Schüsse im Friseursalon: 16-Jähriger soll drei Menschen getötet haben – Schweden verliert seine Kinder an die GangsSchüsse im Friseursalon: 16-Jähriger soll drei Menschen getötet haben – Schweden verliert seine Kinder an die Gangs
Mitten im Alltag, mitten in der Stadt – und mitten in einer Gesellschaft, die ihre Kontrolle längst verloren hat. Drei Tote in Uppsala, mutmaßlich erschossen von einem Jugendlichen. Schweden taumelt weiter im Bandenkrieg.
Er trug eine Maske und floh auf einem E-Scooter. Zurück blieben drei Tote, junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren, erschossen in einem Friseursalon im Zentrum von Uppsala. Die Tat erschüttert das Land, auch wenn sie keine Überraschung ist. Es dauerte nicht lange, bis die Polizei einen Verdächtigen festnahm: ein 16-Jähriger, mutmaßlicher Mörder – und womöglich nur eine weitere Spielfigur im brutalen Krieg der schwedischen Straßenbanden.
Die Ermittlungen laufen, offizielle Angaben zu den Opfern gibt es nicht. Doch die Parallelen zu früheren Taten sind unübersehbar: Wieder ein Jugendlicher als Täter. Wieder eine Hinrichtung im öffentlichen Raum. Wieder Schweigen und Ohnmacht.
Wenn das Strafrecht zur Einladung wird
Schweden steckt seit Jahren in einer Krise, die sich kaum noch in Statistiken beschreiben lässt. Banden haben das Gewaltmonopol in vielen Vororten längst übernommen. Mit perfider Logik rekrutieren sie ihre Täter: Je jünger, desto besser. Denn wer unter 18 ist, muss keine echte Strafe fürchten. So wird das Jugendstrafrecht zum Schutzschild für Mörder – und zur Einladung für jeden Clanboss, Kinder als Soldaten in einem Stellvertreterkrieg zu verheizen.
Der Fall von Uppsala reiht sich ein in eine Serie blutiger Episoden, die das Land abstumpfen lassen. Die Polizeistatements klingen fast routiniert: Man ermittle, man habe Hinweise, man bitte um Geduld. Doch die Geduld vieler Bürgerinnen und Bürger ist längst am Ende.
Ein Staat, der den Bezug zur Realität verloren hat
Während die Polizei noch von einem „isolierten Vorfall“ spricht, weiß jeder im Land, was hier wieder geschehen ist. Es ist dieselbe Dynamik wie im Herbst 2023, als in Uppsala die Mutter eines hochrangigen Gangmitglieds ermordet wurde – ein Racheakt im internen Machtkampf. Damals begann eine neue Gewaltspirale, die offenbar bis heute nicht zum Stillstand gekommen ist.
Dass die Tat ausgerechnet kurz vor den Walpurgisfeiern geschieht, hat laut Polizei „nichts mit den Festlichkeiten zu tun“. Als wäre das wichtig. Der wahre Skandal liegt tiefer: Der schwedische Rechtsstaat hat es zugelassen, dass Banden über Jahre ein alternatives System aufgebaut haben – mit eigener Ordnung, eigener Gerichtsbarkeit, eigenen Regeln. Wer dort einmal hineingerät, kommt oft nie wieder heraus.
Was Schweden erlebt, ist eine tiefgreifende gesellschaftliche Krise. Über 60.000 Menschen sollen Kontakte zu kriminellen Netzwerken haben. In einer Nation mit elf Millionen Einwohnern ist das eine apokalyptische Zahl. Und doch geschieht weiter wenig. Während der Staat Integrationsprogramme schreibt und Sozialarbeiter entsendet, bewaffnen sich Teenager mit Schnellfeuerwaffen. Während Richter hoffen, dass ein Mörder „eine zweite Chance verdient“, sterben Opfer in Friseursalons.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Riggwelter - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=934995
Donnerstag, 01 Mai 2025