Französisch-jüdische Organisation schlägt Alarm über wachsenden Antisemitismus in Frankreich

Französisch-jüdische Organisation schlägt Alarm über wachsenden Antisemitismus in Frankreich


Der Repräsentative Rat der jüdischen Institutionen Frankreichs (CRIF) veröffentlichte kürzlich eine Studie, die zeigt, dass der Antisemitismus in Frankreich, insbesondere unter jüngeren Generationen, zugenommen hat.

Französisch-jüdische Organisation schlägt Alarm über wachsenden Antisemitismus in Frankreich

Die Studie wurde anlässlich des fünften Jahrestags der Ermordung der französischen Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll und des Internationalen Tages zur Beseitigung der Rassendiskriminierung durchgeführt.

Die Umfrage ergab, dass 42 Prozent der Befragten unter 35 Jahren sechs oder mehr antisemitische Vorurteile teilten. CRIF-Präsident Yonathan Arfi erklärte, dass die Organisation lange Zeit davon überzeugt war, dass Antisemitismus mit der Zeit verschwinden würde, aber die Studie zeigt, dass die Zeit nun gegen sie arbeitet. Die Studie stellte auch fest, dass der moderne Antisemitismus in Frankreich neue Formen angenommen hat, gegen die traditionelle Kampfmittel nicht mehr wirksam sind.

Die Umfrageergebnisse zeigten auch, dass das Wissen der Franzosen über Religionen im Allgemeinen und das Judentum im Besonderen nach gelassen hat. Mehr als 70 Prozent der Befragten kannten nicht die chronologische Reihenfolge des Auftretens der drei monotheistischen Religionen, und nur 20 bis 30 Prozent konnten grundlegende Fragen zur jüdischen Welt beantworten. Darüber hinaus gaben 85 Prozent der Befragten an, keine Juden in ihrem Umfeld zu haben.

CRIF wies darauf hin, dass die Anwesenheit von Juden im persönlichen Umfeld die Befragten sensibler für antisemitische Äußerungen macht und ihnen ermöglicht, den positiven Beitrag der Juden in Frankreich stärker wahrzunehmen. Die Studie ergab jedoch auch, dass 16 Prozent der französischen Befragten unter 35 Jahren die Auswanderung französischer Juden nach Israel oder in andere Länder als "gute Sache" für Frankreich betrachten.

Laut CRIF hat der Antisemitismus heute viele Gesichter und geht über die Holocaust-Leugnung hinaus. Die Organisation beobachtet einen "Opferwettbewerb" in Bezug auf den Holocaust und eine Zunahme radikaler Feindseligkeit gegenüber Israel. Arfi betonte, dass Kritik an Israel oft in die Kritik am Judentum übergeht, was den Antisemitismus weiter verstärkt.

Die Ergebnisse dieser Umfrage verdeutlichen die Notwendigkeit, den Kampf gegen den Antisemitismus in Frankreich fortzusetzen und anzupassen. CRIF betont die Bedeutung von Bildung und Aufklärung, um das Wissen über das Judentum und die jüdische Welt zu fördern und somit antisemitischen Vorurteilen entgegenzuwirken. Dabei ist es wichtig, die verschiedenen Formen des Antisemitismus anzuerkennen und sowohl traditionelle als auch zeitgenössische Ansätze zur Bekämpfung dieser Diskriminierung zu entwickeln.

In der französischen Gesellschaft und darüber hinaus sollte ein offener Dialog über die Herausforderungen und die verschiedenen Gesichter des Antisemitismus gefördert werden. Dies schließt ein besseres Verständnis der Rolle von Israel und der jüdischen Gemeinschaft in der globalen Gemeinschaft ein. Es ist entscheidend, dass Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen gemeinsam an der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus arbeiten, um sicherzustellen, dass das Wissen und Verständnis für die jüdische Welt erhalten bleibt und künftige Generationen frei von Vorurteilen aufwachsen können.

Die Ergebnisse der CRIF-Studie sind ein Weckruf für die französische Gesellschaft und bieten eine Gelegenheit, über die Ursachen und Lösungen für Antisemitismus nachzudenken. Nur durch Bildung, Dialog und Zusammenarbeit kann eine inklusivere und tolerantere Gesellschaft erreicht werden, in der die jüdische Gemeinschaft und alle anderen Minderheiten ihren gerechten Platz finden und ihren Beitrag zum Wohl der gesamten Gesellschaft leisten können.


Autor: Aaron Meyer
Bild Quelle: Symbolbild


Freitag, 24 März 2023

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