Ausschreitungen in Udine: Antiisraelische Demonstration mit Verletzten und Sachschäden überschattet WM-QualifikationsspielAusschreitungen in Udine: Antiisraelische Demonstration mit Verletzten und Sachschäden überschattet WM-Qualifikationsspiel
In der norditalienischen Stadt Udine eskalierte ein pro-palästinensischer Protest vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Israel. Tausende Demonstranten zogen durch die Straßen, riefen zum FIFA-Bann Israels auf – und griffen am Ende die Polizei an.
Während Italien am Dienstagabend sein WM-Qualifikationsspiel gegen Israel mit 3: 0 gewann, verwandelten radikale pro-palästinensische Gruppen die Gastgeberstadt Udine in ein Schlachtfeld. Unter dem Motto „Show Israel the Red Card“ marschierten nach Polizeiangaben über 5.000 Teilnehmer durch die Innenstadt – begleitet von antiisraelischen Parolen, riesigen Flaggen und Symbolen, die sportlichen Wettbewerb in politischen Hass verwandelten.
Zwischen Parolen und Gewalt
Der Protest begann am Nachmittag und verlief zunächst friedlich. Organisiert vom „Komitee für Palästina-Udine“, forderten die Aktivisten die FIFA auf, Israel von allen Wettbewerben auszuschließen – mit der Begründung, die israelische Nationalmannschaft „unterstütze die Besatzungspolitik“.
Ein 18 Meter langes Banner mit der Aufschrift „Show Israel the Red Card“ zog sich durch die Stadt, flankiert von einer metallenen „Justitia“-Statue, die anstelle einer Waage eine rote Karte hielt.
Doch kurz vor Spielbeginn kippte die Stimmung: Feuerwerkskörper, Steine und Barrikaden flogen auf die Polizei, die mit Wasserwerfern und Tränengas reagierte.
Ein Journalist des italienischen Staatssenders RAI wurde von einem Stein getroffen und musste ins Krankenhaus. Auch mehrere Polizisten erlitten Verletzungen. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete von weiteren Angriffen auf Medienvertreter.
Der Bürgermeister von Udine, Alberto Felice De Toni, verurteilte die Ausschreitungen scharf:
„Was heute Abend geschehen ist, ist inakzeptabel. Unsere Stadt steht für Dialog, nicht für Gewalt.“
Fußball als politische Bühne
Trotz der aktuellen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sahen die Organisatoren keinen Anlass, die Demonstration abzusagen. Im Gegenteil: Sie erklärten den Fußballabend zum Symbol „internationaler Komplizenschaft mit Israel“.
Damit setzten sie eine gefährliche Linie fort, die sich in Europa seit Monaten abzeichnet – von Paris bis Berlin, von London bis Mailand: Sportereignisse als Projektionsfläche für ideologische Kampagnen gegen Israel.
Massive Sicherheitsvorkehrungen
Rund um das Friuli-Stadion verwandelte sich Udine in eine Sicherheitszone. Straßen wurden blockiert, Betonbarrieren aufgestellt, der Verkauf von Getränken in Glas- oder Dosenbehältern verboten.
Viele Geschäfte schlossen aus Angst vor Sachschäden schon am Nachmittag.
Ein Anwohner schilderte:
„Ich sah Hubschrauber über mir kreisen. Für ein Fußballspiel sollte so etwas nie nötig sein.“
Antisemitismus unter dem Deckmantel „Solidarität“
Die Parolen, die in Udine gerufen wurden, erinnern an eine alte Rhetorik: Israel als alleiniger Schuldiger, die Hamas als Opfer.
Das hat mit Friedensforderung wenig zu tun – vielmehr mit einer Ideologisierung des Sports, die gefährlich an historische Muster erinnert, in denen Juden oder der jüdische Staat zur Zielscheibe kollektiver Feindbilder gemacht werden.
Dass die FIFA solchen Demonstrationen im Umfeld ihrer Spiele tatenlos zusieht, wirft ernste Fragen auf. Denn wenn Stadionränge und Straßen zur Bühne antisemitischer Agitation werden, verliert der Sport seinen moralischen Anspruch – und wird zum Resonanzraum des Hasses.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 15 Oktober 2025