Irans langer Arm nach London: Drei Agenten angeklagt – geplanter Angriff auf Israels BotschaftIrans langer Arm nach London: Drei Agenten angeklagt – geplanter Angriff auf Israels Botschaft
Die britische Polizei nimmt mehrere mutmaßliche iranische Spione fest. Es geht um geplante Anschläge, verdeckte Operationen und eine perfide Machtdemonstration Teherans mitten in Europa.
Es ist ein Fall, der in seiner Brisanz kaum zu überschätzen ist – und doch bleibt die internationale Aufmerksamkeit bislang verhalten. Drei Männer mit iranischer Staatsangehörigkeit wurden in Großbritannien offiziell der geheimdienstlichen Tätigkeit für Teheran beschuldigt. Die britische Polizei hat sie wegen Verstößen gegen das neue nationale Sicherheitsgesetz angeklagt – konkret wegen Handlungen, die geeignet waren, einem ausländischen Geheimdienst zu dienen. Der betroffene Staat: Iran.
Zwischen August 2024 und Februar 2025 sollen Mostafa Sepahvand, Farhad Javadi Manesh und Shapoor Qalehali Khani Noori in geheimdienstliche Aktivitäten verwickelt gewesen sein. Laut britischer Ermittler sammelten sie Informationen, observierten Ziele und handelten dabei „im Interesse der Islamischen Republik Iran“. Der Verdacht: Spionage und Vorbereitung von Anschlägen – unter anderem auf israelische Einrichtungen in London.
Ein Angriff auf Israels Botschaft – mitten in London
Was zunächst wie ein düsterer Spionagekrimi klingt, ist offenbar bitterer Ernst: Laut Angaben der Polizei sollte der israelischen Botschaft in London ein Anschlag gelten. Vier weitere iranische Staatsbürger wurden bereits zuvor in einer separaten Operation wegen genau dieses Verdachts festgenommen. Der britische Innenminister sprach von einer der größten Anti-Terror-Ermittlungen der letzten Jahre – und machte deutlich, wie gefährlich die Lage ist.
Ein weiterer iranischer Staatsbürger wurde im Mai verhaftet – diesmal im Nordwesten Londons. Auch er steht in direktem Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Terrorplan. Die Festnahme erfolgte auf Grundlage des National Security Act von 2023, einem Gesetz, das gezielt gegen verdeckte ausländische Einflussnahme auf britischem Boden geschaffen wurde.
Teherans Einflussoperationen: Ein europäisches Sicherheitsproblem
Großbritannien hat den Iran mittlerweile auf die höchste Gefahrenstufe seiner neuen „Foreign Influence Registration“-Liste gesetzt. Damit ist Teheran verpflichtet, jede politische Aktivität oder Beeinflussung im Vereinigten Königreich offenzulegen. Der Grund: Die Islamische Republik betreibt seit Jahren systematisch Unterwanderung, Einflussnahme und Drohkulissen – nicht nur gegen Exil-Iraner, sondern auch gegen westliche Demokratien und jüdische Einrichtungen.
Der Iran hat laut Berichten bereits in mehreren europäischen Hauptstädten Anschläge geplant oder ausgeführt, darunter Paris, Wien und Berlin. Der Versuch, in London eine israelische Botschaft ins Visier zu nehmen, ist dabei keine Ausnahme – sondern Ausdruck eines gefährlichen Musters. Israelische Diplomaten, jüdische Gemeinden und pro-israelische Organisationen stehen zunehmend im Fadenkreuz iranischer Drohungen. Oft agieren Teherans Schergen unter dem Deckmantel kultureller oder wirtschaftlicher Delegationen, manchmal direkt über den Geheimdienst MOIS oder die Revolutionsgarden.
Irans Regierung empört – aber nicht über den Angriff
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi äußerte sich prompt „verstört“ über die Festnahmen. Nicht etwa wegen der Vorwürfe gegen die eigenen Bürger, sondern über das Vorgehen der britischen Behörden. Teheran, so ließ er mitteilen, sehe die Verhaftungen als „politisch motiviert“ und forderte die Freilassung der Männer. Die Islamische Republik bleibt ihrer Linie treu: Jede Kritik wird als westliche Verschwörung abgetan, jede Reaktion als „Feindpropaganda“ verurteilt.
Doch der Westen kann es sich nicht länger leisten, diese Drohkulisse zu ignorieren. Der Iran exportiert seine Repression, seinen Terror und seinen Hass – mit perfider Präzision. Die Anklagen in London sind kein Einzelfall. Sie sind ein Alarmsignal. Für Großbritannien. Für Europa. Und für Israel.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Matt Brown - https://www.flickr.com/photos/londonmatt/34271281721/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=110549620
Samstag, 17 Mai 2025