UEFA vor Entscheidung: Droht Israel der Ausschluss vom europäischen Fußball?UEFA vor Entscheidung: Droht Israel der Ausschluss vom europäischen Fußball?
Nach dem Supercup-Spiel und anti-israelischen Botschaften wächst der Druck auf die UEFA. Bereits kommende Woche soll das Exekutivkomitee beraten, ob Israels Mannschaften und Nationalteams suspendiert werden. In Jerusalem warnt man: „Wir stehen kurz davor, wie Russland behandelt zu werden.“
Der europäische Fußballverband UEFA steht vor einer folgenschweren Entscheidung: Bei der Vorstandssitzung in der kommenden Woche könnte Israels Ausschluss von allen Wettbewerben auf die Tagesordnung kommen. Betroffen wären die israelische Nationalmannschaft ebenso wie Clubs wie Maccabi Tel Aviv, die aktuell in der Europa League spielen.
Hintergrund ist der zunehmende Druck, der seit der israelischen Operation in Katar auf die UEFA ausgeübt wird. Katar gehört zu den wichtigsten Sponsoren des Verbandes und hat ebenso wie andere Länder auf Distanz zu Israel gedrängt.
Symbolpolitik im Stadion
Bereits beim Supercup-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Tottenham hatte die UEFA ein Transparent mit der Aufschrift „Stop killing children, stop killing civilians“ präsentieren lassen. In den sozialen Netzwerken bezeichnete UEFA-Präsident Aleksander Čeferin die Aktion als „klares und starkes Signal“.
Israelische Stellen reagierten empört – auch weil bekannt wurde, dass man im Vorfeld versucht hatte, die Nennung Israels auf dem Transparent zu verhindern. Ein israelischer Funktionär warnte damals: „Wir sind nur einen Schritt davon entfernt, wie Russland behandelt zu werden.“
Doppelstandards im Fokus
Besonders brisant: Während die UEFA selbst ein politisches Statement setzte, wurde israelischen Fans untersagt, bei einem Spiel von Beitar Jerusalem in Bukarest Transparente zur Freilassung des Geisels Rom Breslawski zu zeigen. Nur nach massiver Intervention durfte ein einziges Plakat ins Stadion, alle anderen wurden beschlagnahmt.
Čeferin verteidigte die Linie vor zwei Wochen: „Ich will Sportlern nicht die Teilnahme verwehren. Aber der Druck ist enorm – bei Russland kam er von den politischen Führern, bei Israel von der öffentlichen Meinung. Das macht die Sache kompliziert.“
Israel vor einer sportpolitischen Isolation
Ein Ausschluss Israels hätte gravierende Folgen: keine Teilnahme an Qualifikationen für EM oder WM, keine israelischen Clubs mehr im Europapokal – und eine faktische Gleichsetzung mit der Isolation Russlands nach dem Angriff auf die Ukraine.
In Israel wächst die Sorge, dass Anti-Israel-Stimmungen und BDS-Kampagnen nun auch den Fußball endgültig als Bühne nutzen. Politiker fordern die Regierung auf, energisch gegen den drohenden Boykott vorzugehen und in europäischen Hauptstädten deutlich zu machen: Sport darf nicht zum Instrument antisemitischer Stimmungsmache werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Zellreder - Own workOriginal text: selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45181563
Samstag, 20 September 2025