„Unbritisch und ehrlos“ – Innenministerin verurteilt Anti-Israel-Demos nach Synagogen-Terror in Manchester„Unbritisch und ehrlos“ – Innenministerin verurteilt Anti-Israel-Demos nach Synagogen-Terror in Manchester
Noch sind die Blutspuren im Eingang der Heaton Park Hebrew Congregation Synagoge in Manchester nicht beseitigt, da hallten bereits Parolen durch die Straßen: Pro-palästinensische Demonstranten marschierten am Donnerstagabend, nur wenige Stunden nach dem Terroranschlag, bei dem zwei Menschen ermordet und mehrere verletzt wurden.
Mahmood zeigte sich in einem Interview mit Times Radio erschüttert: „Ich war sehr enttäuscht, dass diese Proteste letzte Nacht tatsächlich stattfanden. Dieses Verhalten ist im Kern unbritisch … es ist ehrlos.“ Sie forderte alle, die weitere Kundgebungen planten, auf, innezuhalten und „Menschlichkeit und Mitgefühl“ für eine jüdische Gemeinde zu zeigen, die gerade in Trauer versunken sei.
Gleichzeitig kündigte Mahmood an, die Regierung werde ihre Anstrengungen gegen Antisemitismus massiv verstärken. Denn die Zahlen sprechen für sich: Großbritannien erlebt derzeit einen Höchststand antisemitischer Vorfälle – ein Klima, in dem Terrorakte wie in Crumpsall keine zufällige Ausnahme, sondern die brutale Zuspitzung einer Entwicklung sind.
Israel an der Seite der britischen Juden
Die Reaktionen aus Jerusalem fielen eindeutig aus. Premierminister Benjamin Netanjahu sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus: „Israel trauert mit der jüdischen Gemeinschaft in Großbritannien nach dem barbarischen Terroranschlag in Manchester. Unsere Herzen sind bei den Familien der Ermordeten, und wir beten für die schnelle Genesung der Verwundeten.“
Zugleich erinnerte Netanjahu an seine Warnung vor den Vereinten Nationen: „Schwäche gegenüber Terrorismus bringt nur mehr Terrorismus. Nur Stärke und Einheit können ihn besiegen.“
Auch Israels Staatspräsident Jitzchak Herzog meldete sich umgehend zu Wort. Er telefonierte mit Mark Adlestone, dem Vorsitzenden des jüdischen Repräsentantenrats von Greater Manchester, und sprach sein tiefes Mitgefühl aus. Auf X/Twitter schrieb Herzog: „Diese abscheuliche Tat des Terrors gegen die jüdische Gemeinschaft, gegen Betende am heiligsten Tag des Jahres, ist ein Verbrechen, das von allen verurteilt werden muss.“
Avigdor Liberman, Vorsitzender von „Israel Beitenu“ und ehemaliger Verteidigungsminister, ging einen Schritt weiter und appellierte an die Diaspora: „Der Staat Israel ist unser aller Zuhause. Jetzt ist die Zeit für Alija. Wir warten auf euch hier.“
Pogromstimmung statt Solidarität
Der gleichzeitige Aufmarsch pro-palästinensischer Aktivisten in Manchester – nur Stunden nach dem Mord an Juden beim Gebet – zeigt ein Bild, das weit über eine Meinungsäußerung hinausgeht. Es ist der Versuch, den Opfern ihre Würde abzusprechen, die Täter ideologisch zu rechtfertigen und jüdisches Leben erneut zum Ziel zu machen.
Dass die Innenministerin solche Aufmärsche als „unbritisch“ bezeichnet, ist ein starkes Signal – doch es bleibt die Frage, warum Großbritannien diese Entwicklung überhaupt so weit hat eskalieren lassen. Wer nach einem Terroranschlag auf eine Synagoge nicht schweigt, sondern demonstriert, beweist nicht Mitgefühl, sondern Verachtung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Lauren Hurley / No 10 Downing Street - Number 10 Flickr page, OGL 3, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=150042875
Freitag, 03 Oktober 2025