Brüssel: Polizei schießt bewaffneten Verdächtigen nieder, doch viele Fragen bleiben offen

Brüssel: Polizei schießt bewaffneten Verdächtigen nieder, doch viele Fragen bleiben offen


Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Schweden in Brüssel hat die belgische Polizei einen bewaffneten Mann niedergeschossen. Obwohl eine Waffe bei ihm gefunden wurde, bleibt unklar, ob er der Täter ist. Unterdessen erhöht der Fall den Druck auf die belgischen Behörden, insbesondere im Kontext der Flüchtlingspolitik und der nationalen Sicherheit.

Brüssel: Polizei schießt bewaffneten Verdächtigen nieder, doch viele Fragen bleiben offen

In der belgischen Hauptstadt Brüssel bleibt die Situation angespannt. Nachdem am Montagabend zwei Schweden tödlich getroffen wurden, hat die Polizei einen bewaffneten Mann niedergeschossen. Ob er der gesuchte Todesschütze ist, bleibt jedoch unklar. Ebenso ungewiss ist der Zustand des niedergeschossenen Mannes. Eine bei ihm gefundene Waffe könnte die Tatwaffe sein, aber dies ist bisher nicht bestätigt.

Ermittler prüfen derzeit Hinweise auf ein islamistisches Motiv. Der Verdächtige, ein 45-jähriger Tunesier, hatte im November 2019 in Belgien Asyl beantragt und war bereits wegen Menschenhandels, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit polizeilich bekannt. Laut Justizminister Vincent van Quickenborne ist dies bereits bekannt. Der Verdächtige sei nach einem negativen Asylbescheid im Oktober 2020 "vom Radar verschwunden", sagte die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor.

Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Brüsseler Fußballstadions, wo gerade ein EM-Qualifikationsspiel zwischen den Nationalmannschaften von Belgien und Schweden stattfand. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Die höchste Terrorwarnstufe wurde für Brüssel ausgerufen, während im Rest des Landes die zweithöchste Stufe gilt.

Eine Hausdurchsuchung durch Spezialeinheiten im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek blieb ohne Erfolg. "An der angegebenen Adresse wurde niemand angetroffen", erklärte Bundesanwalt Frédèric Van Leeuw. Das gesamte Gebäude mit etwa 20 Wohnungen wurde aus Sicherheitsgründen von der Polizei durchsucht. Weitere Ermittlungen sind im Gange.

Der Fall zieht große Aufmerksamkeit auf sich und verstärkt die bereits vorhandenen Spannungen in der belgischen Gesellschaft. Er wirft ernsthafte Fragen nach der Effizienz der Asylverfahren und der Fähigkeit der Behörden auf, potenzielle Bedrohungen für die nationale Sicherheit zu identifizieren und zu neutralisieren. Vor allem die Tatsache, dass der Verdächtige trotz negativem Asylbescheid und bereits vorliegender krimineller Vorgeschichte "vom Radar verschwinden" konnte, wird für viele als alarmierendes Zeichen gewertet.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Dienstag, 17 Oktober 2023

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