Ungarn verbannt antisemitische Rap-Gruppe „Kneecap“ – Ein deutliches Signal aus Budapest

Ungarn verbannt antisemitische Rap-Gruppe „Kneecap“ – Ein deutliches Signal aus Budapest


Die irische Band „Kneecap“ darf drei Jahre lang nicht nach Ungarn einreisen. Der Grund: Hetze gegen Juden, Unterstützung für Terrorgruppen und Bedrohung der nationalen Sicherheit.

Ungarn verbannt antisemitische Rap-Gruppe „Kneecap“ – Ein deutliches Signal aus Budapest

Während sich Teile der westlichen Welt noch immer schwertun, Antisemitismus als das zu benennen, was er ist – nämlich ein Gift, das sich unter dem Deckmantel von „Kunstfreiheit“ in Konzertsälen und Festivalbühnen verbreitet – hat Ungarn nun ein deutliches Zeichen gesetzt. Die Regierung unter Premier Viktor Orbán hat der umstrittenen irischen Rap-Gruppe „Kneecap“ die Einreise verweigert – für ganze drei Jahre. Ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der sich viele Verantwortliche wegducken oder das Problem gar leugnen.

Die Begründung aus Budapest ist klar: Die Band verbreite „wiederholt antisemitische Hassrede“ und unterstütze „Terror und Terrororganisationen“. Ihr geplanter Auftritt auf dem Sziget Festival im August, einem der größten Musikevents Europas, sei ein „Sicherheitsrisiko“. Die Worte stammen von Regierungssprecher Zoltán Kovács – und sie lassen keinen Spielraum für Interpretationen. Ungarn duldet keine Hassbotschaften gegen Juden – nicht einmal, wenn sie im Takt von Beats und Reimen daherkommen.

Verharmloste Propaganda mit Terror-Symbolik

Die Mitglieder von „Kneecap“ gelten seit Monaten als Aushängeschild des radikalen antiisraelischen Kulturbetriebs. Besonders Leadsänger Liam Óg Ó hAnnaidh – bekannt unter dem Künstlernamen Mo Chara – steht im Fokus der Behörden. Er wurde im Juni in London festgenommen, nachdem er bei einem Auftritt eine Hisbollah-Flagge schwenkte. Die Hisbollah, ebenso wie die Hamas, ist in Großbritannien als Terrororganisation eingestuft. Das Hochhalten ihrer Symbole ist dort strafbar. Zwar wurde Mo Chara gegen Kaution freigelassen, doch ein Gerichtsverfahren steht im August bevor. Und es ist kaum zu erwarten, dass er oder seine Anwälte von Reue sprechen werden. Die Band bezeichnet die Vorwürfe bereits als „konstruiert“ – ein altbekanntes Narrativ.

Was Kneecap besonders gefährlich macht, ist nicht nur der offene Hass auf Israel. Es ist die Art, wie sie ihn tarnt: als Revolte, als jugendkulturelles Aufbegehren, als Poesie. Bei ihrem Auftritt auf dem Glastonbury Festival im Juni wetterten sie gegen Israel in einer Weise, die selbst den britischen Premierminister Keir Starmer zum Einschreiten bewegte. Er kritisierte die Festivalleitung öffentlich für die Einladung. Die BBC, einer der Mitveranstalter, entschied sich im Vorfeld, die Performance der Band nicht live zu übertragen – eine bemerkenswerte Form der Distanzierung in einem sonst oft schweigenden Betrieb.

„Free Palestine“ mit Fäusten – und „Fuck Israel“ auf der Leinwand

Schon im April provozierte die Band bei ihrem Auftritt auf dem renommierten Coachella-Festival in Kalifornien. Dort projizierten sie auf die Bühne die Botschaften „Fuck Israel“ und „Free Palestine“ – ein doppelter Tabubruch. Sharon Osbourne, die Witwe des gerade verstorbenen Rockstars Ozzy Osbourne, forderte daraufhin öffentlich, den Musikern ihre US-Visa zu entziehen. Passiert ist bislang nichts. Die amerikanische Kulturszene bleibt, wie so oft, indifferent – solange der Hass gegen Israel geht.

Dabei sind die Zusammenhänge glasklar. Wer öffentlich Terrorgruppen wie Hamas oder Hisbollah huldigt, wer zur Zerstörung Israels aufruft, ist kein Aktivist. Er ist ein Brandstifter. Der kulturelle Antisemitismus, wie ihn Kneecap betreibt, ist kein Randphänomen mehr. Er ist zum Teil der globalen Bühnenrealität geworden. Umso bedeutender ist, was Ungarn nun entschieden hat. Budapest sendet ein Signal – an Europa, an Australien, an die USA: Wer Terrorismus legitimiert, dem wird die Tür gewiesen.

Kein Ort für Hass – auch nicht in der Kunst

Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, Kunst müsse grenzenlos sein. Das Gegenteil ist richtig: Kunst, die zur Gewalt aufstachelt, ist keine Kunst, sondern Propaganda. Und Propaganda gegen Juden, gegen Israel, gegen das Existenzrecht eines Volkes – hat in keinem zivilisierten Land einen Platz.

Ungarns Entscheidung ist deshalb nicht nur eine innenpolitische Maßnahme. Sie ist ein Statement. Ein Weckruf an alle Veranstalter, die in falscher Toleranz Antisemiten eine Bühne bieten. Ein Aufruf an Regierungen, endlich Konsequenzen zu ziehen. Und eine Erinnerung an die Musikszene: Wer mit Terror kokettiert, muss mit Isolation rechnen.

Man darf gespannt sein, wie andere Staaten reagieren. Ob Australien, wo Kneecap ebenfalls auftreten wollte, nun Ungarn folgt. Ob die USA endlich handeln, statt den Hass unter der Flagge der Kunstfreiheit laufen zu lassen. Oder ob Europa weiter schweigt, solange Antisemitismus cool gerappt wird.

Der Entzug der Einreiseerlaubnis für Kneecap ist ein Anfang. Mehr nicht. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. In einer Zeit, in der Israelhass zur Pose wird, ist jedes klare Nein ein Akt der Zivilcourage.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Raph_PH - https://www.flickr.com/photos/69880995@N04/54549155945/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=166886299


Donnerstag, 24 Juli 2025

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