Evakuierungen im Louvre und Schloss Versailles werfen Fragen über die nationale Sicherheitslage aufEvakuierungen im Louvre und Schloss Versailles werfen Fragen über die nationale Sicherheitslage auf
Nach einer tödlichen Messerattacke erlebt Frankreich eine Serie von Sicherheitsvorfällen, die die angespannte Atmosphäre weiter verschärfen.
Frankreichs schon strapazierte Nerven wurden am vergangenen Samstag weiter auf die Probe gestellt. Nur einen Tag nach einer tödlichen Messerattacke an einer Schule in Arras kam es zu erheblichen Sicherheitsvorfällen an zwei der wichtigsten Touristenattraktionen des Landes: dem Louvre-Museum in Paris und dem Schloss Versailles. Beide wurden nach jeweiligen Drohungen evakuiert, wobei die Reaktion der Besucher und die schnelle Entwarnung durch die Behörden auf eine angespannte Atmosphäre in der französischen Nation hinweisen.
Am Mittag wurde der Louvre, eines der weltweit meistbesuchten Museen, nach einer schriftlichen Drohung geschlossen. Videos, die im Internet verbreitet wurden, zeigten Besucher, die in unterschiedlichen Grad der Panik das Museum verließen. Stunden später wurde eine Bombendrohung gegen das Schloss Versailles und seinen Park gemeldet, die anonym auf einer Polizei-Website veröffentlicht wurde.
Innenminister Gérald Darmanin gab am späten Samstagabend Entwarnung: An keinem der beiden Orte sei eine Bedrohung festgestellt worden. Dennoch bleibt die Frage offen, wie sich Frankreich in Zeiten erhöhter Sicherheitsgefahr effektiv schützen kann, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die höchste Terrorwarnstufe im Land ausgerufen wurde.
Neben der offensichtlichen Bedrohung des Terrorismus müssen auch die psychologischen Auswirkungen solcher Vorfälle auf die Bevölkerung und den Tourismussektor, eine der Haupteinnahmequellen des Landes, berücksichtigt werden. Die Evakuierungen trugen zweifellos zur bestehenden Angst und Unsicherheit bei, was sich möglicherweise in den Besucherzahlen widerspiegeln wird.
Im Kontext der tödlichen Messerattacke am Freitag, bei der ein Lehrer ums Leben kam und drei weitere Personen verletzt wurden, zeigt sich, wie fragil die Sicherheitslage in Frankreich derzeit ist. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall als „islamistischen Terrorismus“ und die Regierung beschloss, die Zahl der im Anti-Terror-Einsatz aktiven Soldaten landesweit auf bis zu 7.000 zu erhöhen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Sonntag, 15 Oktober 2023