47 israelische Touristen ohne Pässe – ein „Versehen“ oder gezielter Judenhass?

47 israelische Touristen ohne Pässe – ein „Versehen“ oder gezielter Judenhass?


Als 47 Israelis in Bosnien plötzlich ohne Pässe dastanden, war die Erklärung schnell gefunden: ein Versehen. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass ausschließlich israelische Dokumente im Müll landen? Der Fall zeigt, wie Judenfeindschaft heute getarnt auftritt.

47 israelische Touristen ohne Pässe – ein „Versehen“ oder gezielter Judenhass?

Als 47 israelische Urlauber in Bosnien plötzlich ohne ihre Pässe dastanden, hieß es zunächst: ein Missverständnis, ein menschlicher Fehler. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Dieses „Versehen“ trägt die Züge einer gezielten Diskriminierung. Denn wenn sämtliche israelische Reisedokumente auf mysteriöse Weise gemeinsam im Müll landen, dann ist das kaum Zufall, sondern Ausdruck einer Haltung, die tief in Europa wieder Platz greift – Judenfeindschaft im Gewand von Nachlässigkeit.

Die Gruppe wollte eigentlich nach Israel zurückkehren, doch an der Rezeption des Hotels begann der Albtraum: Ihre Pässe, so zeigte die Videoüberwachung, wurden kurzerhand entsorgt. Von dort aus landeten sie in den Müllwagen, schließlich auf der Deponie. Für die Betroffenen bedeutete das nicht nur den Verlust ihrer Heimreisemöglichkeit, sondern Tage voller Unsicherheit, Angst und Wut. Während das Hotel keine klare Stellungnahme abgab, machten sich unter den Israelis sofort Zweifel breit: War es wirklich nur ein Fehler? Oder handelte es sich um eine gezielte Tat, weil auf den Pässen das Wappen des Staates Israel prangt?

Diese Fragen sind mehr als berechtigt. Kein professionelles Hotel könnte 47 Ausweise versehentlich wegwerfen, ohne dass jemand es bemerkt. Und schon gar nicht nur die Dokumente einer bestimmten Nationalität. Hier wird offensichtlich: Der Respekt, der internationalen Gästen zusteht, wurde den Israelis verwehrt – nicht aus Inkompetenz, sondern aus Feindseligkeit. Wer Juden und Israelis in Europa verunsichern will, greift genau zu solchen Methoden: Man raubt ihnen die Freiheit, blockiert ihre Mobilität, macht sie verletzlich.

Das israelische Außenministerium schaltete sich ein, doch die diplomatischen Kanäle können nicht darüber hinwegtäuschen, wie gravierend dieser Vorfall ist. Er zeigt, wie fragil die Sicherheit von Juden und Israelis in Europa geworden ist. Ob in Bosnien, Frankreich oder Deutschland – überall häufen sich Berichte von Anfeindungen, Angriffen, subtilen oder offenen Gesten des Hasses. Meist gibt es Ausreden, Beschwichtigungen, Verweise auf Missverständnisse. Doch in der Summe entsteht ein Muster: Der alte Antisemitismus sucht sich neue Ausdrucksformen, und er macht nicht Halt vor Hotels, Flughäfen oder Universitäten.

Für die 47 Israelis in Bosnien war es kein theoretisches Problem, sondern brutale Realität. Sie saßen fest, abgeschnitten von ihrer Heimat, weil jemand ihre Identität buchstäblich in den Müll warf. Das Bild ist so drastisch wie symbolisch: Wer israelische Pässe in den Abfall befördert, will auch die Zugehörigkeit dieser Menschen entwerten. Genau das macht diesen Vorfall zu einem politisch aufgeladenen und antisemitischen Akt – unabhängig davon, wie er im Nachhinein verharmlost wird.

Europa hat die Pflicht, solchen Taten entschieden entgegenzutreten. Es reicht nicht, von „Fehlern“ zu sprechen, wenn ganze Reisegruppen durch den Verlust ihrer Papiere handlungsunfähig gemacht werden. Ein Angriff auf israelische Touristen ist ein Angriff auf die Grundlagen von Rechtsstaatlichkeit, Gastfreundschaft und Menschenwürde. Wer schweigt oder beschönigt, wird selbst Teil des Problems.

Die Geschichte der Bosnien-Reisenden darf daher nicht als Anekdote im Urlaubschaos enden, sondern muss ein Weckruf sein: Antisemitismus kleidet sich heute oft als Zufall oder Missgeschick, doch die Absicht ist dieselbe wie eh und je – Juden zu schwächen, zu demütigen, auszugrenzen. Dagegen braucht es klare Worte, aber vor allem klare Taten.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 17 August 2025

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