Provokation im Tower: Französischer Fluglotse missbraucht Funkverkehr für Anti-Israel-ParoleProvokation im Tower: Französischer Fluglotse missbraucht Funkverkehr für Anti-Israel-Parole
Kurz nach dem Start einer El-Al-Maschine aus Paris funkte der Tower „Free Palestine“. Für viele in Israel ist das nicht nur unprofessionell, sondern eine potenzielle Gefahr für Passagiere – und ein weiteres Symptom eines wachsenden, offenen Antisemitismus in Frankreich.
Es war der Augenblick, in dem sich Professionalität, Präzision und höchste Konzentration eigentlich wie Zahnräder ineinandergreifen müssen: die ersten Sekunden nach dem Abheben eines Passagierflugzeugs. Doch auf dem Kontrollturm des Flughafens Charles de Gaulle in Paris entschied sich ein Fluglotse, diese Sekunden für eine politische Provokation zu missbrauchen. Statt nüchtern und regelkonform den sicheren Steigflug zu begleiten, beendete er seine Anweisung an die Cockpit-Crew von El Al mit den Worten „Free Palestine“.
Wer jemals einen Blick ins Cockpit während Start oder Landung werfen konnte, weiß: Jeder unnötige Satz, jede Ablenkung ist in dieser Phase unerwünscht – im schlimmsten Fall gefährlich. Doch in diesem Fall geht es um mehr als nur die Missachtung eines internationalen Protokolls. Es geht um eine gezielte, bewusste politische Botschaft, gesendet in einem sicherheitskritischen Moment.
Mehr als ein Ausrutscher – ein Muster
Dieser Vorfall fällt nicht vom Himmel. Nur wenige Tage zuvor wurden die Büros von El Al in Paris Ziel eines vandalenartigen Angriffs. Mit roter Farbe beschmiert, versehen mit Parolen wie „Genozid-Airline“ und „Free Palestine“. Die Botschaft war klar – und sie knüpfte direkt an die Propagandanarrative an, die in manchen Teilen Europas längst zur salonfähigen Parole geworden sind.
Dass nun ausgerechnet ein Vertreter einer staatlichen Behörde – und noch dazu in einer sicherheitsrelevanten Funktion – dieselbe Parole in den Funkverkehr einspeist, lässt erahnen, wie tief diese Haltung in Teilen der Gesellschaft verankert ist. Und es wirft die Frage auf, ob Frankreich überhaupt willens ist, diese Form des politisierten Antisemitismus in den eigenen Reihen zu bekämpfen.
Gefahr für die Sicherheit – und ein diplomatisches Minenfeld
Israels Luftfahrtbehörde hat umgehend den Kontakt zu den französischen Stellen gesucht. Eine offizielle Verurteilung? Bisher Fehlanzeige. Stattdessen Schweigen. Aus israelischer Sicht ist das ein fatales Signal: Wer den Funkverkehr für politische Botschaften missbraucht, zeigt nicht nur mangelnden Respekt vor den Passagieren und der Crew – er spielt mit Menschenleben.
Sicherheitsexperten warnen seit Jahren davor, dass jede Form der Ablenkung im Cockpit, insbesondere in Start- und Landephasen, das Risiko für Fehler und Unfälle erhöhen kann. Dass dies von einem Fluglotsen ausgeht, der eigentlich für reibungslose Abläufe sorgen sollte, macht den Vorfall besonders schwerwiegend.
El Al bleibt bei klarer Linie
Die israelische Fluggesellschaft reagierte mit deutlichen Worten. Man verurteile das Verhalten des Fluglotsen scharf, arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen und werde weiterhin „mit Stolz und mit der israelischen Flagge am Heck“ in alle Welt fliegen. Professionell, sicher – und ohne politische Botschaften über den Funk.
Doch der Vorfall wird bleiben. Er wird in Israel als weiterer Beleg gesehen, dass offene Anfeindungen gegen den jüdischen Staat in Europa längst nicht mehr nur auf Demonstrationen oder in sozialen Medien stattfinden – sondern in manchen Fällen mitten in sicherheitskritischen Berufsfeldern. Die französische Luftfahrtbehörde steht nun in der Pflicht, klarzustellen, ob sie solche Verstöße ahndet oder duldet.
Wer den Tower als politische Bühne missbraucht, verlässt nicht nur das Terrain der Neutralität, sondern auch das der Sicherheit. In Zeiten, in denen Antisemitismus in Europa wieder offen aufblüht, kann ein solcher Moment nicht als dummer Einfall abgetan werden – er ist ein Symptom eines viel größeren Problems.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Dmitry Avdeev - Dmitry Avdeev, duzik@mail.ru, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2082044
Dienstag, 12 August 2025