Amoklauf in Graz: Ex-Schüler erschießt 11 Menschen am BORG – mindestens 28 Verletzte

Amoklauf in Graz: Ex-Schüler erschießt 11 Menschen am BORG – mindestens 28 Verletzte


Ein 22-jähriger Täter stürmt das Schulgebäude und eröffnet in zwei Klassen das Feuer – er soll sich auf der Toilette selbst gerichtet haben

Amoklauf in Graz: Ex-Schüler erschießt 11 Menschen am BORG – mindestens 28 Verletzte

In Graz hat sich heute einer der schwersten Amokläufe in der Geschichte Österreichs ereignet. Gegen 10 Uhr betrat ein 22-jähriger ehemaliger Schüler das Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) in der Dreierschützengasse und eröffnete in zwei Klassenräumen das Feuer. Die grausame Bilanz: 11 Todesopfer – darunter laut aktuellen Informationen sieben Kinder und drei Erwachsene. Mindestens 28 weitere Menschen wurden verletzt, mehrere davon schwer. Bei einigen von ihnen besteht akute Lebensgefahr.

Laut Polizei handelt es sich beim Täter um einen früheren Schüler der Schule, der sich als Mobbingopfer empfunden haben soll. Er war mit mehreren Waffen bewaffnet und soll gezielt Klassenräume aufgesucht haben. Nach der Tat flüchtete er offenbar auf eine Schultoilette, wo er sich laut Einsatzkräften selbst das Leben nahm. Die Polizei fand dort seine Leiche, nach ersten Informationen hat er sich selbst erschossen.

Das Schulgebäude wurde nach Bekanntwerden der Tat großräumig abgeriegelt. Anwohnerinnen und Anwohner wurden aufgefordert, das Gebiet zu meiden, auch der öffentliche Nahverkehr wurde umgeleitet. Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Cobra-Spezialeinheit, der Feuerwehr und des Roten Kreuzes waren in großer Zahl vor Ort. Die Polizei hat mittlerweile bestätigt, dass keine akute Gefahr mehr besteht – das Gelände gilt als gesichert.

In unmittelbarer Nähe der Schule wurden zwei Betreuungszentren eingerichtet, um Angehörige, Schüler und Lehrer psychologisch zu versorgen. Vor allem vor der ASKÖ-Halle in Graz-Eggenberg spielten sich herzzerreißende Szenen ab: Weinende Eltern, zusammenbrechende Angehörige, Schülerinnen und Schüler in Decken gehüllt, von Sanitätern und Krisenhelfern betreut.

Ein Video, das der „Kronen Zeitung“ vorliegt, zeigt flüchtende Schülerinnen und Schüler, während Cobra-Beamte sie in Sicherheit bringen. Zu hören ist eine Serie ohrenbetäubender Schüsse – ein Bild des Grauens, das sich tief in das kollektive Gedächtnis der Stadt brennen wird.

Noch ist unklar, wie der Täter an die Waffen gelangte. Er war laut Polizei kein aktiver Schüler mehr, sondern soll die Schule bereits vor einigen Jahren verlassen haben. Gerüchte über mögliche Mittäter bestätigten sich bislang nicht – es deutet alles auf einen Einzeltäter hin.

Das Motiv liegt derzeit noch im Dunkeln. Der Täter soll sich im Vorfeld in Online-Foren als Mobbingopfer dargestellt haben. Ob er gezielt bestimmte Personen aufs Korn nahm, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Das politische Österreich zeigt sich tief erschüttert. Landeshauptmann Mario Kunasek sprach von einer „Wahnsinnstat“, die „unglaubliches Leid über Familien, Lehrpersonen und ganz Graz“ gebracht habe. Auch Bundeskanzler Christian Stocker hat seine Termine abgesagt und ist auf dem Weg nach Graz. Am Nachmittag ist eine offizielle Pressekonferenz der Regierung geplant. Bildungsminister Christoph Wiederkehr reist ebenfalls an.

Die Polizei hat eine Upload-Plattform eingerichtet, auf der Zeuginnen und Zeugen Bilder oder Videos vom Tatgeschehen hochladen können: https://upload.bmi.gv.at/. Zudem werden alle, die relevante Informationen zum Täter oder zur Tat liefern können, gebeten, sich bei den Behörden zu melden.

Der Angriff trifft die Stadt zu einem denkbar sensiblen Zeitpunkt: In wenigen Tagen jährt sich die Grazer Amokfahrt vom 20. Juni 2015 zum zehnten Mal – damals starben drei Menschen, 36 wurden verletzt. Nun ist die Steiermark erneut zum Schauplatz einer unfassbaren Gewalttat geworden. Und wieder sind es Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die mitten ins Herz getroffen wurden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Pixabay


Dienstag, 10 Juni 2025

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