Wien: Palästinensischer Vertreter fordert Ende Israels bei linker DemonstrationWien: Palästinensischer Vertreter fordert Ende Israels bei linker Demonstration
In Wien marschierten Tausende gegen Israel – mit dabei linke Gruppen, NGOs und ein Diplomat der Palästinensischen Autonomiebehörde. Seine Worte: Israel müsse aufhören zu existieren. Ein Datum, das Fragen an Österreich und seine Zivilgesellschaft aufwirft.
Am 20. September erlebte Wien eine Demonstration, die weit mehr war als eine Kundgebung gegen den Krieg in Gaza. Tausende zogen durch die Straßen, getragen von einem breiten Bündnis aus linksextremen Gruppen, antizionistischen Initiativen und Unterstützern der BDS-Kampagne. Doch der Protest blieb nicht bei politischen Forderungen stehen. Auf offener Bühne erklärte der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Österreich, Israel müsse „ein Ende finden“.
Er richtet sich nicht gegen eine Regierung, nicht gegen einzelne Politiker – sondern gegen das Existenzrecht eines Staates, gegen die nationale Selbstbestimmung des jüdischen Volkes. Damit überschritt die Kundgebung die Schwelle von Kritik zu offenem Antisemitismus. Dass eine solche Position von einem offiziellen Vertreter der PA geäußert werden konnte, ohne unmittelbare Abgrenzung seitens der Organisatoren, ist ein politischer Skandal.
Brisant ist auch die Rolle jener, die die Demonstration unterstützten. Unter den Mitwirkenden befanden sich linke Gruppierungen wie die Kommunistische Partei, ATTAC, die Israelboykott-Bewegung BDS sowie verschiedene antikapitalistische Zusammenschlüsse. Besonders schockierend: Amnesty International Österreich war nicht nur anwesend, sondern sprach dem Aufmarsch im Nachhinein auf Social Media Lob und Bewunderung aus. Damit rückte eine weltweit anerkannte Menschenrechtsorganisation in die Nähe jener, die antisemitische Narrative normalisieren.
Die Botschaften auf der Straße waren eindeutig: Israel wurde als „Schurkenstaat“ bezeichnet, die israelische Selbstverteidigung als „Genozid“ verunglimpft. Jubel und Zustimmung gab es für Parolen, die Israels Vernichtung implizit oder explizit forderten. Was als „Solidarität“ mit Palästinensern deklariert wurde, entpuppte sich vielerorts als Feindseligkeit gegenüber Juden und ihrem Staat.
Österreich hat eine besondere Verantwortung. In Wien, einer Stadt mit jahrhundertealter jüdischer Geschichte, wurden jüdische Menschen verfolgt und ermordet. Dass heute, im Jahr 2025, Parolen gegen den jüdischen Staat auf offener Bühne geäußert und beklatscht werden, ohne dass NGOs und Parteien eine klare Grenze ziehen, ist ein bitteres Signal. Es zeigt, wie brüchig die rote Linie zwischen legitimer Kritik und antisemitischer Hetze geworden ist.
Auch die Teilnahme prominenter Persönlichkeiten aus der österreichischen Zivilgesellschaft wirft Fragen auf. Wer mitläuft, wer mitredet, aber schweigt, wenn ein Diplomat die Auslöschung Israels fordert, macht sich mitschuldig an der Normalisierung von Hass. Die lauten Stimmen gegen „Repression“ übertönen die eigentliche Repression: die Ausgrenzung jüdischer Selbstbestimmung.
Der 20. September in Wien markiert damit nicht nur ein weiteres Kapitel in der europäischen Protestkultur, sondern ein Alarmsignal. Es zeigt, wie tief antisemitische Denkmuster auch in Teilen der linken Zivilgesellschaft verankert sind – und wie leicht sie sich hinter Schlagworten wie „Menschenrechte“ oder „Frieden“ verbergen lassen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Freitag, 26 September 2025