Europa gegen Israel: Wie sich der Westen von der Realität verabschiedet

Europa gegen Israel: Wie sich der Westen von der Realität verabschiedet


Wenn Friedensnobelpreisträger über Völkerrecht sprechen, während Raketen auf Kinder fallen

Europa gegen Israel: Wie sich der Westen von der Realität verabschiedet

Ein Dominoeffekt aus Empörung, Doppelmoral und politischer Selbsttäuschung – Europas Geduld mit Israels Regierung scheint zu Ende zu sein. Doch wer die Entwicklungen dieser Tage betrachtet, erkennt nicht den Fall eines Partners – sondern den Offenbarungseid einer außenpolitischen Weltmacht, die sich selbst nicht mehr versteht.

In den Botschaften Europas herrscht Aufregung. In Brüssel, Paris, Berlin – überall dort, wo man sich Jahrzehnte auf historischen Symbolismus und Dialogkultur verlassen konnte, wird nun mit erhobenem Zeigefinger auf Israel gezeigt. Als wäre die einzige Demokratie im Nahen Osten das eigentliche Problem – und nicht die Terrororganisationen, die ihre Kinder als menschliche Schutzschilde einsetzen.

Frankreich, Großbritannien, Kanada – sie alle fordern „konkrete Schritte“, falls Israel den Gazastreifen nicht vollständig für humanitäre Hilfe öffnet. Berlin wiederum, das sich so gern als moralischer Kompass des Westens sieht, drängt auf „Verhältnismäßigkeit“. Worte, die in israelischen Städten wie Sderot oder Metula wie blanker Hohn klingen müssen. Denn dort heulen seit Monaten die Sirenen, dort sitzen Familien in Schutzräumen, dort stirbt man nicht an Analysen, sondern an Sprengstoff.

Dass nun ausgerechnet europäische Diplomaten, die in stabilen Demokratien leben und nie eine Rakete über ihren Dächern haben einschlagen sehen, Israel vorwerfen, es handele „völkerrechtswidrig“, zeigt vor allem eines: das tiefe Unverständnis für die Realität im Nahen Osten. Die Kritik bezieht sich längst nicht mehr nur auf Militäroperationen – sie reicht bis in die inneren Angelegenheiten Israels. Selbst das geplante Gesetz zur Einschränkung ausländisch finanzierter NGOs wird in Europa als Zeichen des Autoritarismus gewertet. Als ob sich Israel nicht gegen Einflussnahme wehren dürfte, während dieselben europäischen Länder jede ausländische Einmischung bei sich selbst kategorisch ausschließen.

Es ist eine merkwürdige Verkehrung der Verhältnisse: Europa, das im eigenen Haus kaum noch gegen islamistische Hetze auf den Straßen ankommt, erklärt Israel, wie es sich gegen Hisbollah, Hamas und iranische Schläferzellen zu verteidigen habe. Als ginge es um ein Lehrbuch, nicht um das Überleben.

Die harsche Rhetorik aus Europa trifft Israel in einer Phase tiefster Bedrohung. Im Norden feuert die Hisbollah nahezu täglich auf zivile Ziele, im Süden kämpfen Soldaten gegen einen Feind, der Tunnel unter Krankenhäusern baut. Und während sich in internationalen Organisationen ein anti-israelischer Block formiert, der jeden Selbstverteidigungsversuch als „Aggression“ diffamiert, zeigt Europa lieber mit dem Finger, statt Verantwortung zu übernehmen.

Was früher als legitime Sicherheitsinteressen verstanden wurde – etwa der Schutz jüdischer Gemeinden in Judäa und Samaria – wird heute als „Provokation“ und „Friedensblockade“ verurteilt. Dass genau diese Gegenden Ziel koordinierter Terroranschläge sind, fällt in Europas Bewertung unter den Tisch. Wer dort lebt, lebt gefährlich – aber offenbar moralisch verdächtig.

Großbritannien hat bereits erste Siedler auf Sanktionslisten gesetzt, Brüssel überdenkt den Assoziierungsvertrag, und in Berlin mehren sich Stimmen, die den Druck auf Israel weiter erhöhen wollen. Es wirkt wie ein abgekartetes Spiel: Israel wird isoliert – nicht weil es ein Unrechtsstaat wäre, sondern weil es sich weigert, sich den wohlfeilen moralischen Formeln Europas zu unterwerfen.

Dabei ist klar: Israel kann auf Europa verzichten – aber Europa nicht auf Israel. Ob bei der Terrorabwehr, im Hightech-Sektor oder in der Frage, wie man als offene Gesellschaft gegen islamistische Bedrohungen bestehen kann – kein Land ist für Europa relevanter als Israel. Doch statt diese Partnerschaft zu stärken, opfert man sie dem eigenen Gewissen. Das Ergebnis: Symbolpolitik statt Strategie.

Was Europa derzeit betreibt, ist keine kluge Diplomatie, sondern das Abstoßen eines Partners, der unbequem geworden ist. Weil er Klartext redet. Weil er handelt. Weil er überlebt. Der politische Wandel in Israel – ob Justizreform oder NGO-Gesetze – mag aus europäischer Perspektive unverständlich erscheinen. Doch er ist die Antwort auf Bedrohungen, die Europas Wohlstandswelt gar nicht mehr erfassen kann.

Wenn Europa sich von Israel abwendet, dann verabschiedet es sich nicht nur von einem Staat – sondern von einem Teil seiner eigenen Identität. Vom Glauben an Freiheit, Selbstbestimmung und Wehrhaftigkeit. Und das ist vielleicht der größte Verlust.


Autor: Redaktion
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Samstag, 24 Mai 2025

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