Schlepperbande verdiente Million, jetzt wurden Sie gefasst: Ermittlungen begannen nach Verfolgungsjagd im Burgenland

Schlepperbande verdiente Million, jetzt wurden Sie gefasst: Ermittlungen begannen nach Verfolgungsjagd im Burgenland


Nach einer Verfolgungsjagd mit einem Transporter voller Flüchtlinge im Burgenland im Juni letzten Jahres sind Ermittler einer international agierenden Schlepperbande auf die Spur gekommen.

Schlepperbande verdiente Million, jetzt wurden Sie gefasst: Ermittlungen begannen nach Verfolgungsjagd im Burgenland

Die langwierigen Ermittlungen führten zur Verhaftung von insgesamt neun Verdächtigen, die hunderte Flüchtlinge unter menschenunwürdigen und lebensbedrohlichen Bedingungen von der Slowakei und Tschechien über Österreich nach Italien und Deutschland geschleust haben sollen. Der Gesamtgewinn der Bande wird auf rund eine Million Euro geschätzt.

Der Zwischenfall im Burgenland brachte die Ermittlungen ins Rollen, als Bundeswehrsoldaten im Assistenzeinsatz bei Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf versuchten, einen weißen Transporter zu kontrollieren. Der 27-jährige moldawische Fahrer flüchtete und konnte erst nach vielen Kilometern von der Polizei gestoppt werden. An Bord befanden sich 14 Flüchtlinge aus der Türkei und Afghanistan.

Die Ermittler stießen über den Fahrer auf acht Asylbewerber im Alter von 31 bis 37 Jahren, die in Deutschland leben. Die Staatsanwaltschaft Graz beantragte die Auslieferung der Iraker und Iraner, die sich nun in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Untersuchungshaft befinden. Ein weiterer Verdächtiger ist noch in Deutschland inhaftiert, soll aber demnächst ebenfalls ausgeliefert werden.

Laut Ermittlungen sollen die Verdächtigen von Frühjahr bis Herbst 2022 zahlreiche Schleppungen mit hunderten Flüchtlingen durchgeführt haben. Pro geschleppter Person sollen sie durchschnittlich 4.000 Euro eingenommen haben. Die Flüchtlinge, die größtenteils aus Pakistan, Bangladesch, der Türkei und Afghanistan stammten, wurden unter unmenschlichen Bedingungen transportiert. Sie mussten stundenlang in engen Laderäumen von Kleintransportern ohne ausreichend Platz, ohne Sitzgelegenheiten, ohne Wasser oder Lebensmittel und ohne ausreichende Frischluftzufuhr ausharren.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zeigte sich erfreut über den Fahndungserfolg und betonte die Bedeutung der internationalen Polizeikooperation bei der Bekämpfung der Schlepperkriminalität: "Die Schleppermafia agiert länderübergreifend, brutal und menschenverachtend. Jeder aus dem Verkehr gezogene Schlepper bedeutet daher, dass Menschenleben gerettet wurden. Der entscheidende Faktor ist dabei die internationale Polizeikooperation."


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 27 April 2023

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