Angst vor politischem Eklat: Norwegen fürchtet Spielabbruch beim WM-Qualifikationsduell mit Israel

Angst vor politischem Eklat: Norwegen fürchtet Spielabbruch beim WM-Qualifikationsduell mit Israel


Vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Norwegen und Israel steht nicht der Sport im Vordergrund, sondern die Sicherheit. Nach provokanten Entscheidungen des norwegischen Fußballverbands – Spenden an Gaza, keine Verurteilung des Hamas-Massakers – wächst die Sorge, dass pro-palästinensische Aktivisten das Spielfeld stürmen könnten.

Angst vor politischem Eklat: Norwegen fürchtet Spielabbruch beim WM-Qualifikationsduell mit Israel

Das bevorstehende Qualifikationsspiel zwischen Norwegen und Israel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 hat längst jede sportliche Dimension verloren. Statt über Taktik, Tore und Tabellenplätze zu sprechen, beherrscht in Norwegen ein anderes Thema die Schlagzeilen: die Angst vor Protesten, Chaos und einem politischen Skandal.

Hintergrund ist eine Entscheidung des norwegischen Fußballverbands, die in Israel Empörung und international Kopfschütteln ausgelöst hat. Anstatt das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 zu verurteilen – den grausamsten Angriff auf Juden seit dem Holocaust – verkündete der Verband, die gesamten Einnahmen des Spiels an die „Bewohner Gazas“ zu spenden. Kein Wort des Mitgefühls für die über 1.200 Ermordeten, kein Satz der Solidarität mit Israel.

Nun ist die Stimmung im Land angespannt. Laut dem staatlichen Sender NRK befürchtet die norwegische Fußballführung, dass antiisraelische Demonstranten das Spiel nutzen könnten, um politische Zeichen zu setzen – oder Schlimmeres. Die Sorge: Ein Platzsturm mit palästinensischen Fahnen, der zu einer Unterbrechung oder gar zu einem technischen Spielverlust führen könnte.

„Wir müssen vorbereitet sein. Es gibt reale Risiken“, erklärte Verbands-Generalsekretär Karl Petter Løken. „Unser Fokus liegt darauf, das Spiel zu sichern und den Spielern eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre zu geben. Sie sollen sich auf Fußball konzentrieren können – und nicht auf Politik.“ Doch zwischen Sicherheitskonzepten und Sorge um das internationale Image wächst die Nervosität.

Ein technischer Spielverlust – also eine 0:3-Wertung durch die UEFA im Falle einer Störung – wäre für Norwegen eine sportliche Katastrophe. Schließlich kämpft die Mannschaft um ihren ersten WM-Einzug seit 1998. Doch die politische Symbolik des Spiels überlagert längst jedes sportliche Ziel.

Zahlreiche Organisationen, die den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen kritisieren, haben zu Demonstrationen rund um das Stadion aufgerufen. Einige Gruppen kündigten offen an, „sichtbare Aktionen“ zu planen – eine Ankündigung, die Sicherheitsbehörden alarmiert hat.

Die Spieler selbst versuchen, neutral zu bleiben. Patrick Berg, Mittelfeldspieler der norwegischen Nationalmannschaft, erklärte bei der Pressekonferenz vor dem Spiel: „Das ist eine traurige, außergewöhnliche Situation, die viele Menschen betrifft, auch hier in Norwegen. Aber wir müssen versuchen, uns auf den sportlichen Aspekt zu konzentrieren.“

In Israel verfolgt man die Ereignisse mit wachsendem Unverständnis. Während die israelische Mannschaft nach zwei Jahren Krieg und Terror endlich wieder auf dem Platz steht, demonstrieren in Europa Menschen nicht gegen die Hamas – sondern gegen Israel. Dass der norwegische Verband seine Bühne für antiisraelische Symbolik nutzt, empfinden viele Israelis als Verrat an den Werten des Sports.

„Es ist beschämend, dass ein europäischer Fußballverband das Leid der Opfer von Terror relativiert und die Täter moralisch entlastet“, sagte ein Sprecher des israelischen Fußballverbands in Jerusalem. „Wer das Blut der Ermordeten ignoriert und die Hamas-Propaganda indirekt belohnt, spielt nicht für den Frieden – sondern gegen die Wahrheit.“

Während Norwegen nun seine Sicherheitskräfte aufrüstet und Barrikaden rund um das Stadion errichten lässt, bleibt die Hoffnung, dass der Sport zumindest für 90 Minuten stärker sein kann als Hass und Ideologie. Doch die Zeichen stehen auf Sturm – nicht auf Fairplay.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Håvar Eidslott from oslo, Norway - 2009 - November - CupfinalenUploaded by Arsenikk, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14933732


Mittwoch, 08 Oktober 2025

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