„Ihr seid hier nicht erwünscht“ – Wenn Hotels in Europa Israelis ausgrenzen

„Ihr seid hier nicht erwünscht“ – Wenn Hotels in Europa Israelis ausgrenzen


Ein Hotel in Italien „empfiehlt“ israelischen Gästen, ihre Buchung zu stornieren – wegen Palästina-Fahnen und politischer Gesinnung. Aus einer Urlaubsbuchung wird ein Spiegel europäischer Heuchelei.

„Ihr seid hier nicht erwünscht“ – Wenn Hotels in Europa Israelis ausgrenzen

Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute bittere Realität: Israelis, die nach Europa reisen, werden nicht nur mit Boykottaufrufen und Demonstrationen konfrontiert, sondern auch mit ganz praktischer Ausgrenzung. In Bari, im Süden Italiens, erhielt das Ehepaar Dorit und Yair Nitzani – er ein bekannter Musiker und Mitglied der Band „Tislam“ – wenige Tage vor ihrer geplanten Anreise eine Nachricht vom Hotel: Man sei „erschüttert über das, was in Gaza, Libanon und Syrien geschehe“, man stehe „fest gegen Kolonialismus“, und wenn israelische Gäste ein Problem mit palästinensischen Fahnen im Hotel hätten, sollten sie „ruhig stornieren“.

In höflichem Ton, aber mit unmissverständlicher Botschaft machte das Haus klar: Israelis sind nicht willkommen. Keine offene Absage, sondern ein „elegantes“ Ausladen – so formulierte es Dorit Nitzani in einem Facebook-Post. Wer solche Worte liest, spürt die perfide Verschiebung: Nicht mehr die Gastgeber haben ein Problem, sondern die Gäste sollen sich selbst in Frage stellen, ob sie „passen“.

Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt die wachsende Zahl solcher Vorfälle. Erst kürzlich berichtete eine Israelin, die in Neapel ein Hotel gebucht hatte, von einem ähnlichen Erlebnis: Der Betreiber erklärte, sie dürfe nicht kommen, wenn sie in Gaza gedient oder die Regierung Netanyahu unterstützt habe. „Gesinnungskontrolle“ als Bedingung für ein Zimmer – mitten in Europa, nicht in Teheran.

Die Buchungsplattformen reagieren zwar gelegentlich und sperren Hotels, die offen Israelis abweisen. Doch die Wirklichkeit ist: Der Antisemitismus tarnt sich heute als politischer Aktivismus. Wer Palästina-Fahnen hisst und israelische Gäste abweist, hält sich für „moralisch überlegen“. In Wahrheit reproduziert er die älteste Form der Diskriminierung: Menschen wegen ihrer Herkunft auszugrenzen.

Dass dies in Italien geschieht, ist kein Zufall. Dort wie in anderen Teilen Europas hat sich eine Kultur etabliert, in der Solidarität mit „Palästina“ fast reflexhaft bedeutet, Israel und seine Bürger aus dem öffentlichen Leben auszuschließen. Ob in Konzertsälen, Sportarenen oder Hotels – es ist immer dieselbe Botschaft: Ihr seid nicht Teil unserer Gesellschaft, eure Anwesenheit stört unser Weltbild.

Der Fall Nitzani zeigt, wie tief das Problem reicht. Es geht längst nicht mehr um politische Debatten oder um Kritik an Israels Regierung. Es geht um das Grundrecht, als Israeli in Europa nicht wie ein Störfaktor behandelt zu werden. Und wenn ein Hotel schreibt: „Fühlt euch frei zu stornieren“, dann sagt es in Wahrheit: „Ihr gehört hier nicht her.“

Die Geschichte lehrt, wohin solche Signale führen können. Heute sind es Fahnen und E-Mails, morgen sind es handfeste Verbote und gesellschaftliche Ausgrenzung. Wer das als „übertrieben“ abtut, verkennt, dass Antisemitismus nie plötzlich explodiert, sondern immer schleichend normalisiert wird. Genau das geschieht derzeit in Europa – und kaum jemand wagt, es klar zu benennen.

Der Vorfall in Bari ist deshalb mehr als nur eine Episode einer gescheiterten Urlaubsbuchung. Er ist ein Symptom. Ein Spiegel für die Heuchelei, in der europäische Werte von Offenheit und Toleranz beschworen werden, während Israelis in Hotels erklärt bekommen, sie seien eigentlich unerwünscht.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Samstag, 06 September 2025

haOlam.de weiter stärken

Damit haOlam.de nach dem Herausgeberwechsel stabil weiterläuft, möchte ich die technische Basis erneuern. Ziel sind mindestens 500 € für einen neuen PC, um sofort arbeitsfähig zu sein – idealerweise 1.000 €, um die Technik zukunftssicher aufzustellen. Jede Unterstützung hilft, haOlam.de zuverlässig fortzuführen.

cards
Abgewickelt durch paypal

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.
empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage