Von Brücke zu Waffe: Wie Europa den kulturellen Austausch pervertiertVon Brücke zu Waffe: Wie Europa den kulturellen Austausch pervertiert
Der ESC war einst Symbol für Verständigung und Frieden. Nun drohen mehrere Länder, Israel auszuschließen – zuletzt die Niederlande. Damit pervertiert Europa den Kulturaustausch: Statt Brücken zu bauen, fördert es Antisemitismus.
Der Eurovision Song Contest sollte ein Fest der Musik sein, eine Bühne für Vielfalt und Verständigung. Seine Wurzeln liegen in der Nachkriegszeit: Europa wollte mit kulturellem Austausch die Feindschaften der Vergangenheit überwinden und Kriege unmöglich machen. Kunst und Musik sollten verbinden, nicht trennen. Heute jedoch erleben wir das Gegenteil: Der ESC wird von einigen europäischen Ländern in ein Instrument der Ausgrenzung verwandelt – und zwar gezielt gegen Israel und gegen Juden.
Niederlande schließen sich dem Boykottzug an
Am Freitag erklärte der niederländische Rundfunksender AVROTROS, man werde den ESC 2026 in Wien boykottieren, sollte Israel teilnehmen dürfen. In einer Erklärung heißt es, das „anhaltende Leid in Gaza“ erlaube es nicht, Israels Teilnahme weiter zu rechtfertigen. Damit reiht sich die Niederlande in eine wachsende Liste von Ländern ein – Irland, Spanien, Slowenien und Island hatten zuvor ebenfalls mit Boykott gedroht.
Besonders brisant: AVROTROS behauptet, es gebe Beweise für eine „Einflussnahme“ der israelischen Regierung bei der letzten ESC-Ausgabe, bei der der Wettbewerb politisch missbraucht worden sei. Konkrete Nachweise blieb der Sender allerdings schuldig. Stattdessen griff er zur bekannten Formel, Israel sei mit einem „genozidalen Regime“ gleichzusetzen – eine rhetorische Waffe, die von antiisraelischer Propaganda seit Monaten weltweit verbreitet wird.
Heuchelei im Namen der „Neutralität“
Die Vorwürfe wiegen schwer, sind aber durchsichtig: Hier wird nicht Neutralität verteidigt, sondern Israel zum alleinigen Sündenbock erklärt. Kein Wort verliert AVROTROS über den Terror der Hamas, über die Massaker vom 7. Oktober 2023, über die bis heute festgehaltenen Geiseln. Stattdessen wird so getan, als sei Israel der Aggressor, dessen bloße Teilnahme an einem Musikwettbewerb „unvereinbar mit europäischen Werten“ sei.
In Wahrheit wird hier der ESC selbst politisiert – nicht durch Israel, sondern durch jene, die mit Drohungen und Boykottkampagnen die Kunst zur Bühne ihres Israel-Hasses machen.
Ein Schlag ins Gesicht jüdischer Künstler
Die Opfer dieses Boykotts wären nicht die israelische Regierung, sondern Künstlerinnen und Künstler, die ihre Stimmen, ihre Kreativität und ihre Kultur auf einer europäischen Bühne teilen wollen. Sie sollen ausgeschlossen werden, nicht weil sie sich etwas zuschulden kommen ließen, sondern weil sie Juden aus Israel sind. Damit sendet Europa ein fatales Signal: Jüdische Stimmen sind weniger wert, jüdische Kultur darf nicht sichtbar sein.
Dieser Mechanismus ist alt. Schon immer war Antisemitismus darauf bedacht, Juden nicht nur zu stigmatisieren, sondern auch aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen. Heute geschieht das nicht auf den Straßen allein, sondern mitten in den Kulturhäusern Europas.
Verrat an Europas eigener Idee
Die Europäische Union hatte den Kulturaustausch nach dem Zweiten Weltkrieg bewusst aufgebaut, um Hass und Feindschaft zu überwinden. Der ESC wurde zur Symbolfigur dieses Ansatzes: Gemeinsam feiern statt gegeneinander kämpfen. Dass nun genau dieses Instrument genutzt wird, um Israel zu isolieren, ist ein Verrat an Europas eigenem Erbe.
Wer Israel aus dem ESC ausschließt, handelt nicht im Sinne des Friedens, sondern im Sinne der Terrororganisationen, die Israels Vernichtung fordern. Wer Israel die Bühne nimmt, belohnt Hamas und deren antisemitische Weltanschauung.
Noch ist unklar, wie die European Broadcasting Union (EBU) entscheidet. Wird sie dem Druck nachgeben und Israel ausschließen? Oder wird sie die eigenen Prinzipien verteidigen? Klar ist: Sollte Israel ausgeschlossen werden, wäre das ein Dammbruch. Der ESC würde von einem Fest der Vielfalt zu einem Forum der Ausgrenzung verkommen.
Europa stünde dann nicht mehr für Brücken, sondern für Barrieren. Nicht für Freiheit der Kunst, sondern für die Politisierung der Kultur gegen ein demokratisches Land. Und es würde den Antisemitismus, der auf den Straßen längst wieder Alltag ist, mit offizieller Autorität legitimieren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Quejaytee - Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=165751743
Freitag, 12 September 2025