ukrainisches Kommando für die Zerstörung verantwortlichukrainisches Kommando für die Zerstörung verantwortlich
Drei der insgesamt vier Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf dem Grund der Ostsee waren durch Explosionen zerstört worden.
Deutsche Ermittlungsbehörden haben in Zusammenhang mit den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines ein Schiff durchsucht. Das ARD-Hauptstadtstudio, das ARD-Politikmagazin Kontraste, der SWR und die "Zeit" hatten bereits gestern berichtet, dass ein Durchbruch bei den Ermittlungen zu den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines erzielt wurde. Nun hat die Bundesanwaltschaft wesentliche Ergebnisse bestätigt. Demnach hat sie das Schiff einer deutschen Charterfirma durchsucht, das von einer polnischen Firma angemietet worden war. Die Durchsuchung erfolgte Mitte Januar aufgrund des Verdachts, dass das Schiff zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, die am 26. September 2022 an den Pipelines explodiert waren. Das Schiff wurde durchsucht, jedoch wurden keine verdächtigen Mitarbeiter gefunden. Die Ermittlungen zu Täter und Motiv dauern an, die Behörde gab dazu keine weiteren Auskünfte.
Drei der insgesamt vier Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf dem Grund der Ostsee waren durch Explosionen zerstört worden. Die Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios, des ARD-Politikmagazins Kontraste, des SWR und der "Zeit" vom Dienstag führten die Spuren in dem Fall in Richtung Ukraine. Allerdings haben die Ermittler bislang keine Beweise dafür gefunden, wer die Zerstörung in Auftrag gegeben hat. Die polnische Firma, die das Schiff angemietet hat, gehört offenbar zwei Ukrainern.
Laut der Recherchen soll ein westlicher Geheimdienst bereits im Herbst, also kurz nach der Zerstörung, einen Hinweis an europäische Partnerdienste übermittelt haben, wonach ein ukrainisches Kommando für die Zerstörung verantwortlich sei. Danach soll es weitere geheimdienstliche Hinweise gegeben haben, die darauf hindeuten, dass eine pro-ukrainische Gruppe verantwortlich sein könnte. Die "New York Times" berichtet unterdessen unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Regierungsbeamte, dass es neue Erkenntnisse der US-Geheimdienste gebe, wonach eine pro-ukrainische Gruppe für den Anschlag verantwortlich sei. Es gebe jedoch keine Hinweise auf eine Verwicklung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder seines engen Umfelds oder dass die Täter auf Anordnung der ukrainischen Regierung gehandelt hätten.
Es ist weiterhin unklar, wer für die Explosionen an den Pipelines verantwortlich ist und was das Motiv war. Die Ermittlungen dauern an.
Autor: David Müller
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 08 März 2023