Mitten in der Armee: Britische Soldaten teilen Hamas-Mordvideos – und niemand fragt warumMitten in der Armee: Britische Soldaten teilen Hamas-Mordvideos – und niemand fragt warum
Sie verbreiteten Enthauptungen, Exekutionen, Leichenschändung. Nicht aus Abscheu – sondern mit Neugier. Der Fall zweier britischer Soldaten offenbart ein viel größeres Problem: die Banalisierung antisemitischen Terrors in Europas Institutionen.
Zwei Soldaten der britischen Armee wurden Anfang Juli aus dem Dienst entlassen – nicht wegen Fahnenflucht, nicht wegen Verrats, sondern weil sie brutale Hamas-Videos vom 7. Oktober 2023 verbreitet haben: Aufnahmen von hingerichteten Israelis, von verstümmelten Leichen, von Zivilisten, die in Blutlachen lagen. Sie taten das nicht unter Zwang, nicht aus journalistischer Neugier – sondern aus Interesse. Aus eigenem Antrieb.
Der Fall, verhandelt am Militärgericht in Bulford, wirkt auf den ersten Blick wie ein disziplinarisches Randthema. Doch wer sich die Einzelheiten der Tat, die Aussagen der Richter und das Schweigen der Öffentlichkeit ansieht, erkennt schnell: Hier geht es nicht um zwei Einzelfälle. Es geht um eine gesellschaftliche, ja sicherheitspolitische Bankrotterklärung im Umgang mit islamistischem Terror gegen Juden.
Denn diese beiden Männer haben nicht nur abscheuliches Material geteilt. Sie haben gezeigt, wie leicht der Terror der Hamas in westliche Strukturen einsickert – nicht durch Raketen, sondern durch Gleichgültigkeit.
Wie zwei Soldaten zur Hamas-Propaganda griffen
Zakariya Munir (22) und Mohammed Salah (34), beide Signaller im 10. Fernmelde-Regiment der britischen Armee, verschickten innerhalb weniger Tage nach dem 7. Oktober mehrere grausame Videos: zuerst GoPro-Aufnahmen von Hamas-Terroristen, die tote israelische Soldaten durchsuchen und treten. Dann Videos von Dutzenden Zivilisten in Blutlachen, „offensichtlich vor Kurzem getötet“, wie der Richter feststellte. Später ein Clip, in dem junge Männer auf ältere, gefesselte Männer urinieren und sie treten. Und schließlich – der Höhepunkt – eine Exekution: Männer werden auf Knien vor ihren Mördern hingerichtet, mit gezielten Kopfschüssen.
Diese Szenen sind nicht aus einem fernen Kriegsgebiet. Sie zeigen das, was am 7. Oktober in Israel geschah – an einem einzigen Tag. Und sie wurden weitergegeben innerhalb der britischen Armee. Ohne Reue, ohne Distanz.
Erst am 31. Oktober, also fast vier Wochen später, meldete Salah eines der Videos. Bis dahin hatte er bereits mehrfach selbst weitergeleitet. Die Armee, die angeblich auf Werte wie Disziplin, Integrität und Loyalität baut, reagierte mit Entlassung – und bemerkenswertem Schweigen.
Warum niemand von diesen Videos wissen soll
Besonders brisant ist ein Satz, den Munir an seinem Kameraden schickte: „Das zeigen sie nicht in den Nachrichten.“ Was wie eine beiläufige Bemerkung klingt, ist in Wahrheit ein politisches Statement. Denn der 7. Oktober wurde in großen Teilen der europäischen Medien tatsächlich nur gefiltert dargestellt. Die systematische Vergewaltigung israelischer Frauen, die Morde an Kindern, die Folter an Zivilisten – all das wurde vielfach relativiert, verkürzt oder ganz verschwiegen.
Diese Soldaten wussten offenbar, dass sie etwas in der Hand hatten, das nicht „erlaubt“ ist zu zeigen. Und sie hielten das nicht für falsch – sondern für besonders interessant. In einer Gesellschaft, in der Hamas als „Widerstandsbewegung“ und Israel als „Aggressor“ wahrgenommen wird, verlieren selbst die grausamsten Bilder ihren Schrecken. Sie werden zum Spektakel. Zum Propagandamaterial. Zum Tauschobjekt in WhatsApp-Gruppen.
Dass es sich dabei um reale Menschen handelt – um ermordete Familienväter, vergewaltigte Frauen, verbrannte Kinder – scheint keinen Moment bedacht worden zu sein. Diese Entmenschlichung ist kein Zufall. Sie ist die Konsequenz eines Diskurses, in dem jüdisches Leid weniger zählt.
Der 7. Oktober: Europas verdrängte Wahrheit
Der Terror vom 7. Oktober war das größte antisemitische Massaker seit der Shoah. Über 1.200 Menschen wurden ermordet. Die Hamas veröffentlichte viele ihrer Verbrechen selbst – als Teil ihrer psychologischen Kriegsführung. Doch während Israel in Echtzeit trauerte, kämpfte und versuchte, die Welt wachzurütteln, kehrten viele europäische Medien und Institutionen zur Tagesordnung zurück.
Die Verbrechen gerieten in den Hintergrund. Stattdessen bestimmte bald wieder die alte Rhetorik den Ton: von „Verhältnismäßigkeit“, von „Gaza unter Beschuss“, von „israelischer Reaktion“. Der Angriff – und seine abscheulichen Bilder – verschwanden aus der kollektiven Wahrnehmung.
Dass zwei britische Soldaten sie konservierten und weiterverbreiteten, ist erschütternd – aber auch ein makabrer Beweis dafür, wie wenig diese Gräuel tatsächlich in das Bewusstsein westlicher Gesellschaften eingedrungen sind. Es war nicht der Schrecken, der sie zum Schweigen brachte. Es war das Desinteresse.
Ein Urteil – aber keine Aufarbeitung
Das Militärgericht sprach ein klares Urteil: „Grob beleidigend“, „moralisch verwerflich“, „unvereinbar mit dem Dienst in den Streitkräften“. Beide Soldaten wurden unehrenhaft entlassen – trotz mildernder Umstände, trotz familiärer Härten. Doch das reicht nicht.
Denn weder die britische Armee noch die Öffentlichkeit stellt die entscheidende Frage: Wie konnte es so weit kommen? Wie ist es möglich, dass Soldaten sich von antisemitischem Terror nicht abgestoßen, sondern fasziniert zeigen? Und wie viele andere denken vielleicht ähnlich – in Kasernen, Hörsälen, Redaktionen?
Solange diese Fragen nicht gestellt werden, bleibt das Urteil ein bloßes Symbol. Ein Papierschnitt in einem Körper, der viel tiefer erkrankt ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By PHC HOLMES, US Navy - Still Asset Details for DNST9207993, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9906113
Mittwoch, 16 Juli 2025