: Katar droht indirekt mit Gas-Stop


Nach den Bestechungsvorwürfen gegen linke und grüne EU-Politiker geht der vermutliche Geldgeber in die Offensive und droht an empfindlicher Stelle.

EU-Korruptionsskandal: Katar droht indirekt mit Gas-Stop

Nachdem in den vergangenen Wochen mehrere linke und grüne EU-Politiker wegen der Annahmen von Bestechungsgeldern festgenommen worden sind, geht der Geldgeber in die Offensive. Katar droht, Maßnahmen gegen die Regierung des Landes könnten »einen negativen Effekt auf die regionale und globale Sicherheitszusammenarbeit haben sowie auf die derzeitigen Gespräche über die globale Energieknappheit und -Sicherheit«.

Hintergrund: Das EU-Parlament hat beschlossen, Lobbyisten des Öl-Scheichtums den Zugang zum Parlament zu verwehren. – Als träfen die sich auf den Fluren, um Bestechungsgelder zu übergeben. – Die Entscheidung muss allerdings noch von Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bestätigt werden.

Die Kataries sind verärgert. Nicht nur, daß die Bestechungen herausgekommen sind. Das Emirat strebt seit Jahren Visaerleichterungen für seine Einwohner an und die will die EU nun fürs erste nicht mehr gewähren.

Die EU steckt in der Klemme. Einerseits will zumindest das Parlament die Vorwürfe aufklären und wenigstens die Politiker bestrafen, die nicht zur eigenen Partei gehören. Dafür muss aber auch in Richtung der Geldgeber untersucht werden.

Andererseits haben deutsche Unternehmen erst kürzlich einen Deal über Gaslieferungen ab 2026 abgeschlossen. Die decken zwar nur 3 Prozent des Bedarfs. Aber zum einen sind 3 Prozent im Notfall womöglich entscheidend und vielleicht ist ja auch noch etwas mehr drin. Kanzler Olaf Scholz hat deshalb vorsorglich erklärt, daß die Vorwürfe aufgeklärt werden müssten. Zugleich betonte der CumEx-Spezialist, der Korruptionsverdacht sei »ein Thema für sich, und das muss für sich aufgeklärt werden«. Scholz wird wissen, wie das geht.

Vielleicht sollte Scholz auch gleich bei seinen politischen Freunden vorbeischauen. Denn der Lebensgefährte der Hauptverdächtigen im Korruptionsskandal Eva Kailis von den griechischen Sozialisten hat mittlerweile gestanden, Mitglied einer Organisation gewesen zu sein, über die sich Katar und Marokko Einfluss auf die EU-Behörden erkauften. Da kann ein wenig Erfahrung im Umgang mit Ermittlungsbehörden nicht schaden.


Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.

Autor: Freie Welt
Bild Quelle: Mueller/ MSC, CC BY 3.0 DE , via Wikimedia Commons


Dienstag, 20 Dezember 2022

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

wir, der gemeinnützige Verein hinter einer Nachrichtenwebseite, brauchen Ihre Hilfe, um unsere Arbeit fortzusetzen und unsere Vision einer unabhängigen, qualitativ hochwertigen Berichterstattung aufrechtzuerhalten.

Seit vielen Jahren haben wir uns zum Ziel gesetzt, unseren Leserinnen und Lesern eine umfassende Berichterstattung zu bieten, die von journalistischer Integrität und Unabhängigkeit geprägt ist. Wir glauben, dass es in einer Demokratie von entscheidender Bedeutung ist, eine breite Palette an Informationen zu haben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Trotz unserer unabhängigen Ausrichtung sind wir auf Spenden angewiesen, um unsere Arbeit zu finanzieren. Wir haben keine finanziellen Interessen und erhalten keine Unterstützung von großen Konzernen oder politischen Gruppierungen. Das bedeutet jedoch auch, dass wir nicht die Mittel haben, um alle Kosten zu decken, die mit dem Betrieb einer Nachrichtenwebseite einhergehen.

Deshalb bitten wir Sie um Ihre Unterstützung. Jeder Beitrag, den Sie leisten können, ist wichtig und hilft uns, unsere Arbeit fortzusetzen. Mit Ihrer Spende können wir sicherstellen, dass unsere Redaktion weiterhin unabhängig und frei von wirtschaftlichen Interessen arbeiten kann.

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre großzügige Unterstützung und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Gemeinsam können wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass eine unabhängige Berichterstattung auch in Zukunft erhalten bleibt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Spenden via PayPal

Spenden an den gemeinnützigen Trägerverein von haOlam.de können von der Steuer abgesetzt werden.
Für Fragen und Spendenquittungen: spenden@haolam.de


empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Freie Welt

Folgen Sie und auf:

Talk auf dem Klappstuhl als Podcast:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage