Wiener Schüler nach Wiederbetätigung für IS vor Gericht: Bewährungsbruch und erneute AnklageWiener Schüler nach Wiederbetätigung für IS vor Gericht: Bewährungsbruch und erneute Anklage
Nur kurze Zeit nach seiner Verurteilung sieht sich ein 17-jähriger Wiener Schüler erneut schweren Vorwürfen ausgesetzt. Trotz laufender Bewährungszeit und verpflichtender Deradikalisierung begann der Jugendliche abermals, Propaganda für den IS zu verbreiten.
Ein 17-jähriger Schüler steht erneut vor Gericht, beschuldigt der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung – gerade einmal drei Monate nach seiner Entlassung aus der Haft. Die Justiz sieht sich mit einem jungen Menschen konfrontiert, dessen ideologische Verstrickungen offenbar tiefer reichen, als es die Anordnungen eines Gerichts zu durchbrechen vermögen.
Im Zentrum des erneuten Prozesses stehen der Vorwurf der terroristischen Vereinigung und der versuchten schweren Körperverletzung. Der junge Wiener hatte sich nach seiner Verurteilung im Januar 2023, die ihn für 21 Monate hinter Gitter bringen sollte – sieben davon unbedingt –, einem Deradikalisierungsprogramm zu unterziehen. Doch anstatt die ihm auferlegten Weisungen zu befolgen, fand der Teenager sich schnell wieder im Dunstkreis jener extremistischen Inhalte, die ihn zuvor bereits auf die schiefe Bahn geführt hatten.
In seinem damaligen Handeln, das sich durch das Zeigen von IS-Videos in der Schule und das Ritzzeichnen von IS-Symbolen auf Schulbücher äußerte, zeigte sich ein erschreckendes Muster der Radikalisierung. Sein Verhalten mündete in einem alarmierenden Vorfall, bei dem der Schüler ein Butterfly-Messer in der Schule präsentierte, was einen Polizeieinsatz nach sich zog. Die Taten zeugten von einer gefährlichen Faszination für Gewalt und Extremismus.
Nach seiner vorzeitigen Entlassung scheint sich wenig geändert zu haben. Zusammen mit einem älteren Gesinnungsgenossen verteilte der 17-Jährige erneut Material, das zur Unterstützung und Rekrutierung für den IS animieren sollte. Die Festigkeit seiner extremistischen Überzeugungen wirft ein grelles Licht auf die Herausforderungen, die mit der Deradikalisierung Jugendlicher verbunden sind.
Die Frage, die sich nun stellt, ist nicht nur, wie es zu einer derart schnellen Rückfälligkeit kommen konnte, sondern auch, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine effektive Deradikalisierung zu gewährleisten. Die Tragik der Situation liegt nicht nur in der bedrohten Sicherheit der Gemeinschaft, sondern auch in der verlorenen Jugend eines Individuums, dessen Leben im Schatten des Extremismus zu versinken droht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Freitag, 10 November 2023