BBC feuert Gaza-Korrespondenten nach antisemitischer Hetze – doch das Problem sitzt tiefer

BBC feuert Gaza-Korrespondenten nach antisemitischer Hetze – doch das Problem sitzt tiefer


„Juden sind Teufel“: Erst nach öffentlichem Druck trennt sich die BBC von einem antisemitischen Mitarbeiter

BBC feuert Gaza-Korrespondenten nach antisemitischer Hetze – doch das Problem sitzt tiefer

Die BBC hat den in Gaza stationierten Mitarbeiter Ahmed Alagha erst jetzt aus dem Programm entfernt – obwohl seine antisemitischen Ausfälle seit Monaten bekannt waren. In sozialen Medien beschimpfte er Juden als „Teufel“, bezeichnete Israelis als „weniger als menschlich“ – und war trotzdem weiterhin als Kommentator für den arabischsprachigen BBC-Kanal im Einsatz. Erst jetzt, nachdem The Telegraph erneut darüber berichtete, zieht die BBC eine Grenze. Zu spät. Zu halbherzig. Und bezeichnend für eine Redaktion, die sich längst in ideologischen Abgründen verheddert hat.

Alagha war seit Anfang 2023 regelmäßig als Stimme aus Gaza auf BBC Arabic zu hören. Besonders nach dem 7. Oktober – jenem Tag, an dem über 1.200 Israelis von der Hamas ermordet, vergewaltigt und verschleppt wurden – radikalisierte sich seine Rhetorik in erschreckender Weise. Auf X (ehemals Twitter) schrieb er über Israel als „Inbegriff der Niedertracht“, sprach von „einem Sumpf des Bösen“ und nannte Juden pauschal „die Teufel der Heuchler“. Einen Tag später legte er nach: Israelis seien „nicht einmal Tiere“, sondern eine nicht beschreibbare „Rasse“ voll „Sadismus und Gier“.

Wer solche Worte wählt, entmenschlicht – und genau darin liegt der gefährliche Kern: Diese Sprache ist keine Meinung. Sie ist Hetze. Sie atmet den antisemitischen Wahn, wie man ihn aus den dunkelsten Kapiteln der Geschichte kennt. Und doch war Alagha weiterhin für die BBC tätig – zuletzt sogar am 12. Mai. Wie kann das sein?

Die BBC verteidigt sich – wie so oft – mit bürokratischer Distanz: Alagha sei „kein Mitarbeiter“, sondern nur ein freier Mitarbeiter. Seine Aussagen würden „nicht die Haltung der BBC widerspiegeln“. Man werde ihn künftig nicht mehr einsetzen. Es sind leere Worte. Denn wer einmal mit solch menschenverachtenden Aussagen auffliegt, hätte niemals wieder auf Sendung erscheinen dürfen. Schon gar nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eines demokratischen Landes.

Dass ausgerechnet die BBC, einst Symbol für Unabhängigkeit und journalistische Integrität, wiederholt mit anti-israelischer Schlagseite auffällt, ist kein Zufall. Es ist Teil eines tieferliegenden Problems: ein ideologisch verzerrter Blick auf den Nahostkonflikt, bei dem Täter und Opfer regelmäßig verwechselt werden. Schon im Oktober 2023 behauptete die BBC voreilig, Israel habe ein Krankenhaus in Gaza bombardiert – obwohl längst klar war, dass eine fehlgeleitete Rakete der Terrorgruppe Islamischer Dschihad die Explosion verursachte. Auch während der Kämpfe rund um das Shifa-Krankenhaus verbreitete man Vorwürfe gegen die israelische Armee – ohne Beweise. Erst später folgte eine halbherzige Entschuldigung.

Die Liste der journalistischen Fehltritte wird länger: Im Frühjahr dieses Jahres wurde ein BBC-Dokumentarfilm über Gaza mit dem Sohn eines Hamas-Funktionärs als Off-Sprecher produziert – und erst nach massiver Kritik überarbeitet. In einem anderen Fall sprach ein BBC-Moderator von „freigelassenen Gefangenen“, als er über aus Hamas-Haft befreite israelische Geiseln berichtete. Und als man über die Siedlungen auf den Golanhöhen sprach, zeigte man im Beitrag fälschlicherweise Bilder der Stadt Tiberias – mitten in Israel. Es ist eine Summe von Entgleisungen, die kein Zufall mehr sein kann.

Der ehemalige BBC-Direktor Danny Cohen bringt es auf den Punkt: Die Causa Alagha sei kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines „tiefsitzenden strukturellen Problems aus Einseitigkeit, Radikalismus und Antisemitismus“ – vor allem im arabischsprachigen Dienst der BBC. Seine Forderung: Sollte sich dieser Teil der BBC nicht grundlegend reformieren lassen, müsse er geschlossen werden.

Die BBC steht damit vor einer moralischen Zerreißprobe. Denn wer antisemitische Hetzer nur dann entlässt, wenn die Öffentlichkeit empört genug ist, hat seine innere Kompassnadel längst verloren. Und wer immer wieder bei der Berichterstattung über Israel versagt, wird unglaubwürdig – für alle.

Es reicht nicht, sich nachträglich zu distanzieren. Es reicht nicht, Alaghas Account löschen zu lassen. Wer Antisemitismus duldet, trägt Verantwortung. Und wer ihn sendet, macht sich mitschuldig. Gerade nach dem 7. Oktober muss gelten: Null Toleranz für Hass. Null Verständnis für Doppelmoral.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Zizzu02 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25348736


Montag, 02 Juni 2025

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