Drohnen in Skandinavien – Flughäfen in Kopenhagen und Oslo lahmgelegt

Drohnen in Skandinavien – Flughäfen in Kopenhagen und Oslo lahmgelegt


Unbekannte Drohnen haben die Flughäfen Kopenhagen und Oslo stundenlang stillgelegt. Hunderte Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet. Der Vorfall verstärkt die Sorge vor hybriden Angriffen auf Europas Infrastruktur – und erinnert an eine neue, unsichtbare Front.

Drohnen in Skandinavien – Flughäfen in Kopenhagen und Oslo lahmgelegt

Der Montagabend endete in Kopenhagen im Chaos: Gegen 21:30 Uhr Ortszeit meldeten die Radarsysteme „große, unidentifizierte Drohnen“ im Luftraum über Dänemarks größtem und wichtigstem Flughafen. Binnen Minuten stoppten Starts und Landungen, Dutzende Maschinen warteten vergeblich auf die Freigabe. Erst um 01:20 Uhr in der Nacht gaben die Behörden den Flughafen wieder frei. Doch da waren bereits mehr als hundert Flüge gestrichen, rund fünfzig weitere waren nach Malmö, Göteborg oder kleinere dänische Flughäfen umgeleitet worden.

Auch in Oslo herrschte zeitgleich Alarm. Über der historischen Festung Akershus entdeckte die Polizei Drohnen – diesmal waren es zwei ausländische Staatsbürger, die sofort festgenommen wurden. Der Hauptstadtflughafen schloss vorübergehend seinen Luftraum. Ob es eine Verbindung zu den Ereignissen in Kopenhagen gibt, blieb offen.

Der Vorfall reiht sich in eine Serie bedrohlicher Zwischenfälle ein. Erst vor zwei Wochen hatten russische Drohnen NATO-Territorium in Polen und Rumänien verletzt – ein Tabubruch, der das Bündnis veranlasste, seine östlichen Verteidigungslinien zu verstärken. Am vergangenen Freitag kam es zu einer massiven Cyberattacke auf ein Unternehmen, das Check-in-Systeme in mehreren europäischen Hauptstädten betreibt. Flughäfen in London, Berlin und Brüssel waren über Stunden massiv beeinträchtigt.

Das Muster ist unverkennbar: Europas kritische Infrastruktur steht unter Druck. Drohnen, Cyberangriffe, Sabotage – die neuen Kriegsformen operieren in Grauzonen zwischen Kriminalität, Terror und staatlicher Kriegführung.

Offizielle Stellen in Dänemark halten sich bislang bedeckt. Die Polizei spricht von einer „sensiblen Lage“ und verweigert nähere Angaben. Doch in Sicherheitskreisen wird spekuliert, dass es sich entweder um eine gezielte Sabotageaktion handelt – möglicherweise mit russischem Hintergrund – oder um einen Testlauf, der die Verwundbarkeit europäischer Verkehrsadern offenlegen sollte.

Ein Insider aus der Luftsicherheitsbranche sagte gegenüber dänischen Medien: „Solche Drohnen sind keine Spielzeuge, sie sind groß, technisch ausgereift und offenbar mit dem Ziel eingesetzt worden, die Operationen massiv zu stören.“

Der Angriff auf Flughäfen ist mehr als eine technische Störung. Er trifft Europa in einem Kernbereich: der offenen, freien Bewegung. Wenn Metropolen wie Kopenhagen und Oslo binnen Minuten gelähmt werden können, zeigt das, wie fragil die Normalität in Friedenszeiten geworden ist.

In Israel kennt man diese Realität seit Jahren. Drohnen, die über die Grenze dringen, dienen dort nicht nur der Spionage, sondern sind Teil einer hybriden Strategie, die Angst schürt und Sicherheitskräfte bindet. Europa erlebt nun einen Vorgeschmack auf Bedrohungen, die Israel seit Langem Alltag sind.

Die dänische Regierung kündigte eine umfassende Untersuchung an. Auch in Norwegen fordern Politiker strengere Drohnengesetze und härtere Strafen. Doch Experten warnen: Gesetze allein werden nicht reichen. Nötig sei eine systematische Aufrüstung der Abwehrsysteme an Flughäfen – von Störsendern bis zu Lasersystemen, die Drohnen ausschalten können.

Die Frage bleibt, ob Europa bereit ist, in dieser neuen Dimension von Sicherheit so entschlossen zu handeln, wie es nötig wäre. Denn Drohnen sind billig, schwer zu orten und leicht zu steuern. Ein einzelner Operator kann Millionen von Euro Schaden anrichten – oder im schlimmsten Fall ein Flugzeug gefährden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Avinor Oslo lufthavn/Espen Solli - http://www.mynewsdesk.com/material/image/856886/download?resource_type=resource_image, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=60878983


Dienstag, 23 September 2025

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