Putins tödliche Drohnenschwemme – mit iranischer HilfePutins tödliche Drohnenschwemme – mit iranischer Hilfe
Ein neuer Krieg im Schatten des alten: Wie Teheran Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine auf ein neues Niveau hebt – und was das für Israel bedeutet
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist längst nicht mehr allein Putins Werk. In den Schatten der globalen Aufmerksamkeit hat sich ein Bündnis vertieft, das die militärische Balance in Osteuropa dramatisch verschiebt – ein Bündnis zwischen dem Mullah-Regime in Teheran und der russischen Kriegsmaschine. Was sich dabei in aller Stille entwickelt hat, ist ein Durchbruch in der Kriegsführung: der systematische, industrielle Einsatz iranischer Drohnentechnologie durch Russland. Was einst mit einzelnen „Shahed“-Angriffen begann, ist heute ein Schlachtfeld aus tausenden unbemannten Flugkörpern. Ein Krieg aus der Luft – effizient, tödlich, entmenschlicht.
In der Nacht zum Dienstag setzte Russland einen neuen makabren Rekord: 728 Drohnenangriffe in weniger als 24 Stunden. Es ist der bislang massivste Luftschlag mit unbemannten Systemen seit Kriegsbeginn. Doch was steckt hinter dieser neuen Welle der Zerstörung?
Die Geburt einer mörderischen Allianz
Bereits im November 2022 schloss Russland mit dem Iran ein milliardenschweres Abkommen über den Kauf von Angriffsdrohnen des Typs „Shahed-136“, samt Quellcode, Bauplänen und vollständiger Fertigungstechnologie. Es war mehr als ein Waffendeal – es war ein geopolitisches Bekenntnis. Seither hat Russland im tatarischen Jelabuga, fernab westlicher Beobachtung, ein komplettes Drohnenwerk hochgezogen. Tausende Flugkörper werden dort mittlerweile monatlich gefertigt – viele davon basierend auf iranischer Technik, einige weiterentwickelt mit russischem Know-how.
Die neuen Modelle tragen Namen wie „Gran-2“ oder „Gran-3“. Sie sind schneller, wendiger und schwerer zu orten. Sie verfügen über künstliche Intelligenz, verbesserte Kameras, Störsender und Fernsteuerungssysteme, die auch unter GPS-Ausfall funktionieren. Ihre Technik stammt direkt aus Teheran – und unterläuft dabei selbst strengste internationale Sanktionen mit Goldtransfers und Mittelsmännern aus den Emiraten.
Vom Nahen Osten in den Donbas
Was diese neue Waffenmacht so brisant macht: Dieselben Drohnen, die im April dutzendfach auf Israel niedergingen – darunter auch während des 12-Tage-Kriegs zwischen Israel und dem Iran – kommen nun in osteuropäischen Städten zum Einsatz. Die Systeme sind nahezu identisch. Die Handschrift Teherans ist überall erkennbar. Und während in Israel die Abwehrsysteme funktionierten, bleibt die Ukraine oft wehrlos.
Denn die Strategie Russlands ist ebenso perfide wie effizient: Zuerst starten sie Wellen von Drohnen ohne Sprengköpfe, um ukrainische Radarsysteme zu überlasten. Erst wenn die Abwehr ausgereizt ist, folgen die eigentlichen Killerdrohnen – präzise gesteuert, auf Energieanlagen, Munitionslager, Wohnhäuser. Die Zahl der erfolgreichen Treffer hat sich seit November 2024 fast verdreifacht. Laut ukrainischen Angaben trafen im Juni 2025 fast 50 Prozent aller Drohnen ihr Ziel.
Putins Armee wird iranisch
Was bedeutet das für Europa? Für Israel? Für den Westen? Es bedeutet, dass Russland nicht nur einen brutalen Abnutzungskrieg führt, sondern ihn auch mit einer neuen militärischen Philosophie ausstattet – mit Hilfe eines Regimes, das erklärter Feind Israels ist und sich offen zur Zerstörung westlicher Demokratien bekennt. Die Drohne als iranischer Exportschlager – das ist kein Zufall, sondern Strategie.
Die technische Revolution in Jelabuga zeigt: Russland braucht den Iran nicht mehr als Lieferanten, sondern als Technologiegeber. Der Wissensvorsprung ist bereits importiert, die Produktionskapazitäten sind autark. Selbst wenn der Iran unter wachsendem innenpolitischen Druck seine Lieferungen einschränken sollte – Russland verfügt jetzt über einen vollständig unabhängigen Drohnenapparat auf iranischer Basis.
Die Koalition gegen Israel – in neuem Gewand
Besonders brisant: In Teheran wächst derzeit die Unzufriedenheit über Moskaus mangelnde Unterstützung während des jüngsten Konflikts mit Israel. Viele Stimmen aus dem iranischen Machtapparat kritisierten, dass Russland sich zu sehr auf seine eigenen Interessen fokussiere und keine echte Hilfe im Kampf gegen die USA oder Israel leiste. Doch trotz dieser Spannungen bleibt das Drohnenprojekt bislang unangetastet – denn der Nutzen ist zu groß. Für beide Seiten.
Dabei ist klar: Was der Iran für Russland liefert, kann jederzeit wieder gegen Israel gewendet werden. Die Weiterentwicklung von KI-gesteuerten Shahed-Systemen, die Fähigkeit zur Massenfertigung, die Nutzung von Drohnen mit thermobarischen Sprengköpfen – all das bedeutet, dass das Drohnenzeitalter des Nahostkonflikts gerade erst begonnen hat.
Was bleibt?
Russlands „Erfolge“ auf dem ukrainischen Schlachtfeld sind nicht allein Putins Verdienst – sie sind auch das Produkt eines perfiden Technologietransfers aus dem Iran. Das sollte jeden alarmieren, der noch an eine klare Trennlinie zwischen den Konflikten glaubt. Denn was in Kiew explodiert, wurde in Teheran programmiert – und was heute über Lwiw kreist, könnte morgen über Tel Aviv auftauchen.
Die Koalition der Autokratien rüstet nicht nur auf. Sie vernetzt sich, lernt voneinander – und verschiebt die Spielregeln der Kriegsführung. Diese Realität dürfen wir nicht länger ignorieren. Sie beginnt nicht mit einem Raketenalarm – sondern mit dem stillen Brummen einer Drohne.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Donnerstag, 10 Juli 2025