Antisemitischer Angriff in London: Mann attackiert jüdische Geschäfte in Golders Green

Ein Mann wurde in London festgenommen, nachdem er jüdische Geschäfte angriff und Passanten attackierte. Die Polizei ermittelt wegen eines möglichen Hassverbrechens.

In der Londoner Nachbarschaft Golders Green, bekannt für ihre große jüdische Gemeinschaft, wurde am Sonntagabend ein Mann festgenommen, der gezielt jüdische Geschäfte attackierte und Passanten angriff. Laut einem Bericht der Jewish Chronicle ging der Täter gegen 17:30 Uhr auf der Golders Green Road auf Menschen los und rief dabei Parolen auf Arabisch.

Zeugen berichteten, dass der Verdächtige versuchte, Fußgänger zu schlagen, darunter auch Kunden, die vor den betroffenen Geschäften unterwegs waren. Die Polizei wurde umgehend alarmiert und konnte den Täter nach einer Fahndung mit Unterstützung von Anwohnern festnehmen.

In einer Stellungnahme bestätigte die Barnet Metropolitan Police, dass der Mann wegen des Verdachts einer rassistisch motivierten Straftat festgenommen wurde.

„Bisher gibt es keine Berichte über Verletzte. Der Vorfall wird als mögliches Hassverbrechen eingestuft.“

Antisemitismus in Großbritannien auf alarmierendem Niveau

Dieser Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Serie antisemitischer Angriffe in Großbritannien ein. Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza haben antisemitische Vorfälle in beispiellosem Ausmaß zugenommen.

Die britische Sicherheitsorganisation Community Security Trust (CST) veröffentlichte vergangene Woche einen Bericht, der zeigt, dass 2024 das zweitschlimmste Jahr für antisemitische Vorfälle in Großbritannien war – mit über 3.500 registrierten Angriffen.

In den letzten Monaten kam es zu zahlreichen antisemitischen Übergriffen:

• Im November wurde ein israelisches Flaggenverbrennungsritual bei einer jüdischen Studentenveranstaltung dokumentiert.
• Im Mai wurde eine Frau mit einem großen Messer in Stamford Hill verhaftet, nachdem sie einen jüdischen Mann verbal attackiert hatte.
• Im April wurde ein jüdischer Mann von vier Tätern in Stamford Hill überfallen, bedroht und beinahe in den Kofferraum eines Autos gezwungen.
• Bei einer pro-palästinensischen Demonstration in London wurden zwei Personen verhaftet – eine wegen eines Plakats mit einem Hakenkreuz, eine andere wegen rassistischer Äußerungen gegenüber Gegendemonstranten.

Die jüdische Gemeinde in Großbritannien steht zunehmend unter Druck, während sich die politische Stimmung im Land weiter zuspitzt. Experten warnen davor, dass sich die Lage ohne konsequente Gegenmaßnahmen weiter verschärfen könnte.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild

Dienstag, 18 Februar 2025