Frankreich schottet israelische Waffen auf Rüstungsmesse ab – ein schwarzer Vorhang als politisches Statement

Frankreich schottet israelische Waffen auf Rüstungsmesse ab – ein schwarzer Vorhang als politisches Statement


Mitten im Krieg gegen den Iran wird Israels Waffenmesse-Auftritt in Paris abgeschirmt – und damit zum Symbol für Doppelmoral, wirtschaftliche Rivalität und einen alten Reflex europäischer Ausgrenzung.

Frankreich schottet israelische Waffen auf Rüstungsmesse ab – ein schwarzer Vorhang als politisches Statement

In der Nacht auf Montag geschah auf der Pariser Luftfahrtausstellung etwas, das mehr über Europas Verhältnis zu Israel aussagt als viele diplomatische Erklärungen. Frankreich ließ große schwarze Wände um die israelischen Stände errichten. Abgeschirmt. Versteckt. Abgeschnitten vom Rest der Welt. Offen zur Schau gestellte Ausgrenzung – ausgerechnet bei einem internationalen Forum, das für Kooperation, Technologie und Verteidigung steht.

Der Vorwand: Israel dürfe nur defensive Systeme zeigen, keine „offensiven Waffen“. Die Realität: Die französischen Behörden griffen ein, nachdem Israels Krieg gegen das iranische Regime begonnen hatte – ein Krieg, der nicht aus Aggression, sondern aus Selbstschutz und zur Abwehr nuklearer Bedrohungen geführt wird. Frankreich fordert Israel auf, sich zu erklären – während autoritäre Staaten wie China und die Türkei ungehindert ihre Systeme präsentieren dürfen. Wer so handelt, schert sich nicht um Frieden oder Ethik. Es geht um etwas anderes: Marktanteile, Einfluss – und Ressentiments.

Die israelische Verteidigungsindustrie ist kein Nischenprodukt. Sie ist effizient, präzise, erprobt – und für viele Länder in Europa längst ein unverzichtbarer Partner in einer zunehmend instabilen Welt. Systeme wie Iron Dome, David’s Sling oder Arrow retten Leben – in Israel, aber auch in der Ukraine, in Osteuropa, in NATO-Staaten. Der Pariser Auftritt hätte auch neue Laserabwehrsysteme vorgestellt – Technologien, die Europa dringend brauchen könnte. Doch Frankreich zieht den Vorhang.

Schwarze Wände und dunkle Erinnerungen

„Es erinnert an die dunklen Tage, als Juden aus der europäischen Gesellschaft ausgegrenzt wurden“, sagte Boaz Levy, Präsident von Israel Aerospace Industries – und Sohn eines Holocaust-Überlebenden. Diese Worte mögen schockieren. Doch sie beschreiben das Gefühl vieler Israelis an diesem Tag zutreffend: Man wird nicht kritisiert, man wird ausgesperrt. Nicht diskutiert, sondern blockiert. Nicht gehört, sondern zum Schweigen verdammt.

Diese Mauern sind nicht bloß eine logistische Maßnahme. Sie sind ein Symbol. Wer Israel nur dann auf Rüstungsmessen duldet, wenn es in den Augen westlicher Staaten „lieb“ spielt, stellt nicht seine Prinzipien über den Krieg, sondern seine Interessen über seine Werte. Die angebliche Neutralität wird zur Pose, hinter der sich politische Opportunität und wirtschaftliche Angst verstecken. Denn Israels Systeme verkaufen sich – besser als manche französischen. Und wo man technologisch nicht mithalten kann, errichtet man Mauern.

Ein Rückfall in alte Reflexe

Es ist nicht das erste Mal, dass Frankreich sich in Bezug auf Israel problematisch verhält. Schon 2024 versuchte man, Israel wegen seines Gaza-Kriegs vollständig von der Messe auszuschließen. Ein Gericht stoppte das damals. Nun also ein neuer Versuch – in der Hoffnung, ihn eleganter verpacken zu können. Doch nichts an dieser nächtlichen Blockade ist elegant. Sie ist kleinlich, feige und gefährlich.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Baram forderte umgehend die Entfernung der schwarzen Wände. Es sei „eine beispiellose Entscheidung“, die sowohl politisch als auch wirtschaftlich motiviert sei. Besonders empörend: Der Schritt erfolgte, nachdem die israelischen Unternehmen ihre Stände bereits aufgebaut und alle französischen Auflagen erfüllt hatten. In letzter Minute – und buchstäblich über Nacht – zog Frankreich die Reißleine. Aus Angst vor Reaktionen auf den Iran-Krieg? Aus Schutz französischer Industrien? Oder schlicht aus einer Mischung aus beidem?

Waffen für den Frieden – und Europas Sicherheit

Was hier passiert ist, sagt mehr über Frankreich als über Israel. Denn Frankreich verweigert nicht nur den Dialog – es ignoriert auch die sicherheitspolitische Realität. Während Israel an mehreren Fronten kämpft – gegen Terroristen in Gaza, gegen Raketen aus dem Libanon, gegen iranische Drohnen und Raketen –, liefern seine Waffenhersteller lebensrettende Systeme. Dass ausgerechnet diese Technologien nun versteckt werden, ist ein Hohn für all jene, die auf sie angewiesen sind.

Die französischen Veranstalter hätten sich auch anders entscheiden können. Sie hätten ein Zeichen setzen können – für Technologie, für Freiheit, für Sicherheit. Stattdessen haben sie ein Zeichen gegen Israel gesetzt. Nicht direkt. Aber unübersehbar. Die Botschaft ist klar: Israels Kampf ist unbequem. Und was unbequem ist, wird ausgeblendet.

Ein wachsendes Misstrauen

Es bleibt die Frage, wie tief das Misstrauen gegen Israel in Europa sitzt. Denn Frankreichs Verhalten ist nicht nur ein wirtschaftlicher Affront. Es ist eine moralische Grenzverschiebung. Man will Israels Waffen – aber nicht Israels Realität. Man will Israels Know-how – aber nicht Israels Kämpfe. Man will von israelischer Verteidigung profitieren – ohne sich mit dem Land gemein zu machen, das seit Jahrzehnten um seine Existenz kämpft.

Doch wer Israel in dunkle Boxen sperrt, sperrt auch sich selbst aus dem Kreis derer aus, die verstanden haben, worum es in dieser Welt wirklich geht. Um Verteidigung gegen Tyrannei. Um Technologie im Dienst der Freiheit. Und um den Mut, auch dann für Partner einzustehen, wenn es unbequem ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Elbit Systems


Montag, 16 Juni 2025

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