Britischer Blogger wegen Anti-Hamas-Post festgenommen – Polizeierklärung sorgt für Empörung

Britischer Blogger wegen Anti-Hamas-Post festgenommen – Polizeierklärung sorgt für Empörung


Ein britischer Blogger wird in Yorkshire von der Polizei verhaftet, weil er ein Meme gegen Hamas teilte. Während der Vernehmung zeigte sich: Der ermittelnde Beamte kannte weder den Terroranschlag vom 7. Oktober noch die Hamas selbst. Der Fall entfacht eine Debatte über Meinungsfreiheit, Unwissen und politische Einschüchterung.

Britischer Blogger wegen Anti-Hamas-Post festgenommen – Polizeierklärung sorgt für Empörung

Pete North, 47 Jahre alt, veröffentlichte auf der Plattform X einen Beitrag mit den Worten: „Zur Hölle mit Palästina. Zur Hölle mit Hamas. Zur Hölle mit dem Islam. Wollt ihr protestieren? Dann geht in ein muslimisches Land und protestiert dort.“ Kurz darauf standen Polizisten vor seiner Tür. Der Vorwurf: Verbreitung schriftlichen Materials, das „zur Anstachelung von Rassenhass“ dienen könnte. North filmte seine Festnahme – die Aufnahmen verbreiteten sich rasant im Netz.

Besonders brisant: In einem Interview mit dem Telegraph schilderte der Blogger, dass sich die Ermittler bei seiner Befragung nicht auf den Bezug zum Islam konzentrierten, sondern ausdrücklich auf den Teil des Posts, der Hamas betraf. North entgegnete: „Ich habe das geschrieben, weil Hamas eine international anerkannte Terrororganisation ist, auch in Großbritannien.“

Umso schockierender für ihn war, dass sein Vernehmungsbeamter offenbar keine Kenntnis von Hamas hatte. North berichtete: „Ich fragte ihn: ‚Weißt du, wer Hamas ist?‘ und er schüttelte den Kopf. Selbst als ich das Massaker vom 7. Oktober erwähnte, hatte er keine Ahnung, wovon ich sprach.“

Nach einigen Stunden wurde North gegen Auflagen wieder freigelassen. Eine Anklage wurde bislang nicht erhoben, das Verfahren läuft aber weiter. In der Zwischenzeit spricht er von einem „klaren Versuch der Einschüchterung“: „Niemand sollte für politische Karikaturen oder Memes auf Twitter verhört werden. Es geht hier nicht ums Verurteilen, sondern ums Abschrecken.“

Der Fall wirft ein grelles Licht auf mehrere Ebenen: das Verhältnis von Polizei und Meinungsfreiheit, die Frage nach dem politischen Urteilsvermögen britischer Ermittlungsbehörden – und die Tatsache, dass selbst bei der Auseinandersetzung mit Hamas Unkenntnis herrscht. Für viele Kommentatoren ist das ein Skandal: Wer Hassdelikte verfolgt, sollte wenigstens wissen, wen Israel und die EU seit Jahren als Terrororganisation einstufen.

Dass in Großbritannien ausgerechnet ein Bürger für einen Anti-Hamas-Post ins Visier gerät, während Hamas selbst weiterhin Sympathien in manchen westlichen Milieus genießt, wirft Fragen auf. Der Vorwurf der „Anstachelung“ trifft in diesem Fall weniger eine gefährliche Gruppierung als einen Kritiker derselben. Für viele Beobachter ist klar: Die Festnahme war weniger ein Fall von Strafverfolgung – sondern ein Signal der Abschreckung.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Mittwoch, 01 Oktober 2025

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