Vom Touristenmagnet zum Geisterhaus: Booking sperrt Hotel wegen Diskriminierung von Israelis

Vom Touristenmagnet zum Geisterhaus: Booking sperrt Hotel wegen Diskriminierung von Israelis


Das P43 Sicilian Suites in Ragusa verweigerte israelischen Gästen die Unterkunft – nun hat Booking das Haus gesperrt, mit Folgen bis hin zum wirtschaftlichen Ruin.

Vom Touristenmagnet zum Geisterhaus: Booking sperrt Hotel wegen Diskriminierung von Israelis

Was als skandalöse E-Mail begann, hat sich nun zu einem existenziellen Problem für ein sizilianisches Hotel entwickelt: Nachdem bekannt wurde, dass das P43 Sicilian Suites in Ragusa israelischen Touristen die Aufnahme verweigerte, reagierte Booking mit einer der härtesten Sanktionen, die einem Hotel in Europa drohen können – der sofortigen Suspendierung von der Plattform.

Damit verschwindet das Haus nicht nur von einer der wichtigsten Buchungsseiten weltweit, sondern verliert zugleich seine wichtigste Einnahmequelle. In Europa kontrolliert Booking rund 70 Prozent des Marktes für Online-Hotelreservierungen. Wer dort gesperrt ist, verliert nicht nur künftige Gäste, sondern gerät auch bei Partnerportalen wie Expedia oder Airbnb unter Druck. Oftmals tauschen die Plattformen Informationen über besonders problematische Fälle aus – eine dauerhafte Löschung ist daher wahrscheinlich.

Für das Hotel bedeutet die Entscheidung den Verlust von Sichtbarkeit, Reputation und Vertrauen. Buchungen fallen von einem Tag auf den anderen weg, Rückkehrmöglichkeiten sind minimal. Eigentümer, die auf diese Weise gesperrt werden, können in der Regel weder denselben Namen noch dasselbe Konto erneut nutzen. Der einzige Ausweg bleibt meist die komplette Umstrukturierung: Umwandlung in eine Langzeitvermietung, Neubenennung oder gar Verkauf der Immobilie.

Hinzu kommt der immaterielle Schaden. Der Fall wurde öffentlich bekannt, israelische Medien griffen ihn auf, und die Empörung über den offenen Boykott ist groß. Für ein touristisches Ziel wie Sizilien, das auf internationale Gäste angewiesen ist, ist ein solcher Vorfall Gift für den Ruf – und signalisiert auch anderen Hoteliers, dass diskriminierendes Verhalten unmittelbare und drastische Folgen hat.

Auslöser war die Erfahrung einer israelischen Urlauberin aus Rischon LeZion, die nach einer bestätigten Reservierung eine Nachricht vom Hotel erhielt: Wer die Politik der israelischen Regierung unterstütze, solle bitte stornieren. Nur wer sich „von den Ereignissen der letzten zwei Jahre abgestoßen“ zeige, sei willkommen. Für die Betroffene war der Vorfall ein Schock. Sie reagierte klug, verzichtete auf direkte Konfrontation und wandte sich an den Kundendienst von Booking. Kurz darauf folgte die Suspendierung.

Mit der Entscheidung sendet Booking ein klares Signal: Diskriminierung hat im internationalen Tourismus keinen Platz. Doch für das Hotel in Ragusa dürfte es das Ende eines Geschäftsmodells sein. Die Härte der Strafe zeigt, dass die Plattform ihren Einfluss nicht zögert einzusetzen – und macht zugleich deutlich, dass Antisemitismus im europäischen Gastgewerbe nicht folgenlos bleiben kann.


Autor: Redaktion
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Donnerstag, 21 August 2025

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