Wenn politischer Hass stärker wiegt als Menschlichkeit – Italienische Taxi-Firma verweigert Israelin im Rollstuhl den DienstWenn politischer Hass stärker wiegt als Menschlichkeit – Italienische Taxi-Firma verweigert Israelin im Rollstuhl den Dienst
Yaal, querschnittsgelähmt und auf barrierefreie Mobilität angewiesen, wollte in Mailand ein Taxi bestellen. Die Antwort der Firma: Kein Service für Israelis – aus „Protest“ gegen Gaza. Ein Schlag ins Gesicht von Würde und Menschlichkeit.
Manchmal zeigt sich die ganze Kälte des Antisemitismus nicht in Parolen oder Gewalt, sondern in einem simplen Nein. Yaal Meuder, israelische Beraterin und Rollstuhlfahrerin, plante ihren Urlaub in Mailand sorgfältig. Weil sie seit kurzem auf den Rollstuhl angewiesen ist, wollte sie jedes Detail absichern – vom Flug bis zur barrierefreien Taxi-Buchung. Doch was sie als Antwort von einer auf Behindertenbeförderung spezialisierten Firma erhielt, war nichts anderes als ein politisch verbrämter Akt der Ausgrenzung.
„Als Protest gegen den Genozid in Gaza“, so hieß es in der Mail der Firma, habe man beschlossen, Israelis keinen Service mehr zu gewähren. Nicht aus „persönlicher Abneigung“, wurde beschwichtigend hinzugefügt, sondern aus Haltung gegen die Politik Jerusalems. Worte, die die Absurdität nur vergrößern: Eine Frau, die nichts anderes will, als vom Flughafen zu ihrem Hotel zu gelangen, wird zum Spielball vermeintlicher Moralisten, die ihre politische Pose über Menschlichkeit stellen.
Der Zynismus ist kaum zu überbieten: Einer Kundin im Rollstuhl wird die Unterstützung verweigert – und die Verweigerung selbst wird als „moralische Pflicht“ verkauft. Genau hier offenbart sich die Verlogenheit des europäischen Israel-Boykotts: Er tarnt sich als „Kritik an der Regierung“, trifft aber immer die Einzelnen. Jene, die keine Macht haben, politische Entscheidungen zu fällen, werden bestraft für das bloße Faktum, Israelis zu sein.
Für Yaal war es ein Schockmoment. Doch anstatt die Reise abzusagen, suchte sie eine andere Firma – und verschwieg diesmal ihre Herkunft. Das Problem löste sich pragmatisch. Doch die Frage bleibt: In welchem Europa leben wir, wenn eine Israelin mit Behinderung gezwungen ist, ihre Nationalität zu verheimlichen, um einen Fahrdienst zu bekommen?
Der Fall ist kein Ausrutscher, sondern Teil eines Musters. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Hotels in Bari und Neapel Israelis mit „politischen Warnungen“ konfrontieren: Wer Netanyahus Regierung unterstütze oder sich an Israels Armee beteilige, sei unerwünscht. Nun sind es sogar Dienstleister, die auf Inklusion spezialisiert sind, die ihre Türen verschließen – allerdings nicht für Behinderte, sondern für Israelis.
Europa rühmt sich seiner Werte: Inklusion, Gleichheit, Barrierefreiheit. Doch wenn eine israelische Rollstuhlfahrerin in Mailand am Flughafen stehen gelassen wird, weil jemand in einem Taxiunternehmen den „Genozid“-Vorwurf gegen Israel als Aushängeschild nutzt, zeigt sich, dass diese Werte nur so lange gelten, wie es bequem ist.
Was hier geschieht, ist keine „Solidarität mit Palästina“. Es ist ein Rückfall in das uralte Muster, Juden für alles verantwortlich zu machen, was ihnen zugeschrieben wird. Die Sprache mag modernisiert sein, die Haltung ist dieselbe: Du bist Israelin, also bist du nicht willkommen. Selbst wenn du im Rollstuhl sitzt und nichts anderes willst, als von A nach B zu kommen.
Der europäische Diskurs hat sich längst verschoben. Wer Israel boykottiert, gilt als „moralisch“. Wer die Ausgrenzung beim Namen nennt, wird als „überempfindlich“ abgetan. Doch genau hier liegt die Gefahr: Antisemitismus wird normalisiert, Stück für Stück. Er versteckt sich hinter Fahnen, hinter Schlagworten wie „Genozid“ – und bricht dann dort hervor, wo es am unmenschlichsten wirkt: im alltäglichen Umgang mit Menschen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Samstag, 06 September 2025